Ja, Facebook-Video von Schlägerei wurde in Gelsenkirchen aufgenommen
Auf Facebook wird derzeit ein Video geteilt, das eine Schlägerei in Gelsenkirchen zeigen soll. Die Beteiligten hätten einen libanesischen Migrationshintergrund, heißt es. CORRECTIV hat recherchiert, ob das stimmt.
„Dieses Video zeigt möglicherweise Gewaltdarstellungen oder explizite Inhalte“, warnt Facebook bei Aufruf eines Videos, das ein Nutzer am 13. Dezember auf dem sozialen Netzwerk teilte. Wer die Warnung wegklickt, sieht eine Schlägerei zwischen mehreren Person. Ein Mensch liegt scheinbar blutend am Boden. Wenig später treffen Polizeibeamte ein und gehen gegen die Beteiligten vor – auch mit Pfefferspray und Schlagstöcken.
Der Verbreiter des Videos schreibt, das Geschehen habe sich in Gelsenkirchen abgespielt. Bei den „Angreifern” würde es sich um Libanesen handeln.
Stimmen diese Aussagen? CORRECTIV hat recherchiert.
Video zeigt Polizeieinsatz bei Schlägerei in Gelsenkirchen
„Das Video bezieht sich auf einen Polizeieinsatz in Gelsenkirchen vom 01. Dezember 2018“, bestätigte Polizeihauptkommissarin Karin Schute vom Polizeipräsidium Gelsenkirchen auf Anfrage von CORRECTIV.
Laut Pressemitteilung war es an diesem Tag am Hauptbahnhof in der Gelsenkirchener Altstadt zu einer größeren Schlägerei zwischen etwa zehn Personen gekommen. Als die ersten Streifenwagen eintrafen, lag eine Person bereits am Boden, mindestens vier weitere schlugen und traten noch auf einander ein. Der Polizeieinsatz sei durch eine Gruppe Schaulustiger von ungefähr hundert Personen teilweise behindert worden, weshalb laut Pressemitteilung Pfefferspray zum Einsatz kam.
Die Polizeikräfte konnten die Schlägerei schließlich beenden. Nach notärztlicher Erstversorgung vor Ort wurden die Beteiligten mit Krankenwagen zur weiteren Behandlung in örtliche Krankenhäuser gebracht, zwei der Personen wurden stationär aufgenommen. Zwei Polizeibeamte wurden leicht verletzt. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.
Beteiligte haben türkischen Migrationshintergrund
Die Aussage des Facebooknutzers, bei den Angreifern handle es sich um libanesische Staatsangehörige, konnte Hauptkommissarin Schute nicht bestätigen. „Die festgestellten Beteiligten haben einen türkischen Migrationshintergrund“, sagte sie gegenüber CORRECTIV.