Faktencheck

Alte falsche Nachricht kursiert – Ebola ist keine Bedrohung für Italien

Laut einer falschen Nachricht aus dem Jahr 2014 sollen 40 Fälle von Ebola in Italien registriert worden sein, doch laut dem italienischen Gesundheitsministerium war das nie richtig.

von Jacques Pezet

Ein Labortechniker arbeitet im P3, das Labor des Pasteur-Instituts auf den Ebola-Virus gewidmet, in Bangui (Zentralafrikanische Republik) am 31. Mai 2018.© FLORENT VERGNES / AFP

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Völlig falsch. Laut dem italienischen Gesundheitsministerium ist und war Ebola nie eine Bedrohung für Italien, auch gab es keine „40 Fälle“.

Gerade kursiert ein Artikel vom Blog „Index Expurgatorius“ auf Facebook. Nach Daten der Social Media Monitoring App „Crowdtangle“ wurde er mehr als 43.000 Mal geteilt. Wie erklärt sich das? Der Artikel ist nicht neu. „Index Expurgatorius“ veröffentlichte ihn am 7. Juli 2014, seitdem wird er ständig weiter verbreitet.

Laut dem Artikel von „Index Expurgatorius“ sollen „40 Fälle von Ebola in Italien registriert“ sein. Im Juli 2017 hatte das Faktencheckportal „Mimikama“ bereits einen Faktencheck zu dem Text geschrieben. Die Faktenprüfer von „Mimikama“ schrieben, die Nachricht sei nur von unseriösen Blogs geteilt worden. Keine italienische Webseite und niemand von der italienischen Regierung hatten Ebola-Fälle bestätigt.

Da der Artikel von „Index Expurgatorius“ heutzutage noch kursiert, hat CORRECTIV das italienische Gesundheitsministerium kontaktiert.

Die Pressestelle antworte uns: „In Italien ist heute kein Fall der Ebola-Krankheit registriert.“ Über die Entwicklung des Virus seit 2014 erklärte das italienische Gesundheitsministerium: Es habe nie einen lokalen Ebola-Fall in Italien gegeben. Allerdings wurden zwei Ebola-Kranke in Italien behandelt, sie waren zuvor aus betroffenen Ländern nach Italien repatriiert worden.

Auf die Frage, ob Ebola noch eine Gefahr für Italien ist, antwortet die italienische Behörde sehr deutlich: „Ebola ist keine Bedrohung für Italien.“

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Antwort der Pressestelle des italienischen Gesundheitsministerium