Mafia

50 Millionen von ‚Ndrangheta-nahen Unternehmern beschlagnahmt

Die italienische Finanzaufsicht hat gestern Güter im Wert von 50 Millionen Euro von drei Unternehmern beschlagnahmt. Sie unterhielten Hotels und Luxusimmobilien in ganz Italien.

von Lena Niethammer

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Die in Italien bekannten Tourismusunternehmer Bruno V., Antonio C. und Domenico M. sollen nach neuen Ermittlungen der italienischen Finanzaufsicht von Reggio Calabria Beziehungen zur ‚Ndrangheta unterhalten und für eben diese Geld gewaschen haben.

Sie nahmen das illegale Geld der Clans aus Morabito und Aquino, wuschen es rein und benutzen es dann um in den Immobilienmarkt von Rom zu investieren. Laut der Staatsanwaltschaft von Reggio Calabria seien so wichtige Hotelanlagen auf illegale Gelder der organisierten Kriminalität zurückzuführen.

Anlass zu den Ermittlungen waren Hinweise auf eine Verbindung zwischen Bruno V. und Mitgliedern der ‚Ndrangheta, die während der Operation Metropolis ans Licht kamen. Damals ist bereits sein Luxushotel „Parco dei Principi a Roccella Ionica“ beschlagnahmt worden. Nun zeigte sich, dass Bruno V. ausser in Hotels auch im Immobiliensektor aktiv Geld wusch.

Die beschlagnahmten Güter im Wert von über 50 Millionen, waren im Großteil Immobilien, darunter ein Luxushaus im Zentrum von Rom, 12 Unternehmen und 12 Autos und Motorräder.

Für ihre Ermittlungen haben die Beamten vor allem Satellitenbilder benutzt. So konnten sie den Wert, der von den Unternehmern angegebenen Anwesen und deren tatsächlichen Reichtum vergleichen und stießen auf eklatante Unterschiede.

Die Ermittlung zeigt wieder einmal, wie neben dem Drogenhandel, die Unterwanderung des Immobilienmarktes einer der wichtigsten Geschäftszweige der ‚Ndrangheta ist, weil in Zeiten der Krise sie durch Darlehen und private Kredite es schafft, Unternehmer auf die eigene Seite zu ziehen.