Fake-Gewinnspiel: Keine Minikühlschränke von Coca-Cola zu gewinnen
Facebook-Nutzende erhielten bei einem angeblichen Coca-Cola-Gewinnspiel einen Minikühlschrank, heißt es in einem Beitrag. Dahinter steckt jedoch nicht die Getränkemarke, sondern ein Unternehmen, das schon häufiger Fake-Gewinnspiele verbreitet hat.
Wer ein Zahlenrätsel löse, könne einen Minikühlschrank von Coca-Cola gewinnen. „Wir haben noch 39“, wirbt der entsprechende Facebook-Beitrag. Doch es gibt nichts zu gewinnen, denn dahinter steckt Betrug. Über ähnliche Fälle berichteten wir bereits im Juli 2022 und Juni 2023.
Gefälschtes Coca-Cola-Gewinnspiel führt zu unseriöser Webseite
Dass es sich um Betrug handelt, ist daran zu erkennen, dass die Facebook-Seite „Coca-Cola fans“ nicht die offizielle Facebook-Seite von Coca-Cola ist. Diese ist auf der offiziellen Webseite des Unternehmens verlinkt, sie heißt „Coca-Cola Deutschland“ und ist auf Facebook mit dem blauen Haken verifiziert. Dort stehen ein Impressum und Kontaktdaten. Bei der gefälschten Seite hingegen zeigt sich niemand für die Inhalte verantwortlich.
Zudem existiert die offizielle Seite auf Facebook schon seit Juni 2017 – die Fälschung „Coca-Cola fans“ erst seit Juni 2023. Ein weiterer Hinweis, der misstrauisch machen sollte: Auf der gefälschten Seite stehen ausschließlich Beiträge, die für vermeintliche Gewinnspiele werben.
Datenklau: Hinter Fake-Gewinnspiel steckt „Myemail Ltd.“
In der Kommentarspalte ist ersichtlich: Wer unter dem Facebook-Beitrag kommentiert, erhält eine automatische Antwort. Darin heißt es, man soll eine „Gefällt mir“-Angabe hinterlassen und den Beitrag mit seinen Freundinnen und Freunden auf Facebook teilen. Zu den Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels erfährt man nichts. All das sind typische Merkmale von Fake-Gewinnspielen, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen auf ihrer Webseite schreibt.
Wer den Anweisungen in der automatischen Antwort folgt, wird auf eine Webseite geleitet. Dort soll man sich mit Vor- und Nachnamen sowie einer E-Mail-Adresse registrieren. Doch das ist gefährlich, denn es handelt sich um einen Phishing-Versuch, also das Abgreifen von Privatdaten. Davor warnt auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik auf seiner Webseite und rät: „Stutzig sollten Sie zum Beispiel werden, wenn die Internetadresse zwar den Namen der jeweiligen Institution enthält, aber in Verbindung mit ungewöhnlichen Zahlen oder Zeichenkombinationen.“
Im Fall des vermeintlichen Coca-Cola-Gewinnspiels steht „Coca-Cola“ nicht einmal in der Internetadresse. Im Kleingedruckten heißt es: „Der Markeninhaber oder Hersteller ist weder Veranstalter noch Sponsor dieses Gewinnspiels und steht mit der Veranstalterin in keiner geschäftlichen Beziehung.“ Und auch im Impressum steht nicht der Firmenname Coca-Cola, sondern „Myemail Ltd.“. Myemail ist ein britisches Unternehmen mit Verbindungen nach Kambodscha, das schon häufiger im Zusammenhang mit gefälschten Gewinnspielen auftauchte – wir berichteten im August 2023.
Tipps, um gefälschte Facebook-Seiten zu erkennen:
- Ist das Facebook-Profil mit einem blauen Haken verifiziert?
- Gibt es ein Impressum?
- Wie viele Follower hat die Seite?
- Wann wurde die Seite erstellt?
Redigatur: Viktor Marinov, Max Bernhard