Nein, Dieselfahrverbote gibt es nicht nur in Deutschland
Ein Facebooknutzer behauptet, Dieselfahrverbote gebe es ausschließlich in Deutschland. Das ist falsch, wie ein Blick auf die Webseite des ADAC zeigt.
Am 6. Januar veröffentlichte ein Facebooknutzer ein Bild einer Weltkugel mit Fokus auf Europa. Deutschland wird darauf als einziges Land grün hervorgehoben. „So klein ist Deutschland und es ist schon komisch das es nur bei uns Probleme mit feinstaub und Dieselfahrverbote gibt“, kommentiert der Nutzer die Karte.
Das ist falsch. In verschiedenen europäischen Ländern gibt es bereits Zufahrtsbeschränkungen für einige Diesel- sowie Benzinfahrzeuge in Innenstädten – das dokumentiert der ADAC auf seiner Webseite.
In dreizehn weiteren europäischen Ländern gelten ebenfalls Zufahrtsbeschränkungen
Zufahrtsbeschränkungen existieren dem ADAC zufolge bereits in diesen EU-Ländern: Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Spanien, und Tschechien. Welche Fahrzeuge den Beschränkungen unterliegen und welche Regelungen dabei angewendet werden, unterscheidet sich in den jeweiligen Ländern und Städten.
In einigen EU-Ländern findet das Konzept der sogenannten „Umweltzone“ Anwendung. Umweltzonen sind einzelne städtische Gebiete, in denen das Befahren von Straßen durch Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß verboten ist. Das schreibt das Bundesumweltamt auf seiner Webseite. Dadurch soll die verkehrsbedingter Umweltbelastung reduziert werden.
Von solchen Umweltzonen betroffen sind beispielsweise im belgischen Antwerpen Diesel- und Benzinfahrzeuge bestimmter Emissionsklassen. In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen wiederum fallen nur dieselbetriebene Busse und Lkw über 3,5 Tonnen unter die Verkehrsbeschränkungen. Das Konzept der Umweltzonen hat sich auch in Deutschland durchgesetzt. Ein Beispiel: Im Stuttgarter Stadtgebiet gilt seit dem 1. Januar 2019 ein ganzjähriges Verkehrsverbot für alle Kraftfahrzeuge mit Dieselmotoren der Abgasnorm 4 und schlechter. „Dem Diesel-Verkehrsverbot liegt die hohe Schadstoffbelastung der Luft zugrunde“, schreibt die Stadt Stuttgart.
Ein anderes Konzept: die City-Maut, auch genannt Innenstadtmaut. Diese gilt zum Beispiel in der Innenstadt von London sowie im maltesischen Valletta. Die City-Maut-Modelle unterscheiden sich in Preis und Art der Ausführung voneinander. In Valletta unterliegen beispielsweise alle inländischen Fahrzeuge der Maut. Ziel einer solchen Maut ist die Verringerung des Verkehrsaufkommens in Innenstädten – dadurch soll unter anderem eine Verbesserung der Luftqualität erwirkt werden.