Vermittler zwischen Südamerikanischen Drogenkartellen und ‚Ndrangheta wird Kronzeuge

Die italienische Presse nannte ihn den „Boss der zwei Welten“: Domenico „Pasquale“ Trimboli. Er war der Broker zwischen südamerikanischen Drogenkartellen und italienischer ‚Ndrangheta. Seit dieser Woche müssen diese beiden Welten vor ihrem damaligen Boss zittern, denn bei einer Anhörung vor Gericht in Alexandria im Piemont sagte der Mafioso: „Ich will mit den Behörden zusammenarbeiten.“

Nach vier Jahren auf der Flucht, wurde Trimboli im April 2013 im kolumbianischen Medellin festgenommen. Er gilt als eine der wichtigsten Figuren im internationalen Drogengeschäft der ‚Ndrangheta.

Dank seiner Kontakte kamen Jahr für Jahr Tonnen voller Kokain nach Italien. Damit belieferte er nicht nur die ‚Ndrangheta, sondern auch Cosa Nostra und Camorra. Nun wurde bekannt, dass Trimboli wohl bereits seit Monaten mit seinen Aussagen die Akten der Staatsanwaltschaft von Turin füllt.

Trimboli wurde zwar in Buenos Aires, Argentinien, geboren, seine Familie stammt aber ursprünglich aus Kalabrien, der ‚Ndrangheta-Hochburg Italiens. Früh pflegte er Kontakt zum kolumbianischen Drogenboss Nelson Ybara Ramirez, dessen Tochter er später zur Frau nahm. Nach vielen Jahren, während derer Trimboli für die ‚Ndrangheta zwischen Italien und Südamerika pendelte, kam ihm der Distriktleiter der nationalen Antimafia-Staatsanwaltschaft Nicola Gratteri auf die Schliche. Nach vier Jahren Fahndung gelang es letzterem 2013 Trimboli in Kolumbien festzunehmen. Doch selbst während seiner Zeit als Flüchtiger gelang es Trimboli weiterhin den Drogenschmuggel nach Europa zu koordinieren.

Nun, nach weniger als zwei Jahren Haft, hat er sich entschlossen mit der italienischen Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten. Die Behörden erhoffen sich viel durch ihren neuen Informanten, die Mafia beginnt sich zu fürchten.