Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters

Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.

Autor Bild Anette Dowideit

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist gerade mal drei Wochen her, dass die Welt gebannt nach Alaska blickte – weil sich dort US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin trafen, um Möglichkeiten für ein Ende von Russlands Krieg gegen die Ukraine auszuloten. Jetzt aber hat Russland den größten Luftangriff überhaupt bisher gegen die Ukraine gefahren.

Und was passiert jetzt? Darum geht es im Thema des Tages.

Heute Nachmittag habe ich in unserem neuen Fernsehstudio im Publix – unserem Berliner Redaktionssitz – den NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) interviewt. Es ging um die Frage, wie sozial und wie christlich die CDU noch ist, nachdem Bundeskanzler Friedrich Merz gerade versucht, den Abbau des Sozialstaats zu forcieren. Ihre Frage-Vorschläge hat meine Kollegin Leonie Georg gesammelt und sortiert und ich habe einige davon mitgenommen. 

In den nächsten Tagen sehen und lesen Sie bei uns, was herauskam.

Übrigens stehen die Gewinnerinnen und Gewinner für unser Gewinnspiel fest – für unsere Theaterpremiere am Mittwoch in Köln! Wir haben sie per E-Mail benachrichtigt.

Ich hoffe, Sie hatten einen guten Wochenstart! Schreiben Sie mir gern heute wieder Vorschläge für die „Leserfrage der Woche“, die unsere Redaktion immer freitags im SPOTLIGHT beantwortet – eine einfache, recht knapp zu beantwortende Frage, die wir in Ihrem Auftrag einer Behörde oder einem Unternehmen schicken sollen: anette.dowideit@correctiv.org.

Thema des Tages: Putin bäumt sich auf

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Faktencheck: Sommerinterview mit Friedrich Merz: Aussagen zu Krankheitstagen und Arbeitszeiten im Faktencheck

Gute Sache(n): Saatgut aus China in der Post • Fenster, die Strom liefern können • „Monocam“-Blitzer in Rheinland-Pfalz

CORRECTIV-Werkbank: Orbáns geheimer Palast

Grafik des Tages: Welches Bundesland Vorreiter bei der Energiewende ist

Der Kiewer Regierungssitz wurde getroffen und es gab mehrere Tote.

Dabei hatte doch das Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska Hoffnung ausgelöst, dass endlich Bewegung in Putin kommen und sein Angriffskrieg auf die Ukraine bald beendet sein könnte. Wie es nun weitergeht und worauf es ankommt:

Feuerwehrleute im Einsatz – in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach den größten russischen Luftangriffen seit Kriegsbeginn. Quelle: picture alliance / newscom | Ukrainian State Emergency Servic

Was tun die USA jetzt?
Die Frage ist zentral, weil US-Präsident Trump nach dem Treffen von Alaska angekündigt hatte, härter gegen Putins Regime vorzugehen, wenn er sich nicht bereit zu einer Einigung zeigt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj startete deshalb gestern einen Appell an die USA – er sagte in einer Videoansprache:

„Wir zählen auf eine starke Reaktion Amerikas. Genau das brauchen wir.“
Wolodymyr Selenskyj
Präsident der Ukraine

Trump deutete vor Journalisten im Weißen Haus an, er sei zu mehr Sanktionen gegen Russland bereit. US-Finanzminister Scott Bessent ergänzte in einem TV-Interview (hier im Original nachzusehen): Damit neue Sanktionen wirksam seien, müsse aber auch Europa mitziehen. 

Wie das konkret gehen soll:
Bessent sagte: Die USA und die EU müssten gemeinsam Strafzölle gegen Staaten verhängen, die weiterhin Öl aus Russland kauften. Das würde Putin so weh tun, dass er an den Verhandlungstisch zurückkehren werde. Seit dem Treffen in Alaska nämlich hatte er Selenskyi und den Rest der Welt hingehalten.

Ein Vorbild für solche Strafzölle gibt es bereits: Die USA haben kürzlich solche Maßnahmen gegen Indien verhängt, weil es weiterhin gute Geschäfte mit Russland macht. In der Fachsprache heißt das „Sekundärsanktion“, weil es eben nicht um direkte Sanktionen gegen den Aggressor handelt, sondern Zweitstaaten, die mit ihm handeln.

Ende August hatten die USA die Zölle auf Einfuhren aus Indien für viele Produktgruppen (zum Beispiel Textilien, Schmuck und Leder) deutlich angehoben: von 25 auf 50 Prozent.

Und, zieht die EU mit?
Zumindest kündigte Trump am frühen Montagmorgen unserer Zeit an, er werde heute und morgen Gespräche mit wichtigen EU-Vertreterinnen und -vertretern führen. Dabei war es zuletzt Trump, der sich schärferen Sanktionen gegen Russland nicht anschließen wollte.

Linke droht mit Verfassungsklage gegen Haushaltspolitik 
Die Linke und die Grünen äußern Kritik an der Haushaltspolitik der schwarz-roten Regierung und werfen ihr „Tricksereien“ vor. Die Linke schließt eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht nicht aus. 
fr.de

Lokal: Rechtswidrige Durchsuchung in Menden nach Merz-kritischen Schmierereien
Zu Unrecht wurde das Zimmer der 17-Jährigen Juso-Vorsitzenden Nela Kruschinski durchsucht. Nach einem anonymen Verdacht soll sie für Anti-Merz-Schmierereien  in der vergangenen Bundestagswahl verantwortlich gewesen sein. Den Durchsuchungsbeschluss erteilte das Amtsgericht Arnsberg, das von der Frau des Bundeskanzlers geleitet wird. Das Landgericht Arnsberg stufte den Durchsuchungsbeschluss schließlich als rechtswidrig ein.
wdr.de

Recherche: Chinas geheime Waffenhilfe an Russland
Nach einer Recherche der britischen Tageszeitung The Telegraph lieferten chinesische Unternehmen Teile und Materialien im Wert von 47 Millionen Dollar an Russland. Die Teile sollen zur Herstellung von Drohnen nach Russland exportiert werden. So unterstützt China Russland mit einer geheimen Waffenhilfe im Angriffskrieg gegen die Ukraine. 
focus.de / telegraph.co.uk

Friedrich Merz beim ZDF-Sommerinterview am 31. August
Friedrich Merz beim ZDF-Sommerinterview am 31. August (Foto: Dominik Asbach / ZDF)

So geht’s auch
Um die Energie der Sonne einzufangen, hat eine chinesische Forschungsgruppe eine Art Solar-Fenster-Farbe entwickelt. Die Farbe aus bestimmten Flüssigkristallen  leitet die Energie der Sonnenstrahlen weiter zu Photovoltaikzellen am Fensterrahmen. So kann Solarenergie an Fenstern gesammelt werden und Strom erzeugen. 
deutschlandfunknova.de 

Fundstück
Erwischt! Für Menschen, die beim Autofahren gerne mal aufs Handy schauen, kann es teuer werden. Die „Monocam“ ist ein Blitzer, der mit einer speziellen Software bei Ingelheim und Gundheim in Rheinland-Pfalz schon 437 Menschen mit Handy am Steuer erwischt hat. Der Verstoß kostet 100 Euro und einen Punkt in Flensburg. 
swr.de


Der HVG-Journalist Márton Gergely deckte Orbáns Verbindung durch seinen registrierten Hund und das Auto seiner Frau auf dem Gelände auf. Die barocke Bibliothek zeigt Orbáns Selbstbild als „historische Dimension“ nach absolutistischen Prinzen.

Oppositionspolitiker Ákos Hadházy entdeckte später exotische Tiere wie Zebras auf benachbartem Mészáros-Grundstück. Er zwang Orbán erstmals zur öffentlichen Stellungnahme.

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Leonie Georg, Sebastian Haupt und Jule Scharun.