In eigener Sache

CORRECTIV-Recherche bekommt Medienpreis

Unsere Reporterin Annika Joeres wird für eine Artikelserie über klimaschädliche Fonds der Bundesländer ausgezeichnet.

von Julia Ruhs

© Ivo Mayr / Correctiv

„Investigativer Journalismus at its best“ –  sagt die Jury des ERM-Medienpreises über die Recherche von CORRECTIV-Autorin Annika Joeres und Gastautor Fabian Löhe. Die Reporter haben aufgedeckt, dass staatliche Pensionsfonds in sieben Bundesländern ihr Geld in korrupten oder klimaschädlichen Unternehmen anlegen. Unsere Redaktion wurde dafür mit dem zweiten Platz des ERM-Medienpreises für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen vergibt den Preis zum achten Mal und möchte damit für nachhaltige Wirtschaft und Konsum sensibilisieren.

Über die Recherche haben auch der „Spiegel“, die Nachrichtenagentur dpa, Regionalzeitungen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk berichtet.

Dreimal für den Reporterpreis nominiert

Drei CORRECTIV-Geschichten sind für den Deutschen Reporterpreis 2017 nominiert.

In der Kategorie „Datenjournalismus“ haben die Vorjuroren eine mehrteilige Recherche von Justus von Daniels und Stefan Wehrmeyer ausgewählt. Unter dem Titel „Irrsinn der Agrarpolitik“ berichten die CORRECTIV-Reporter mithilfe einer Datenauswertung, welche Massentierhalter hohe Agrarsubventionen der EU erhalten, obwohl sie massiv zur Nitratverschmutzung des Grundwassers beitragen. Dazu haben sie erstmals Datensätze zu EU-Subventionen und Schadstoffausstößen verglichen und anhand von internen Dokumenten offen gelegt, wie die Bundesregierung Reformen ausbremst.

In der Kategorie „Investigation“ steht eine Recherche über das Rüstungsunternehmen Rheinmetall auf der Shortlist für den Reporterpreis. Die CORRECTIV-Reporter Frederik Richter, Margherita Bettoni und STERN-Reporter Hans-Martin Tillack hatten recherchiert, dass Rheinmetall in der Türkei ein Joint Venture gründete, das den Bau von Kampfpanzern in der Türkei einfädeln soll – ein Geschäft über sieben Milliarden Euro.   

Die langfristige Berichterstattung über die „Alte Apotheke“ – einen der größten Medizinskandale seit Contergan – wurde ebenfalls in der Kategorie „Investigation“ vorgeschlagen. Ein Journalisten-Team von CORRECTIV deckte auf, wie ein Bottroper Apotheker über Jahre hinweg Krebsmedikamente panschte, sie zu niedrig dosierte oder sogar ohne Wirkstoff vertrieb. Indem er so tausenden Menschen ihre Arzneien vorenthielt, verdiente er Millionen. Jetzt steht er vor Gericht, die Redaktion begleitet den Prozess.

Die Recherche zur Alten Apotheke zeichnet sich auch durch einen innovativen Ansatz aus: Nach dem Ausbruch des Skandals hat CORRECTIV eine mobile Lokalredaktion in unmittelbarer Nähe der Apotheke eröffnet und konnte auf diesem Weg zahlreichen Quellen, Experten und Betroffenen eine Stimme geben.

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