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Betrugsmasche auf Facebook: Diese Weihnachtsaktion stammt nicht von Denner

Immer wieder werden auf Facebook gefälschte Gewinnspiele im Namen bekannter Unternehmen verbreitet. Aktuell soll es angeblich ein Gewinnspiel der Schweizer Supermarktkette Denner geben. Doch es handelt sich um eine Betrugsmasche.

von Faktencheck-Redaktion

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Auf Facebook verbreitet sich ein vermeintliches Gewinnspiel, das den Namen der Supermarktkette Denner nutzt (Quelle: Gaetan Bally / Keystone / Picture Alliance)
Behauptung
Denner verlose Geschenktüten, Telefone, Bargeld und Einkaufsgutscheine an alle, die „Frohe Weihnachten“ schreiben.
Bewertung
Falsch. Das angebliche Gewinnspiel ist eine Fälschung. Die Seite, die es verbreitet, hat nichts mit Denner zu tun.

„Alle, die auf unserer Seite ,Frohe Weihnachten‘ geschrieben haben, erhalten exklusive Preise“, heißt es in einem Facebook-Beitrag der Seite „denner,fans“ vom 30. November 2024. Angeblich gebe es Geschenktüten, Bargeld, Telefone oder Gutscheine zu gewinnen. Unter dem Beitrag finden sich dutzende Kommentare von Nutzerinnen und Nutzern, die offenbar versuchen etwas zu gewinnen.

Doch das Gewinnspiel stammt nicht von der Schweizer Supermarktkette. Es handelt sich um eine gängige Betrugsmasche, mit der Daten abgegriffen werden sollen.

Diese Seite, die angeblich Geschenke von Denner verlost, ist gefälscht (Quelle: Facebook; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Facebook-Seite wurde erst vor kurzem erstellt, hat kein Impressum und nur wenige Follower

Die Facebook-Seite, die das angebliche Gewinnspiel verbreitet hat, anders als gesetzlich vorgeschrieben, kein Impressum. Sie wurde außerdem erst vor kurzem erstellt und hat nur wenige Follower. Auch ein blauer Haken hinter dem Profilnamen, mit dem Unternehmen auf Facebook ihre Seiten verifizieren können, fehlt.

Die Fake-Seite wurde erst vor kurzem erstellt und hat weder ein Impressum, noch einen blauen Verifizierungshaken (Quelle: Facebook; Screenshot und Markierungen: CORRECTIV.Faktencheck)

Zum Vergleich: Die echte Facebook-Seite von Denner hat einen blauen Haken, ein Impressum und über 80.000 Follower. Weder auf der Webseite von Denner, noch auf dessen Facebook-Seite ist ein Beitrag zu finden, der ein Gewinnspiel bewirbt, wie es im Beitrag beschrieben ist.

Auch die Fotos im Gewinnspiel sind ein Hinweis auf einen Fake: Eines kursiert seit Monaten auch in Zusammenhang mit anderen angeblichen Gewinnspielen, ein anderes zeigt eine Feierlichkeit, die laut einem Medienbericht schon 2023 stattfand.

Über Fake-Webseite sollen Daten abgegriffen werden

Wer den Beitrag zum gefälschten Gewinnspiel wie aufgefordert mit „Frohe Weihnachten“ kommentiert, erhält alsbald eine Nachricht: „Herzlichen Glückwunsch, Sie wurden als Gewinner ausgewählt und haben Anspruch auf einen Preis.“ Um den Preis zu bekommen, soll man die Beiträge der Seite liken und in sieben Facebook-Gruppen teilen. Im nächsten Schritt wird man aufgefordert, sich auf einer Webseite zu registrieren.

Die Fake-Seite wurde erst vor kurzem erstellt und hat weder ein Impressum, noch einen blauen Verifizierungshaken (Quelle: Facebook; Screenshot und Markierungen: CORRECTIV.Faktencheck)

Durch einen Klick auf „Hier registrieren“ in der Nachricht landet man auf einer Webseite, die vorgibt, zu Denner zu gehören. An der Internet-Adresse lässt sich die Fälschung aber erkennen. Sie gehört zu Google Sites, ein Dienst, mit dem sich kostenlos Webseiten erstellen lassen. Das Menü am Ende der Seite ist von der echten Denner-Webseite kopiert, lässt sich jedoch nicht anklicken.

Die Fake-Seite fordert dann nochmal dazu auf, einen neuen Link aufzurufen und dort seine E-Mail-Adresse und Telefonnummer zu registrieren. So sollen offenbar Daten abgegriffen werden.

Daran kann man unseriöse Facebook-Seiten erkennen: 

  • Ist das Facebook-Profil mit einem blauen Haken verifiziert?
  • Gibt es ein Impressum?
  • Liegt die Follower-Anzahl in einer glaubwürdigen Größenordnung für die Bekanntheit einer Marke oder Person?
  • Welche Art von Beiträgen werden auf dem Facebook-Profil veröffentlicht?
  • Wann wurde die Seite erstellt?

Redigatur: Gabriele Scherndl, Sarah Thust

 

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