Steigende Meere

Liebe Journalisten, klaut unsere Geschichte!

Für unsere Recherche haben wir Daten analysiert, die über Jahrzehnte an den Küsten der Erde gemessen wurden. Wir wollen diese Rechere teilen. Jedes Medium, jeder Journalist oder Blogger kann unsere Ergebnisse veröffentlichen.

von Felix Michel , Annika Joeres

Gulf Breeze, United States© unsplash.com / Aaron Burdon

Unsere Recherche begann mit der einfachen Frage: Zeigt sich der Klimawandel schon jetzt an den Küsten der Erde? Es war ein monatelanges Projekt an dem sich weltweit Journalisten und Wissenschaftler beteiligten. Neben CORRECTIV arbeitet auch das französische Onlinemagazin Mediapart als auch Kollegn der amerikanischen Columbia Universität, aus Island, der Schweiz und von den Philippinen an unserem Projekt. Die Geschichten werden in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, den USA und Südkorea veröffentlicht.

Wir möchten, dass so viele Menschen wie möglich unsere Ergebnisse teilen. Jede Zeitung, Blog oder Online-Seite kann die Daten und Artikel veröffentlichen. Einzige Bedingung: CORRECTIV muss als Quelle genannt und zu unserer Seite CORRECTIV verlinkt werden.

Die Antwort auf unsere Ursprungsfrage fanden wir in Pegelmessungen. Seit mehr als einem Jahrhundert wird dort der Meeresspiegel abgelesen. Ursprünglich wurden die Messungen verwendet, um Seefahrer sicher in Häfen zu lotsen, gemessen wurde mit einer Pegellatte an einer Mauer. Heutzutage erfassen Drucksonden oder Ultraschallgeräte die Daten.

Die umfangreichste Sammlung dieser Messdaten bietet eine britische Behörde an: der Permanent Service of Mean Sea Level (PSMSL). Deren Datenbank umfasst 2000 Messstationen auf der ganzen Welt.

Unsere Datenanalyse zeigte rasch, dass manche Stationen nur wenige Jahre in Betrieb waren oder die Messungen lückenhaft sind. Auch Start- und Endzeitpunkt der einzelnen Pegel unterschieden sich deutlich.

Wir mussten also Regeln festlegen, um einen schlüssigen Datensatz zu erhalten. Nach Gesprächen mit Wissenschaftlern kamen wir zu folgenden Kriterien: Eine Station wurde nur berücksichtigt, wenn in den Jahren von 1985 bis 2015 mindestens 70 Prozent der Messungen vorhanden waren. Fehlerhafte Messungen haben wir aus dem Datensatz entfernt. So reduzierten wir den Datensatz auf 513 Stationen und rund 34.000 Messpunkte.

Leider gibt es nur wenige Messstationen auf der südlichen Halbkugel. In Afrika, Südamerika und Teilen Asiens finden sich auf unserer Visualisierung darum nur wenige Stationen. Hier wurde wenig gemessen, weil es hier lange keinen nennenswerten Handelsverkehr gab.

Das Ergebnis unserer Recherche ist trotz dieser Einschränkungen bemerkenswert. Zum ersten Mal sehen wir, auf einer Weltkarte gebündelt, wie sich der Meeresspiegel in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat.

Wir Sehen: Weltweit steigen die Pegel. Der Klimawandel ist in vollem Gang.

Wichtige Kontakte:

Jürgen Jensen, Head of the Department of Hydromechanics at the University of Siegen, juergen.jensen@uni-siegen.de, +49 271 740-2172

Anders Levermann, climate researcher in Potsdam and New York, Anders.Levermann@pik-potsdam.de, Tel +49 331 288 2560

Otmar Edenhofer, Director of the Potsdam Institute for Climate Impact Research, ottmar.edenhofer@pik-potsdam.de, Tel +49 331 288 2565