Internationaler Drogenring in Florenz zerschlagen
Die Antimafia Einheit der italienischen Polizei hat heute eine internationale Gruppe von Drogenschmugglern in Florenz aufgedeckt. Dank einer Kollaboration zwischen den 'Ndrangheta-Zellen der Facchinieri und den Avignone und kolumbianischen Kriminellen wurden in den letzten Jahre große Mengen Koks nach Italien gebracht.
Insgesamt konnten die italienischen Ermittler 16 Personen der ‚Ndrangheta-Familien wegen Mitgliedschaft in der Mafia und Drogenschmuggel festnehmen. Bereits 2013 war es zu 13 Verhaftungen gekommen, bei denen die beiden Familie, Facchineri und Avignone, gemeinsam Drogen geschmuggelt hatten.
Die jetzige darauf aufbauende Operation „Eule 2013“ hat einen Ableger der beiden Familien in Florenz aufgedeckt, der sich ein dichtes Netz an Kontakten zu südamerikanischen Drogenkartellen aufgebaut hatte. Gemeinsam mit ihnen schmuggelten sie regelmäßig große Mengen Kokain nach Italien und Europa. Der Kontakt zu den Kolumbianern geschah über einen Mittelsmann der „L’ingegnere“, der Ingenieur, genannt wurde. Dieser stand in direkter Verbindung zur Spitze des kolumbianischen Drogenkartells, das von einem gewissen Fernando geleitet wurde.
Das Kokain wurde zwischen Bananen oder Marmor versteckt und erreichte auf großen Containerschiffen Genua oder Gioia Tauro, Italiens größten Handelshafen, der seit Jahren durch die Machenschaften der ‚Ndrangheta beeinträchtigt wird. Gestartet sind die Schiffe abwechselnd aus Perù, Ecuador oder der Dominikanischen Republik.
Am 12. April 2013 war einer dieser Transporte in Genua aufgeflogen. Ermittler entdeckten 50 Kilogramm Koks in einer Ladung Lampenscharniere. Der Container war zunächst von Perù nach Panama gebracht worden, dort wurde er dann auf ein anderes Schiff Richtung Europa geladen. Die Drogenschmuggler kontrollierten dabei jeden Schritt des Weges und konnten sich auf ein dichtes Netz von Helfern und Informanten verlassen.
In Gioia Tauro und in Genua konnten die Ermittler nun 280 Kilogramm Koks der Drogenrings beschlagnahmen. Einmal in Umlauf gebracht hätten die Drogen der Mafia mehr als 43 Millionen eingebracht. Außerdem wurden Vermögen und Güter im Wert von 2 Millionen beschlagnahmt, darunter fünf Immobilien, fünf Autos, zwei Fabriken, sowie Anteile an anderen Unternehmen.
