In eigener Sache

Echtjetzt anerkannter internationaler Faktenchecker

Es ist Auszeichnung und Ansporn zugleich: In dieser Woche ist CORRECTIV offiziell in das internationale Fact-Checker-Netzwerk aufgenommen worden. Als erstes deutschsprachiges Team arbeiten unsere Faktenprüfer von „Echtjetzt“ ab sofort in diesem Kreis renommierter internationaler Journalisten, die sich unter dem Dach des Poynter-Medieninstituts in Florida zusammengefunden haben.

von Markus Grill

Gipfeltreffen der Factchecker in Madrid. Sie kämpfen gegen Lügen und Desinformation© Mario Garcia

Zum IFCN-Netzwerk gehören 26 namhafte Institution wie die Washington Post, die Nachrichtenagentur AP oder ABC News. In Europa sind die französischen Tageszeitungen Le Monde und Libération oder die in Spanien einflussreiche TV-Polit-Sendung El Objectivo dabei. Auch das britische Team von Full Fact, Journalisten von AfricaCheck oder Chequeado aus Argentinen gehören zum IFCN-Netzwerk.

Das Fact-Checking-Team von CORRECTIV veröffentlicht seine Recherchen seit Anfang Juni auf einer eigenen Homepage. Ziel von CORRECTIV-CORRECTIV ist es, Desinformationen und Gerüchten nachzugehen und richtigzustellen. Das vierköpfige Team unter der Leitung von Jutta Kramm spürt dazu selbst Themen auf und bemüht sich zugleich um eine Kooperation mit Facebook. Auch User können mutmaßliche Fake News zum Überprüfen bei „Echtjetzt“ einreichen.

Außerdem berichtet „Echtjetzt“ über politische Debatten rund um Hate-Speech und Fake News. „Echtjetzt“ wird von der Open Society Foundation finanziert.

Weltweit entstehen immer mehr Fact-Checking-Teams. Anfang Juli trafen sich rund 190 Journalisten und Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen aus mehr als 50 Ländern unter dem IFCN-Dach in Madrid, um Erfahrungen auszutauschen. Selbstverständlich waren wir in der spanischen Hauptstadt dabei.

Die internationalen Faktenchecker haben es sich zur Aufgabe gemacht, der zunehmenden Verbreitung von Falschmeldungen im Internet und in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter seriöse Recherchen und Informationen entgegenzusetzen. 

Gegründet wurde das International Fact Checking Network (IFCN) im Jahr 2015 vom Poynter-Institut. Anerkannt von dem Netzwerk wird nach unabhängiger Prüfung, wer nach folgenden Prinzipien arbeitet: Transparenz, Fairness und Unabhängigkeit beim Überprüfen der Fakten, Fehlerkorrektur sowie Offenlegung der Geldgeber

Das Poynter-Institut in Florida ist eine der wichtigsten Ausbildungsstätten für Journalisten in den USA.