Mafia

Kokain-Dreieck enthüllt

von Margherita Bettoni

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Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte das amerikanische FBI 60 Kilo Kokain in Obstkisten entdeckt. Gemeinsam mit den italienischen Kollegen haben nun die Ermittler eine Allianz zwischen dem costa-ricanischen Drogenkartell und der italienischen ‚Ndrangheta enthüllt. 

„Cucino a modo mio“ ist ein kleines Restaurant auf der 108th Street in New Yorks Viertel Queens. Hier servierte Wirt Gregorio G.  Parmigiana-Hünchen und Pizza — und verwaltete den Kokainhandel zwischen Costa Rica und der italienischen ‚Ndrangheta. Das haben Ermittler der italienischen Zentralstelle für operative Einsätze, der mobilen Kripoeinheit (Squadra Mobile) und des amerikanischen FBI entdeckt.

Wirt Gregorio G., dessen Frau und einen Sohn wurden heute im Rahmen der Operation Columbus in New York festgenommen. Weitere 13 Menschen wurden in Italien verhaftet.

Das Kokain wurde in Obstkisten versteckt. Die Droge gelangen dann in großen Containers über spanische und holländische Häfen nach Europa. Oft wurde sie auch in kleinen Mengen geschmuggelt — versteckt in doppelter Kofferboden. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Frauen: Meistens brachten sie die Drogen nach Italien. Auch Greogorios Frau reiste oft nach Kalabrien, um mit den ‚Ndangheta-Clans zu handeln.

Am 12. Oktober 2014 hatten Italienische Ermittler und das FBI 60 Kilo Kokain im Hafen von Wilmington, Delaware, entdeckt. Das Kokain war unter einer Beladung von frischen Früchten aus Costa Rica versteckt. 60 Kilo Kokain — Das war nur eine kleine Beute, die aber heute als Beweis gegen die kriminelle Organisation gilt.

Gregorio G. leitete den Handel aus den USA, während der Italiener Franco F. für ihn die Verbindung zu der kalabrischen ‚Ndangheta vor Ort pflegte. Die Käufer Francesco und Carmine V. vertretenen den Clan Alvaro aus Sinopoli. Brokers und Käufer nannten das Kokain „Öl“. War die Qualität nicht ausreichend, war dann vom „bitteren Öl“ die Rede.

Die amerikanischen Ermittler haben auch wichtige Verbindungen zu anderen Mafia-Familien aus New York enttarnt: Gregorios Sohn, Angelo G., hätte eine enge Verbindung zu Antony Michael Federici aka “Tough Tony“ — ein wichtiges Mitglied der sizilianisch-amerikanischen Familie Genovese.

Die Operation Columbus bestätigt die Schlüsselrolle der ‚Ndrangheta im Weltkokainhandel. Wie die Operation New Bridge bereits gezeigt hatte, arbeitet die ‚Ndrangheta in enger Verbindung mit der New Yorker Cosa Nostra.