Attentat in Pennsylvania: Nein, dieser Bildausschnitt zeigt kein Einschussloch an Donald Trumps Sakko
Einer der Schüsse beim Attentat auf Ex-US-Präsident Donald Trump soll angeblich sein Sakko auf Brusthöhe getroffen haben – das belege ein Foto, heißt es in Sozialen Netzwerken. Das stimmt nicht, die Aufnahme zeigt etwas anderes.
Nach dem Attentat auf Ex-US-Präsident Donald Trump am 13. Juli (US-Ortszeit) bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania sorgt ein Foto für Aufregung im Netz: Vermeintlich ist darauf zu erkennen, dass eine der Kugeln Trumps Sakko durchschlug und seine Brust traf. Das behaupten unter anderem englischsprachige Beiträge auf X.
Auch auf Tiktok fragt ein Nutzer auf Deutsch zu dem Foto: „Hat seine Weste ihn gerettet?“ Die Beiträge erreichten hunderttausende Aufrufe. Der deutsche Blogger Boris Reitschuster schreibt auf Telegram: „Interessant, dass kaum irgendwo über den merkwürdigen Fleck auf Trumps Sakko berichtet wird. Ein Einschussloch? Oder nur eine optische Täuschung?“
Bildausschnitt zeigt kein Loch im Sakko von Donald Trump
Tatsächlich ist das Foto eine optische Täuschung. Das belegt ein Vergleich mit dem Originalfoto von Evan Vucci, das in der Bilderdatenbank der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) abrufbar ist. Das vermeintliche Loch unterhalb von Trumps rechtem Arm ist kein Einschussloch, sondern eine Falte beziehungsweise einen Schatten auf Schulterhöhe des ebenfalls dunkelblauen Sakkos der Secret-Service-Mitarbeiterin, die sich bei dem Attentat schützend vor Trump stellte.
Dass Trumps Sakko an der rechten Seite kein Loch hat, belegen auch Vergleiche mit weiteren AP-Fotos der Situation.
Trump selbst schrieb in dem von ihm gegründeten Sozialen Netzwerk Truth Social: „Ich wurde von einer Kugel getroffen, die den oberen Teil meines rechten Ohrs durchbohrte.“ Einen Treffer auf Brusthöhe erwähnte er nicht. Es gibt auch keine Medienberichte, dazu dass der ehemalige US-Präsident auf Brusthöhe getroffen worden wäre.
Nach dem Attentat kursieren mehrere Falschbehauptungen, darunter ein manipuliertes Foto und falsche Personenbeschreibungen des Täters.
Redigatur: Uschi Jonas, Paulina Thom