Schlag gegen Cosa Nostra: Sieben Festnahmen auf Sizilien

Nach jeder Razzia, jeder Verhaftungswelle organisiert sich die Mafia neu. Nur zwei Jahre nach den Ermittlungen „Sisma“ 2012, bei der die gesamte Spitze mit unter Boss Francesco Lo Gerfo des Mandamentos der Misilmeri festgenommen wurde, hat der Zusammenschluss der Cosa-Nostra-Familien bereits eine komplett neue Führung.

Doch nach jeder Razzia beginnen auch die Ermittlungen der Behörden erneut, die gestern in der Operation „Jafar“ ihren Höhepunkt fanden. Insgesamt konnten die italienischen Ermittler sieben Personen aus dem Mandamento der Misilmeri festnehmen. Darunter auch der neue Boss Giuseppe Vasta und die führenden Mitglieder der Mafia-Familien Belmonte Mezzagno und Bolognetta. Nun müssen sie sich wegen Mitgliedschaft in einer mafiösen Vereinigung vor Gericht verantworten.

Die Verhaftungen waren dank verschiedener Unternehmer und Händler möglich, die immer wieder von der Mafia erpresst wurden. Sie entschieden sich mit den Behörden zusammen zu arbeiten. Eine Handlungsweise, die im Süden des Landes immer noch für Überraschung sorgt, dominiert doch die Angst. Als die Mafiosi dies mitbekamen, nahmen die Drohungen zu.

Ein Metzger berichtete, er habe im vergangenes Jahr im März einen Strauß Chrysanthemen vor seinem Laden gefunden. Jene Blumen, die in Italien oft auf Friedhöfen angepflanzt werden. Dabei ein Zettel mit den Worten: „Kümmer dich um deinen Scheiss.“

Die abgehörten Telefonate der Mafiosi zeigen ihre Brutalität. Gemeinsam überlegten sie, wo sie am besten einen Händler abfangen konnten, der ihnen kein Schutzgeld zahlen wollte, um ihn dann mit Stöcken zu schlagen. Sie planten auch einen Hotelbesitzer gefangen zu nehmen, der sich ihren Machenschaften nicht fügen wollte. Auch er sollte verprügelt werden.