Nein, „Multikulti” ist nicht an Morden oder Vergewaltigungen von Kindern in Deutschland schuld
Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen nicht, dass Ausländer in Fällen von Kindstötung oder sexuellem Missbrauch von Minderjährigen tatverdächtiger sind als Deutsche.
Seit dem 17. Oktober wurde dieses Bild von 953 Usern auf Facebook geteilt. Es verbindet die Zahl der getöteten oder sexuell missbrauchten Kinder mit der Förderung des Multikulturalismus durch die Grünen. Correctiv hat recherchiert, ob die genannten Zahlen nur Verbrechen von Ausländern betreffen. Die Antwort ist nein.
Die Zahlen stammen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik 2017 zu kindlichen Gewaltopfern von 5. Juni 2018, die die Kinderschutzorganisation Deutsche Kinderhilfe und das Bundeskriminalamt (BKA) und die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung in Berlin vorgestellt haben. 143 Kinder wurden im Jahr 2017 in Deutschland getötet. Die Zahl der missbrauchten Kinder lag bei 13.539.
Aber wie viele von diesen Straftaten wurden von Nichtdeutschen verübt? Das sagen uns diese Zahlen nicht. Correctiv hat das Bundeskriminalamt angefragt, um Informationen zu der Herkunft der Tatverdächtigen zu bekommen.
Das BKA antworte mit diesen zwei Sonderauswertungen, die die erfassten und aufgeklärten Fälle im Berichtsjahr 2017 zeigen. Fälle, bei denen die Tatverdächtigen noch nicht feststehen, kann man in diese Statistik nicht mit aufnehmen – denn es gibt ja noch keinen Tatverdächtigen, dessen Herkunft sich feststellen ließe.
Diese Tabellen zeigen, dass 78 Prozent der Tatverdächtigen von Kindstötungen Deutsche waren, und 22 Prozent Nichtdeutsche. In Fällen von sexuellem Missbrauch waren 81 Prozent der Tatverdächtigen Deutsche und 19 Prozent Nichtdeutsche. Diese Zahlen, die nur Tatverdächtige betreffen, unterstützen nicht die Annahme, dass diese Verbrechen nur von Ausländern begangen worden sein könnten.