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CORRECTIV.Exile

Journalismus im Exil, Demokratie im Fokus. Exilmedien decken Missstände auf, stärken die Demokratie und machen Bedrohungen der Pressefreiheit sichtbar, bevor sie eskalieren. CORRECTIV.Exile unterstützt sie dabei, ihre Stimme zurückzugewinnen und neue Zielgruppen zu erreichen – denn ein Angriff auf den Journalismus irgendwo ist eine Gefahr für die Demokratie überall.

Unsere Vision: Exiljournalismus als Säule der Demokratie

CORRECTIV.Exile unterstützt Journalistinnen und Journalisten im Exil, damit sie ihre essenzielle Arbeit trotz Verfolgung und Unterdrückung fortsetzen können. Wir setzen uns für eine Zukunft ein, in der exilierte Medienschaffende aktiv demokratische Werte stärken. Ihr Wissen, ihre Recherchen und ihre Perspektiven bereichern den öffentlichen Diskurs, decken Missstände auf und fördern die Pressefreiheit – sowohl in ihrer Heimat als auch im Exil. Dabei agieren sie wie ein Teleskop: Sie erkennen Bedrohungen für Demokratie und Meinungsfreiheit oft, bevor sie allgemein sichtbar werden. Das Wissen und die Initiativen exilierter Journalistinnen und Journalisten leisten einen entscheidenden Beitrag, um Missstände aufzudecken, Erkenntnisse ans Licht zu bringen und Gesellschaften auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.

Unsere Mission: Unabhängigen Journalismus stärken

Wir helfen Exiljournalistinnen und -journalisten, ihrer Stimme zurückzugewinnen, verbinden sie mit lokalen Initiativen und unterstützen sie dabei, ihre Perspektiven im Sinne der Demokratie hörbar zu machen. Als ein „Teleskop“ für die Zukunft der Demokratie beleuchten wir die Erfahrungen von Menschen im Exil, deren Erkenntnisse mögliche Auswirkungen auf demokratische Gesellschaften aufzeigen. CORRECTIV.Exile bringt nicht nur drängende Themen ans Licht, die sowohl exilierte Gemeinschaften als auch die deutsche Gesellschaft betreffen, sondern verstärkt auch die Stimmen und das Wissen der Exilierten.

Unser Engagement

Wir setzen uns für eine Welt ein, in der exilierte Medienschaffende als essenzielle Stimmen im demokratischen Diskurs anerkannt werden und zur Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft beitragen. Deshalb bauen wir ein Netzwerk für und mit exilierten Journalistinnen und Journalisten auf – ihre Ideen und Perspektiven sind der Kern unserer Arbeit.

Unser Netzwerk bietet:

Bist du Journalist*in im Exil und suchst eine Plattform für deine Recherchen? Entwickelst du digitale Tools zur Unterstützung exilierter Medienschaffender? Hast du eine Idee für ein gemeinsames Projekt?

Wir freuen uns, von dir zu hören! Unser Netzwerk lebt von Partnerschaften, Kooperationen und der Unterstützung all jener, die unsere Vision teilen: exilierte Medienschaffende zu stärken und sichtbar zu machen.

Programme und Initiativen

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Exile Talks – Die Stimmen von Exiljournalist*innen

Unsere monatlichen Exile Talks bringen exilierte Medienschaffende und die deutsche Öffentlichkeit zusammen. In Diskussionsrunden, Vorträgen und Workshops widmen wir uns drängenden Themen – von Pressefreiheit und Menschenrechten bis hin zur Rolle des Exiljournalismus in demokratischen Gesellschaften. Gleichzeitig bieten die Exile Talks eine Bühne, um als exilierte Journalistin oder Journalist eigene Veröffentlichungen und Projekte vorzustellen.

Bleib informiert und engagiert: Abonniere den CORRECTIV.Exile-Newsletter, um monatliche Updates zu erhalten – mit Einblicken in kommende Diskussionen, Veranstaltungen und wichtige Themen, die exilierten Stimmen Gehör verschaffen. So verpasst du keine Gelegenheit, Teil des Gesprächs zu sein!

Ein Notizblock wird von einer Person beschrieben, die in einer Reihe von Zuschauern sitzt

Bildungsinitiativen und Gemeinschaftsbildung

Durch gezielte Workshops, Seminare und Trainings vermitteln wir exilierten Journalistinnen, Journalisten und Medienschaffenden essenzielle Fähigkeiten – von investigativer Recherche bis hin zu Strategien für digitale Sicherheit.

Foto: Sergei Balai

Abgeschlossene Projekte

Ein Programm, das exilierte afghanische Journalistinnen und Journalisten dabei unterstützt, die nötigen Fähigkeiten zu erlangen, um eigene Medienprojekte zu gründen und langfristig zu betreiben – mit einem besonderen Fokus auf Gemeinwohlorientierung, Medienvielfalt und nachhaltige Geschäftsmodelle. Das Projekt wurde finanziell durch JX Fund und die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien unterstützt.

CORRECTIV.Exile Veröffentlichungen

Europa

Auf den zweiten Blick: Was wir von serbischen Studierenden über Demokratie lernen können

Serbische Studierende trotzen der Angst und organisieren landesweite Proteste – basisdemokratisch, empathisch und entschlossen. Wir erklären die Hintergründe.

Europa

Von Unterdrückung und Widerstand: Frauen in autoritären Systemen

Unterdrückt, aber unbeugsam: Frauen in autoritären Regimen wehren sich – politisch, aktivistisch, solidarisch. Ein Blick auf ihren unermüdlichen Kampf.

Denkanstoß

Ukraine und Tschetschenien: Zwei tragische Tage im Februar

Der Tschetschenienkrieg vor 30 Jahren dient Putin als Vorbild für den Krieg, den er vor drei Jahren gegen die Ukraine begonnen hat. Ein Denkanstoß.

Europa

Bringt die Bundestagswahl eine neue Ära der Autokraten?

Autokraten schauen gespannt auf den Wahlsonntag. Die Machtverhältnisse im könnten sich zu ihren Gunsten verschieben. CORRECTIV.Exile wagt ein Gedankenspiel.

In eigener Sache

CORRECTIV.Exile: Unterstützung für afghanische Medien-Start-Ups im Exil

CORRECTIV.Exile fördert gezielt geflüchtete afghanische Medienschaffende und stärkt ihre Stimme im Exil.

Denkanstoß

Trumps Friedenspläne werden Putins Machthunger nicht stoppen

In diesem CORRECTIV.Denkanstoß analysiert Sergey Lukashevsky, Leiter des Sacharow Zentrums, warum der Friedensvorstoß von Trump eine Gefahr ist.

Auf dem Bild ist der Leiter des Sacharow Zentrums im Portrait abgebildet
Russland/Ukraine

Wenn die Loyalität kippt: Wie die Putin-Ära enden könnte

Die russische Opposition ist unterdrückt. Aber Putin könnte kippen, schreibt Sergey Lukashevsky in einem Gastbeitrag für CORRECTIV.

Veranstaltungen

Moderiert von Dr. Gesine Dornblüth wurde auf der Veranstaltung diskutiert, wie der Kreml seit Kriegsbeginn seine Propaganda intensiviert, um die öffentliche Meinung in Europa und den USA zu beeinflussen. Marcus Bensmann von CORRECTIV und Julia Smirnova von CeMAS präsentieren hierzu ihre Recherchen zu Russlands Desinformationstaktiken, darunter Social-Media-Kampagnen und Deepfakes, mit dem Ziel, die Bundestagswahlen zu beeinflussen.

Diese Diskussion brachte die belarusischen Journalisten Aliaksandr Atroshchankau und Maria Savushkina zusammen, die ihre Erkenntnisse über die bevorstehenden Wahlen in Belarus, die Herausforderungen für im Exil lebende Journalistinnen und die entscheidende Bedeutung freier Informationen in einem autoritären Kontext teilten.

CORRECTIV.Exile organisierte im Dezember 2024 die erste Pilotveranstaltung der neuen Reihe Exile Talks. Im Rahmen eines Live-Journalismus Events stellten sich drei neue afghanische Exilmedien vor, die mithilfe von CORRECTIV.Exile in den letzten Monaten gegründet wurden. Die Veranstaltung war zugleich das Abschluss-Event des  Media Incubator-Programms (finanziert von JX Fund und BKM), das sich auf digitale Strategien, visuelles Geschichtenerzählen und gesellschaftliches Engagement konzentrierte.

Bei der Vorstellung der Graphic Novels über den ikonischen Physiker und Menschenrechtsverteidiger Andrei Sakharov diskutierten Sergey Lukashevskiy (Radio Sakharov), Ute Kochlowski-Kadjaia (Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit) und David Schraven (CORRECTIV) Sakharovs Vermächtnis und den fortwährenden Kampf für Demokratie in Russland. Das Buch wurde vom CORRECTIV Verlag in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut e.V., der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit und CORRECTIV.Exile übersetzt und veröffentlicht.

Wir veranstalteten eine Podiumsdiskussion zur russischen Aggression und Zivilgesellschaft in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, die 139 Teilnehmende anzog. Die Veranstaltung war eine Kooperation mit der Menschenrechtsorganisation Memorial und Radio Sakharov. Es diskutierten Alexander Cherkasov (Memorial), Sergey Lukashevskiy (Chefredakteur Radio Sakharov), Marieluise Beck (Zentrum Liberale Moderne), Prof. Anke Hilbrenner (Universität Düsseldorf), Gesine Dornblüth (Journalistin und Autorin), sowie Prof. Nikolai Plotnikov. 

 

Warum CORRECTIV.Exile?

Expertise und Netzwerk

Wir gehören zu CORRECTIV, Deutschlands erstem gemeinnützigen Medienhaus für investigativen Journalismus.

Zielgerichtete Unterstützung

Wir helfen exilierten Journalistinnen und Journalisten, nachhaltige Medienprojekte und Einkommensströme zu entwickeln, um langfristigen Erfolg und Unabhängigkeit zu gewährleisten.

Erfolgsgeschichten

Projekte wie #ÖZGÜRÜZ und Radio Sakharov zeigen, wie Exiljournalismus demokratische Strukturen stärken kann.

Für eine freie Presse

Wir setzen uns gemeinsam mit unseren Partnern aus verschiedenen Ländern und mit unterschiedlichen Hintergründen für Pressefreiheit, demokratische Werte und gegen Zensur ein.

Zusammen schaffen wir es, die Stimmen von Exiljournalisten immer lauter zu machen!

Team & Kontakt

Für Projektanfragen kontaktieren Sie uns bitte per exil@correctiv.org.

Viera Zuborova
Viera Zuborova

Direktorin CORRECTIV.Exile

Seit Juni 2024 ist Viera Direktorin von CORRECTIV.Exile. Viera ist Politikwissenschaftlerin und konzentriert sich auf Themen wie Populismus, Extremismus, soziale Bewegungen, Zivilgesellschaft, politische Kommunikation, Marketing, Intoleranz und Hassrede. Sie hat zehn Jahre auf verschiedenen Ebenen im akademischen Bereich gearbeitet. Darüber hinaus war sie als Senior Research Fellow am Think Tank Center for European and North Atlantic Affairs (CENAA) tätig. Im Jahr 2017 war sie Scholar-in-Residence an der ISGAP der Universität Oxford und 2010 Gast-PhD-Stipendiatin an der Université Libre de Bruxelles. Seit 2015 ist Viera regelmäßige Kolumnistin bei der Online-Zeitung Aktuality.SK und hat drei gemeinnützige Organisationen mitbegründet, die sich auf Menschenrechte, Bildung, Jugend und soziale Themen konzentrieren. Zuvor arbeitete sie bei der IOTA Stiftung mit Schwerpunkt auf der Kryptoindustrie und Blockchain sowie deren sozialen Auswirkungen. Außerdem arbeitete sie mit ORAM zusammen, um LGBTIQ-Ukrainer*innen in Deutschland zu unterstützen und zu fördern.

Nora Pohl
Nora Pohl

Projektmanagerin CORRECTIV.Exile

Seit Juli 2024 ist Nora Projektmanagerin bei CORRECTIV.Exile. Sie studierte Europastudien in Leipzig und Wien und sammelte umfassende internationale Erfahrungen in Georgien, Kroatien und Serbien. Ihr akademischer Fokus lag auf politischer Kultur und dem Einfluss von pro-demokratischen Protestbewegungen in autoritären Systemen. Mit mehreren Jahren Erfahrung in der Projektleitung für NGOs in Berlin und Osteuropa bringt Nora wertvolle Expertise in der Zivilgesellschaft und europäischer Zusammenarbeit mit. Seit 2023 leitet sie Bildungs- und Netzwerkprogramme für exilierte Medien.

Minou Becker
Minou Becker

Werkstudentin CORRECTIV.Exile

Seit August 2024 ist Minou als Werkstudentin bei CORRECTIV.Exile. Sie studierte Kultur-, Kommunikations- und Medienwissenschaften und arbeitete als freie Journalistin für verschiedene Medien und Theaterproduktionen. Minou beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit ungehörten Stimmen im Exil und sozialer Ungleichheit. Seit Oktober 2024 studiert Minou Journalismus mit einem Schwerpunkt auf Datenjournalismus in Leipzig.