Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters
Autor Bild Anette Dowideit

Liebe Leserinnen und Leser,

das mächtigste Friedensgremium der Welt, der UN-Sicherheitsrat, hat eine Resolution verabschiedet: Moskaus Angriffskrieg auf die Ukraine wird darin einfach so hingenommen. Was das bedeutet und wie es dazu kommen konnte, ist heute das Thema des Tages.

Außerdem im SPOTLIGHT: Im „Bundestagswahl Spezial“ steht, was Sie uns seit gestern geantwortet haben – auf die Fragen, wie sie das Ergebnis einordnen und was Ihnen nach der Wahl Sorgen macht. Und in der „Werkbank“ erklären wir, was bei unserem Leser-Faktenforum am Sonntag herauskam: unserem neuen CORRECTIV-Angebot, bei dem „normale Leute“ gemeinsam Falschbehauptungen im Netz aufspüren und enttarnen können.

Haben Sie konkrete Hinweise für Recherchen? Oder einen Vorschlag für die „Leserfrage der Woche“, die wir in Ihrem Auftrag einer Behörde oder Firma stellen sollen? Dann schreiben Sie unserem SPOTLIGHT-Reporter: robin.albers@correctiv.org.

Thema des Tages: Ist Angriffskrieg jetzt ok?

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Bundestagswahl-Spezial: Ihre Stimme zur Bundestagswahl

Faktencheck: Machen Probleme bei der Auslandsbriefwahl die Bundestagswahl anfechtbar? Das sagen Fachleute

Gute Sache(n): Verfassungsreform noch mit dem alten Bundestag? • Verbot für „Ewigkeitschemikalien“ in Frankreich • So helfen Sie Vögeln bei der Nistzeit

CORRECTIV-Werkbank: Bundestagswahl: Gemeinsames Faktenchecken mit der Community

Grafik des Tages: Frauenanteil im neuen Bundestag niedriger als bislang

Was ist der UN-Sicherheitsrat?
Das wichtigste Gremium der Vereinten Nationen. Darin sitzen 15 Mitglieder: zum einen ständige Mitglieder (USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien – Deutschland ist nicht dabei, weil der Rat relativ kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde), zum anderen zehn gewählte Mitglieder, die alle zwei Jahre wechseln.

UNO-Hauptsquartier
Das Hauptquartier der Vereinten Nationen (UNO) in New York –(Bild: Thomas Trutschel / Photothek.de / Picture Alliance)

Der Sicherheitsrat trägt laut UN-Charta (also dem Grundgesetz der Vereinten Nationen) die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens. Genauer erklärt das die Bundeszentrale für politische Bildung; und hier geht es zur Internetseite des Sicherheitsrates selbst, wo dessen Aufgaben und aktuellen Betätigungsfelder näher erklärt werden.

Was hat er jetzt konkret gemacht?
Er hat bei einer Sitzung in New York, im UN-Hauptquartier, einen gemeinsamen Beschluss gefasst („Resolution“). Darin geht es um Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine. In der Resolution (hier im Original nachzulesen; und hier geht es zur offiziellen Mitteilung und Zusammenfassung der UN) heißt es:

Der Krieg müsse rasch zum Ende kommen. 

Was in der Resolution dagegen nicht steht: dass Russland der Aggressor ist, der diesen Krieg führt. Es wird weder ein Rückzug Moskaus aus der Ukraine gefordert, noch steht in der Resolution ein Bekenntnis dazu, dass das Territorium der Ukraine unangetastet bleiben müsse.

Zehn Mitglieder stimmten dafür, fünf enthielten sich. Es war der erste gemeinsame Beschluss des Rats zum Krieg, seit Russland vor drei Jahren in die Ukraine einmarschierte.

Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Die USA hatten diese Resolution in den UN-Sicherheitsrat eingebracht. Und das, nachdem der neue US-Präsident Donald Trump sich vergangene Woche schon deutlich von der Ukraine ab- und Russlands Machthaber Putin zugewandt hatte.

Was bedeutet sie?
Trump und seine Regierung haben sich damit gewissermaßen das „Go“ vom wichtigsten weltpolitischen Gremium geholt, seine Ukraine-Politik weiter betreiben zu können. Das heißt mit anderen Worten: Er wird mit Moskau weiter über die Zukunft der Ukraine verhandeln – über deren Kopf hinweg.

Was heißt das für uns?
Die europäischen Vertreter im Sicherheitsrat (Frankreich und Großbritannien sowie die nicht-ständigen Mitglieder Slowenien, Dänemark und Griechenland) enthielten sich komplett. Man kann also sagen: Keiner von ihnen traute sich, Trump Kontra zu geben. 

Rechtsradikale in AfD-Fraktion aufgenommen 
Der Dortmunder Matthias Helferich ist schon seit 2021 für die AfD im Bundestag. Allerdings verzichtete er zuvor bislang auf die Fraktionsmitgliedschaft, nachdem er NS-Aussagen gemacht hatte. Maximilian Krah wurde aus ähnlichen Gründen und weiteren Skandalen aus der AfD-Fraktion im Europaparlament ausgeschlossen.
zeit.de

München: Attentäter in psychiatrische Abteilung verlegt
Der Süddeutschen Zeitung zufolge soll sich der Mann mittlerweile in einer spezialisierten Station befinden. Er fuhr Mitte Februar mit seinem Auto in eine Verdi-Demo in der bayerischen Landeshauptstadt, wodurch zwei Menschen getötet und 60 weitere verletzt wurden. Zuvor hatten die Ermittler psychische Probleme des Täters verneint.
merkur.de / sueddeutsche.de (€)

Weiterer Verdacht auf Sabotage bei der Marine 
Erst im vergangenen Monat wurde bekannt, dass die Korvette „Emden“ zum Ziel einer mutmaßlichen Sabotageaktion geworden sein soll. Laut Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung ermitteln Bundeswehr und Polizei einen weiteren Fall bei der Fregatte „Hessen“ in Wilhelmshaven.
tagesschau.de

Wir haben zunächst gefragt, ob Sie beunruhigt, erleichtert sind – oder doch eine ganz andere Emotion empfinden. Eine deutliche Mehrheit (72 Prozent) gab an, beunruhigt bis sehr beunruhigt zu sein. Ein kleiner Teil der Umfrageteilnehmer hat eine neutrale Haltung (6 Prozent). Eher erleichtert bis erleichtert ist der Rest (12 Prozent). 

Was sind die Gründe für diese Einordnung? Wir haben die fünf meistgenannten Sorgen zusammengefasst. Die häufigste Furcht ist eine Normalisierung von rechtsextremen Ansichten in der Gesellschaft. Darauf aufbauend haben viele die Sorge, dass die CDU in eine eher rechtspopulistische Richtung abdriften könnte. 

Mit der aktuellen weltpolitischen Lage steht die neue Regierung vor vielen Herausforderungen, darum befürchten viele, dass Themen wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit oder auch Bildung zu kurz kommen werden. Einige von Ihnen haben betont, dass Sie Sorge haben bezüglich einer Spaltung der Gesellschaft und dass dies die Demokratie gefährden könne. 

Wer vom Ausland aus per Briefwahl seine Stimme bei der Bundestagswahl 2025 abgibt, konnte nicht sicher sein, dass diese rechtzeitig ankommt, um mitgezählt zu werden
Symbolbild: Revierfoto / DPA / Picture Alliance

So geht’s auch
Pizzakartons, Backpapier oder Waschmittel: PFAS-Chemikalien kommen aufgrund ihrer wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften in zahlreichen Produkten vor. Viele aber sind giftig und überdauern extrem lange in der Umwelt. Frankreich hat nun ein weitreichendes Verbot dieser „Ewigkeitschemikalien“ beschlossen. 
t3n.de

Fundstück
Ende Februar beginnt die Brut- und Nistzeit der Vögel. Kann man den Piepmätzen durch Nistkästen wirklich helfen? Und worauf ist dabei zu achten? Das klärt Deutschlandfunk Nova.
deutschlandfunknova.de


In drei Zoom-Sessions brachten Community-Mitglieder dabei potentielle Falschbehauptungen mit, die die politische Debatte am Wahltag zu verzerren schienen. Gemeinsam sammelten wir Fakten, ordneten ein und veröffentlichten direkt die ersten Faktensammlungen.

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Robin Albers, Till Eckert, Sebastian Haupt und Jule Scharen.