Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters

Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.

Autor Bild Anette Dowideit

das Thema, das wir gestern im SPOTLIGHT aufgemacht haben, bewegt viele von Ihnen: Würden Sie – sofern Sie im wehrfähigen Alter sind – unser Land im Ernstfall an der Waffe verteidigen? Sind Sie davon überzeugt, dass Ihre Kinder oder Enkel das tun sollten?

Heute lesen Sie im Thema des Tages die Auflösung unserer Umfrage, plus eine weitere Umfrage, die unsere Jugendredaktion Salon5 unter ihren jugendlichen Followern gemacht hat. 

Thema des Tages: Deutschland verteidigen?

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

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Fast drei Viertel der Teilnehmenden gaben an, selbst Eltern oder Großeltern von jungen Leuten im wehrpflichtigen Alter zu sein. Und fast ebenso viele, etwa 73 Prozent, diskutieren die Frage nach der verpflichtenden Wehrpflicht derzeit in ihren Familien.

Wir hatten Sie gefragt: 

Finden Sie es richtig, dass wieder mehr junge Leute an der Waffe ausgebildet werden?
Ihre Antworten darauf sind spannend, denn es gibt hier keine eindeutige Tendenz: 49 Prozent sagten „ja“ oder „eher ja“, sechs Prozent sind zu dieser Frage neutral eingestellt und 43 Prozent sagten „nein“ oder „eher nein“.

Würden Sie Ihr Kind im Verteidigungsfall das Land verteidigen lassen?
Hierzu sagten 40 Prozent „ja“ oder „eher ja“. Sieben Prozent sind unentschlossen. Mit „nein“ oder „eher nein“ antworteten 51 Prozent.

Soldaten beim Antreten auf der Gorch-Fock-Mole während der Kieler Woche im Juni. Quelle: picture alliance / SULUPRESS.DE | Joerg Waterstraat/SULUPRESS.DE

Wären Sie selbst im Verteidigungsfall zum Dienst an der Waffe bereit?
Auf diese Frage antworteten lediglich 23 Prozent mit einem uneingeschränkten „Ja“, neun Prozent mit „eher ja“ und zehn Prozent sind neutral eingestellt. 45 Prozent antworteten mit einem klaren „Nein“. 

Was die Jugendlichen sagen: 
Die Salon5-Umfrage in einem (allerdings sehr kleinen) Kreis, knapp 50 Jugendlichen, hat ergeben: Einen verpflichtenden Wehrdienst halten drei Viertel der Befragten für eine schlechte Idee. Fast ebenso viele sind dafür, dass es stattdessen künftig einen freiwilligen Wehrdienst geben sollte.

Was unsere Leserinnen und Leser sonst noch zum Thema denken:
Einige von Ihnen haben uns geschrieben, dass sie weitere Gedanken anführen wollen. Zum Beispiel diesen:

„Ich habe kürzlich (erneut) vom Konzept der Sozialen Verteidigung gehört. Und ich würde als Mutter von einer Tochter (12) und einem Sohn (5) einer allgemeinen Wehrpflicht zustimmen, wenn sich jede und jeder zwischen einer Ausbildung an der Waffe und einer Ausbildung in sozialer Verteidigung entscheiden könnte.“
Kathrin W.
SPOTLIGHT-Leserin


Falls Sie den Begriff nicht kennen: Soziale Verteidigung bedeutet, dass man sich mit friedlichen Mitteln wie Protestaktionen und Streiks gegen Aggressoren aus dem Ausland verteidigt.

Ganz anders sieht es diese Leserin:

„Es ist keine Grundsatzfrage, ob wir unsere Heimat verteidigen wollen. Denn was wäre die Alternative? Vielmehr ist doch die Grundsatzfrage, ob wir wehrlos oder nicht doch viel lieber wehrhaft sein wollen. Genau diese Frage sollten Sie stellen: Wollen wir so wehrlos sein, dass andere uns angreifen können?“
Perica S.
SPOTLIGHT-Leserin

Und diese Leserin führt den Gedanken weiter:

„Ich bin 60 Jahre alt, weiblich und versuche schon seit etlichen Monaten, mich als sogenannte ‘Ungediente in der Reserve’ einzubringen. (…) Omas von heute (und auch Opas) sind fitter denn je, also sollte diese Generation bei solcherlei Überlegungen nicht außer Acht gelassen werden.“
Claudia W.
SPOTLIGHT-Leserin

Und zum Abschluss noch dieser Hinweis:

„Wenn es dazu kommt, handelt es sich bei den Soldaten um Volljährige. Denen habe ich nichts zu verbieten oder vorzuschreiben.“
Udo R.
SPOTLIGHT-Leser

Angriff aus Russland mit 728 Drohnen gegen die Ukraine 
Kurz nach dem Ende der US-Hilfslieferungen an die Ukraine greift das russische Militär erneut mit Hunderten von Drohnen an. Die ukrainische Luftabwehr wehrt die meisten Geschosse ab. Parallel dazu änderte US-Präsident Donald Trump seinen Kurs und will Waffenlieferungen an die Ukraine doch fortsetzen.
reuters.com / tagesschau.de

Lokal: SEK-Einsätze und Durchsuchungen wegen Terrorverdacht in NRW
Einsatzkräfte durchsuchten heute in Essen, Düsseldorf, Dortmund und Soest sechs Objekte. Im Fokus steht der Verdacht auf gewerbsmäßigen Betrug und Terrorfinanzierung Die Ermittler haben den Tatverdächtigen bereits festgenommen. Er soll einen terroristischen Anschlag geplant haben.
ruhrnachrichten.de / sueddeutsche.de 

Viele Klienten von Schuldenberatungen sind noch minderjährig 
Digitale Zahlungsanbieter wie Klarna und Paypal bieten die Option an „jetzt kaufen, später bezahlen“. Dadurch geraten vor allem junge Menschen immer wieder in eine Schuldenfalle. Um dem entgegenzuwirken, besuchen Schuldenberater in Schleswig-Holstein nun auch Schulen. Dort wollen sie Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisieren. 
ndr.de

Fundstück
Kann man sich in Künstliche Intelligenz verlieben? Offenbar ja. Diesem Phänomen spürt ein Podcast des Business Insider nach. Er spricht mit Menschen, deren emotionale Beziehung zu einem KI-Avatar ungewöhnlich eng geworden ist. Und er wirft den Blick auf die App „Replika“  selbst, die laut ihrer Gründerin emotionale Einsamkeit lindern soll – aber für ihr Geschäftsmodell und mangelnden Datenschutz in der Kritik steht.
businessinsider.de


Das ist ein Datenformat, welches es erlaubt, eine Faktencheck-Vorschau bei Google-Suchen anzuzeigen. Wir bei CORRECTIV.Faktencheck sowie Kolleginnen und Kollegen weltweit tragen dort Informationen zu unseren Faktenchecks ein. Darüber zieht Google Informationen und zeigt Nutzerinnen und Nutzer in den Suchergebnissen Faktencheck-Vorschauen an, wenn diese nach bestimmten Begriffen suchen. Wenn ich nach Wahlbetrug zur Bundestagswahl suche – ein in bestimmten Kreisen stark verbreitetes Narrativ –, wird zum Beispiel unser Faktencheck zu einem Video angezeigt, samt Einordnung, dass das keinen Wahlbetrug belegt. 

Mehr als 120 Millionen Mal wurden solche Faktencheck-Vorschauen allein in Europa in der ersten Jahreshälfte 2024 angezeigt, schrieb die EU-Kommission zuletzt in einem Bericht. Auch Google fand das Ganze lange gut. Die Funktion mache es für Nutzer leicht, „auf einen Blick zu erkennen, welche Behauptungen geprüft wurden und wie Faktenchecker diese bewertet haben“. 

Jetzt also die Kehrtwende. Die Funktion sei bei der Suche „nicht häufig verwendet worden“ und biete „keinen nennenswerten zusätzlichen Nutzen mehr“, schreibt Google. Daten oder Analysen für diese Begründung? Die lieferte der Tech-Konzern nicht. 

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Sebastian Haupt und Jule Scharun.