Eiffelturm in Israel-Farben: Foto ist nicht aktuell, sondern stammt von Oktober 2023
Mitte April soll der Eiffelturm in Paris in den Farben Israels geleuchtet haben – das zumindest behaupten Nutzerinnen und Nutzer online mit Verweis auf ein Foto. Doch das ist mehrere Monate alt.
Ein Bild, das auf deutsch und international auf X, Instagram und Telegram kursiert und tausendfach geteilt wurde, soll den Eiffelturm in den Farben Israels zeigen – angeblich in der Nacht vom 13. zum 14. April 2024. In derselben Nacht griff der Iran Israel erstmals direkt an. Manche Nutzerinnen und Nutzer teilten das Foto und bedankten sich für die französische Solidarität mit Israel, andere wiederum kritisierten Frankreich dafür.
Was sie dabei übersehen: Das Foto vom Eiffelturm hat keinen Bezug zu den jüngsten Angriffen, es ist mehrere Monate alt.
Foto vom Eiffelturm in Farben Israels stammt von Oktober 2023
Wie eine Bilder-Rückwärtssuche zeigt, sind Aufnahmen des Eiffelturms in den Farben der israelischen Flagge in mehreren Medienberichten vom 10. Oktober 2023 zu finden. Einen Tag zuvor waren in Paris demnach rund 16.000 Menschen in Solidarität mit Israel nach den Terrorangriffen der Hamas auf die Straße gegangen.
Die französische Botschaft in den USA veröffentlichte damals ein Foto der Solidaritätsbekundung am Eiffelturm, etwa auf LinkedIn und Instagram. Das Foto ist identisch mit dem, das aktuell kursiert, was etwa an der verschwommenen Menschenmenge im Vordergrund zu erkennen ist.
Darüber, dass der Eiffelturm nach dem Angriff des Iran auf Israel in den Farben der israelischen Flagge leuchtete, gibt es keine Medienberichte.
Der Pariser Eiffelturm leuchtete schon öfter in den Nationalfarben bestimmter Länder, darunter der französischen nach den Terrorangriffen 2015 oder der ukrainischen, als Solidaritätsbekundung gegen den russischen Angriffskrieg. Falschmeldungen zur Beleuchtung gab es schon in der Vergangenheit. Entgegen Behauptungen im Juni 2023 leuchtete der Eiffelturm damals nicht in russischen und belarussischen Farben.
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Redigatur: Sophie Timmermann, Max Bernhard