Mafia

Mafia-Boss der Familie Gambino an Italien ausgeliefert

Internationale Mafia-Verwicklung: Die USA haben den Boss Francesco Palmieri an Italien ausgeliefert. 2013 war er aus den USA gereist, um einen italienischen Unternehmer zu erpressen.

von Margherita Bettoni

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Die USA haben heute früh Francesco Palmieri, aka „Ciccio l’americano“ („Ciccio der Amerikaner“), an Italien ausgeliefert. Er wurde heute am Flughafen von der Polizei im Empfang genommen und ins Gefängnis von Rebibbia (Rom) gebracht.

Palmieri, 62, war „Underboss“ (auf Deutsch: Unterboss) der New Yorker Cosa-Nostra-Familie Gambino. Er wurde in Dezember 2014 festgenommen — damals berichteten wir hier darüber.

Ein Jahr davor war Palmieri nach Matera (Italien) gereist und hatte den Unternehmer Lorenzo Marsilio aufgefordert, ihm eine Million Euro zu zahlen — eine Geschichte, die ihre Anfänge in den Achtzigerjahren hat.

Marislio, Chef der multinationalen Firma Sudelettra, hatte damals seinen alten Freund Giovanni Grillo aka Johnny um einen Kredit gebeten. Der Unternehmer wollte mehr als eine Millionen Euro bekommen. Grillo, Mitglied des Gambino-Clans, hatte ihn an den Koks-König Roberto Pannunzi verwiesen.

Pannuzzi gehört auch zur Gambino-Familie. Er war ein führender Broker im internationalen Drogenhandel: Ihm wurde nachgesagt, er sei der italienische Pablo Escobar, weil niemand größere Mengen Koks von Südamerika an den kalabrischen Containerhafen Gioia Tauro geschmuggelt habe. Er leihte Marsilio das Geld aus. Diese habe er, nach eigenen Aussagen, innerhalb von 18 Monaten zurückgezahlt.

2013 bekam Marsilio unerwarteten Besuch aus Amerika: Francesco Palmeri forderte eine weitere Million. Weil Marsilio sich weigerte zu bezahlen, reiste Palmeri ein zweites Mal nach Italien. Auch Marsilios ehemaliger Freund Grillo und dessen rechte Hand Salvatore Farina bedrohten Marsilio.

Palmeri, Grillo und  Farina waren in Dezember von der New Yorker Polizei wegen Erpressung festgenommen worden.