Mafia

Carabinieri enthüllen die Fehde von Paternò

Die Carabinieri von Paternò haben 16 Mitglieder der zwei Cosa-Nostra-Clans Alleruzzo-Assinnata und Rapisarda-Morabito festgenommen. Seit 1980 waren sie Protagonisten einer Fehde. Ob diese nun ein Ende finden wird, bleibt allerdings offen.

von Margherita Bettoni

screen-shot-2015-04-08-at-131124

„Quando vuoi“ (Deutsch:“Wann immer du willst“) — mit diesen zwei Wörtern verfasst der Boss Salvatore Rapisarda das Todesurteil gegenüber Antonio Giamblanco, Anhänger des befeindeten Clans Laenza.

Es ist der 29. Juli 2014. Ein Tag später schießen zwei Killern auf das Auto Giamblancos, ohne ihn dabei zu töten.

Was Rapisarda nicht weiß: Die Carabinieri haben das Gespräch mit seinem Sohn, das im Gefängnis stattfgefunden hat, mitgehört und aufgenommen.

Der Vorfall führt die Brigadieren zu den Spuren einer Fehde, die bereits in den Achtzigerjahren angefangen hat.

Eine Fehde zwischen zwei Familien-Clans

Paternò ist eine Stadt am Südwesthangs des Ätna, in der Provinz Catania. Seit 1980 spielt sich hier ein Krieg zwischen zwei Cosa-Nostra-Clans: Die Morabito-Rapisarda und die Alleruzzo-Assinnata.

Salvatore Leanza, Anhänger der Alleruzzo-Assinnata, löst die Fehde aus, als er 1980 Alfio Rapisarda tötet. Der Mörder kommt bald ins Gefängnis.

Bis 2013 sitzt er seine Strafe ab. Nach der Haftentlassung kehrt er nach Paternò zurück.

Für die Morabito-Rapisarda verkörpert Leanza eine Gefahr, die schnell beseitigt werden muss. Am 27. Juni 2014 wird er von mehreren Killers auf offener Straße exekutiert.

Die Spuren führen zu Salvatore Rapisarda

Die Ermittler konzentrieren sich auf Salvatore Rapisarda. Der Verdacht: Mit dem Tod Leanzas habe er den Mord an seinen Bruder Alfio rächen wollen.

Wenige Wochen danach wird Rapisarda verhaftet und spricht im Gefängnis das Todesurteil gegenüber Giamblanco.

Drei Morde, eine Fehde

Die Morde an Rapisarda und Laenza und den Mordanschlag an Giamblanco. Die Carabinieri von Catania und Paternò stellen schnell eine Verbindung zwischen den drei Fällen her und enthüllen die Fehde, für die sie heute früh 16 Mitglieder der zwei Clans festgenommen haben. Der Verdacht: Mitwirkung in mafiöser Vereinigung, Mord und Mordanschlag.

Unter den Festgenommenen: Der Sohn von Salvatore Rapisarda. In seinem Besitz wurde eine der Waffen gefunden, mit dem der Mordanschlag an Giamblanco verübt wurde.