Wie kann ich mich schützen?
Wir alle können etwas dafür tun, um Infektionen und resistente Erreger einzudämmen. Denn mit guter Hygiene halten wir uns gesund und geben den Keimen keine Chance. Was ist für Bürger wichtig und was nicht? Unsere Tipps zum Schutz vor Infektionen.
Händewaschen mit Wasser und Seife
Wann? Die Hände sollte man waschen, wenn sie schmutzig sind. Das Händewaschen ist die wohl wichtigste Maßnahme, um sich und anderen vor Infektionen zu schützen. Besonders wichtige Zeiten sind vor dem Essen oder
Wie? Gründlich waschen, für die Dauer von etwa 20 bis 30 Sekunden. Das heißt: Eine gute Portion Seife auf die Handfläche geben und beide Handflächen aneinander reiben. Dann mit der rechten Handfläche über den linken Handrücken reiben, die Finger dabei verschränken und andersherum. Danach beide Handflächen mit verschränkten Fingern aneinander reiben. Dieselbe Prozedur noch einmal mit gekrümmten Fingern, die ineinandergreifen, wiederholen. Den Daumen mit der anderen Hand umschließen und kräftig rubbeln. Andersrum wiederholen. Zum Schluss noch einmal die Handflächen mit kreisenden Bewegungen waschen. Hände mit einem Papierhandtuch abtrocknen.
Verbrauch von Desinfektionsmitteln in EU-Krankenhäusern. Mehr erfahren
Hände desinfizieren
Wann? Wenn kein Dreck auf den Händen zu sehen ist. Der Nutzen der Desinfektion ist außerhalb von Krankenhäusern und anderen Hochrisikoräumen umstritten, da sie auch Resistenzen fördern kann.
Wie? Hände für 40 bis 60 Sekunden mit Desinfektionsmittel reinigen. Handrücken waschen, Handflächen aneinanderreiben, Finger verschränken, Daumen mit anderer Hand umschließen und reinigen. Technisch dieselbe Prozedur wie beim Waschen mit Wasser und Seife. Aber Vorsicht: Hände unbedingt mit Einfach-Papierhandtuch abtrocknen und auch den Wasserhahn damit zudrehen. Sonst gelangen neue Keime an die Hand.
Beim Kochen
Resistente Keime können über Fleisch beim Kochen übertragen werden. Die Übertragung von Keimen von rohen Lebensmitteln auf andere Lebensmittel übertragen werden. Das nennt man Kreuzkontamination. Damit diese verhindert werden kann, gilt:
Waschen Sie sich die Hände, nachdem sie rohes Fleisch berührt haben.
Rohe Lebensmittel dürfen nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen. Benutzen Sie daher für Gemüse ein anderes Messer, wenn sie damit vorher rohes Fleisch geschnitten haben. Das Bundesinstitut für Risikoberwertung (BfR) weist außerdem darauf hin, dass der Kontakt von rohen Lebensmitteln mit anderen Lebensmitteln auf der gesamten Lebensmittelkette verhindert werden sollte: Beim Einkaufen, beim Transport nach Hause, bei der Lagerung und bei der Zubereitung.
Wichtig ist auch die richtige Temperatur bei der Zubereitung von Speisen. Hier gilt: Beim Lagern genügend kühlen, beim Zubereiten ausreichend erhitzen. Fleisch muss im Innern mindestens für zwei Minuten eine Temperatur von 70 Grad haben. Beim Kühlen muss eine Temperatur von unter 10 Grad gehalten werden.
Wenn Sie offene Wunden an den Händen haben, berühren Sie rohes Fleisch nicht. Über die offene Wunde können Erreger in den Blutkreislauf gelangen. Auch im Auftauwasser von gefrorenem Fleisch können die Keime enthalten sein.
Verhalten im Krankenzimmer
Vor dem Kontakt mit dem Patienten müssen die Hände sauber sein. Besucher sollen sich auch nach dem Krankenbesuch sofort die Hände waschen. So soll verhindert werden, dass Keime aus dem Zimmer im Krankenhaus verbreitet werden. Für Pflegepersonal gilt: Händewaschen bevor der Patient gewaschen und gepflegt wird ist Pflicht. Die Umgebung des Patienten darf ebenfalls nur mit sauberen Händen angefasst werden. Bei Aufgaben, die Kontakt mit Körperflüssigkeiten beinhalten, ist die Hygiene besonders wichtig. Unmittelbar davor und danach müssen die Hände gereinigt werden.
Lange Fingernägel und künstliche Fingernägel sind ein Paradies für Keime. Unter den Nägeln sammeln sich Keime besonders gut.
Schmuck wie Ringe oder Armbänder sind im Umgang mit Patienten ein Sicherheitsrisiko. Deshalb gilt: Schmuck beim Händewaschen abnehmen und für die Dauer des Aufenthalts beim Kranken nicht wieder anlegen.
Umgang infizierten Angehörigen im Krankenhaus
Melden Sie ihren Besuch beim Pflegepersonal an. So können die Angestellten Maßnahmen treffen, die eine Weiterverbreitung der Keime verhindern.
Bevor Sie das Patientenzimmer betreten, legen Sie Schutzkleidung an. Zu einer angemessenen Schutzkleidung gehören: Handschuhe, Schutzkittel und ein Mund- und Nasenschutz.
Vermeiden Sie es, den Kranken direkt zu berühren: Auf Umarmungen und Küsse sollten sie also verzichten.
Setzen Sie sich nicht aufs Bett. Gebrauchsgegenstände wie Essenstabletts sollten sie ebenfalls nicht berühren. Offene Wunden und Hautverletzungen sollten immer mit sauberen Pflastern abgedeckt sein.
Beim Verlassen des Zimmers entsorgen Sie die Schutzkleidung in die dafür vorgesehenen Behälter. Unter keinen Umständen dürfen sie mit der Schutzkleidung das Zimmer verlassen. Auch nicht, um kurz auf die Toilette zu gehen oder einen Kaffee zu holen.
Nach dem Besuch desinfizieren Sie Ihre Hände gründlich.