Deutschland

Was den Verbrauch angeht, liegt Deutschland liegt auf dem sechstletzten Platz innerhalb der EU – mit 14,4 Tagesdosen Antibiotika pro 1000 Einwohner. Das ist ein vergleichsweise guter Wert. Deutschland liegt mit 57 Prozent nah am europaweiten Durchschnitt des Unwissens. Das heißt, auch hierzulande würde rund jeder zweite Befragte bei Husten und laufender Nase ein Antibiotikum für sinnvoll halten.

Auch beim Verbrauch in der Tiermast liegt mit etwa 200 Milligramm wiederum nah am europäischen Durchschnitt. Was den Gesamtverbrauch an Antibiotika angeht, liegt Deutschland mit 1300 Tonnen hinter Italien auf dem zweiten Platz in Europa. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2014, dem aktuellsten Jahr, das ausgewertet wurde. Vor einigen Jahren war Deutschland noch Spitzenreiter bei Tier-Antibiotika, seither haben die landwirtschaftlichen Betriebe hierzulande ihren Verbrauch aber deutlich reduziert.

Der massenhafte Einsatz von Antibiotika in der Tiermast ist für den Menschen problematisch. Denn einzelne Keime, die bei Tieren Resistenzen ausbilden, können auch den Menschen befallen – oder ihr genetisches Material an humane Krankheitserreger weitergeben.

Unterschiedliche Nichtregierungsorganisationen engagieren sich beim Thema. Die „Buko Pharmakampagne“ etwa fordert von der Bundesregierung, einen Fonds zu etablieren, aus dem die Erforschung neuer Antibiotika finanziert wird. Eine Online-Petition fordert von deutschen Krankenkassen derweil, schmutzige Antibiotika-Hersteller zu boykottieren. Firmen, die ihr Abwasser offenbar nicht klären – und so die Bildung resistenter Keime befördern.