Gesellschaft

Nein, Flüchtlinge dürfen Busse der Deutschen Bahn nicht kostenlos nutzen

Eine Dienstanweisung der Deutschen Bahn macht derzeit auf Facebook die Runde. Demnach sollen Flüchtlinge die Busse einer Tochtergesellschaft kostenlos nutzen dürfen. Ist die Weisung echt? CORRECTIV hat mit der Deutschen Bahn gesprochen.

von Caroline Schmüser

GERMANY-RAILWAY-DEUTSCHE BAHN
Ticketautomat der Deutschen Bahn am Berliner Hauptbahnhof. (Photo by John MACDOUGALL / AFP)
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Die Weisung ist echt, wurde aber bereits im Jahr 2015 zurückgenommen. Flüchtlinge benötigen Fahrscheine, um das Angebot der Deutschen Bahn zu nutzen.

Ein Facebook-Nutzer veröffentlichte am 3. Februar ein Foto einer Dienstanweisung der Regionalbusgesellschaft Südbadenbus, einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. In dem Schreiben heißt es, in den Bussen des Unternehmens würde „das Thema Flüchtlinge immer akuter“.

Daher sei eine „einheitliche Vorgehensweise“ eingeführt worden: „Flüchtlinge werden grundsätzlich befördert auch ohne Fahrschein. Der Fahrer entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen wer Flüchtling ist – im Zweifel mitnehmen.“ Das Schreiben ist datiert auf den 8. Oktober 2015. Ist es echt? Wir haben bei der Deutschen Bahn nachgefragt.

Diese Dienstanweisung veröffentlichte ein Facebook-Nutzer – das Schreiben ist zwar echt, beruhte jedoch auf einem Missverständnis. (Screenshot CORRECTIV)

Dienstanweisung ist echt, beruht jedoch auf Missverständnis

Die Dienstanweisung gab es wirklich – sie wurde jedoch laut der Deutschen Bahn wegen eines Missverständnisses versehentlich herausgegeben, und kurz darauf wieder zurückgenommen.

„Es gibt keine besondere Regelung für Flüchtlinge“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Telefon gegenüber CORRECTIV. Flüchtlinge benötigten – wie alle anderen Fahrgäste auch – einen Fahrschein, um das Angebot der Deutschen Bahn zu nutzen.

Die österreichischen Faktenchecker von Mimikama berichteten bereits im Oktober 2015 über die Hintergründe der Dienstanweisung.

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