
Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.
Liebe Leserinnen und Leser,
Deutschland braucht mehr Wohnraum, das ist unstrittig. Heiß diskutiert wird dagegen die Frage: Muss man denn so viele alte Häuser abreißen und komplett neu bauen, um neuen Wohnraum zu schaffen? Dies nämlich schadet der Umwelt enorm. Mehr dazu im Thema des Tages.
Außerdem im SPOTLIGHT: US-Präsident Donald Trump will hohe Einfuhrzölle auf Arzneimittel verhängen, auch aus Europa. Was das für uns bedeutet. Und: Die AfD muss ihre Bundesgeschäftsstelle in Berlin verlassen.
Seit gestern Abend haben mir viele von Ihnen zur Frage geschrieben, wie wir in Europa mit den Drohnensichtungen über Dänemark und anderswo umgehen sollten. Die einhellige Meinung war: Die europäischen Streitkräfte sollten sich Abfang- oder Jägerdrohnen anschaffen, um diese Flugobjekte einzufangen. Wir fragen jetzt mal beim Bundesverteidigungsministerium nach, was in dieser Hinsicht geplant ist.
Heute noch ein Hinweis in eigener Sache: Unser Fundraising-Team hat heute eine große Spendenaktion gestartet – es geht darum, dass wir mit Ihrer Hilfe noch mehr für die Stärkung der Demokratie tun wollen. Wir freuen uns, wenn Sie uns unterstützen!
Morgen lesen Sie im Wochenend-SPOTLIGHT unter anderem, was sich alles seit unserer Veröffentlichung zu Gewalt im Jugendfußball schon getan hat.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins Wochenende – und freue mich auf Ihre E-Mails mit Themenanregungen! anette.dowideit@correctiv.org.
Thema des Tages: Weshalb Abrissbirnen dem Klima schaden
Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste
CORRECTIV Events: Über Desinformation und Gelsenkirchen nach der Wahl
CORRECTIV-Werkbank: Frankreichs Ex-Präsident verurteilt – dank Medienrecherchen
Grafik des Tages: So viel Zeit verbringen Jugendliche in Sozialen Netzwerken
Bundesweit fehlen laut einer Studie 550.000 Wohnungen. Die Bundesregierung hat neuen Wohnraum zu einem ihrer großen Ziele erklärt. Das ist wichtig. Denn wenn bezahlbare Wohnungen fehlen, hat das handfeste Auswirkungen:
- Es macht Deutschland unattraktiv für qualifizierte Zuwanderer.
- Gerade in Großstädten mit besonders hohen Mietpreisen wird es schwierig, Personal für wichtige, aber vergleichsweise niedrig bezahlte Jobs zu finden (zum Beispiel Altenpflege, Müllabfuhr oder Kitas).
- Und es erschwert für viele junge Leute die Lebensplanung. Ich selbst kenne viele, die zum Beispiel gerne Kinder hätten, aber noch keine bekommen, weil sie einfach keine Wohnung finden, die groß genug für eine Familie wäre.
Das wiederum frustriert viele Menschen im Land, und Frust führt dazu, dass man irgendwann resigniert und denkt, „die Politik“ mache ja sowieso nichts für uns Bürger.
Es gibt allerdings ein Problem:
Wenn in Deutschland neuer Wohnraum geschaffen wird, dann passiert dies viel zu häufig, indem erst einmal bestehende Wohnungen abgerissen werden.
Das zeigen wir in einer heute erschienenen Recherche.

Der Text ist Teil eines Schwerpunkts, den wir uns gesetzt haben. Gemeinsam mit dem Projekt „Abriss Atlas“ dokumentieren wir fortlaufend, wo in Deutschland und der Schweiz wie viel (unnötig) abgerissen wird.
Was wir in unserem Rechercheschwerpunkt beschreiben:
Abreißen anstatt zu sanieren, ist eine enorme Belastung für die Umwelt:
- Etwa 55 Prozent der Abfälle in Deutschland stammen aus der Baubranche.
- Jede Sekunde werden bundesweit 7,3 Tonnen Bauabfälle erzeugt.
- Weltweit ist der Gebäudesektor für etwa 40 Prozent der Treibhausgase verantwortlich.
- Die Deutsche Umwelthilfe schätzt, dass durch Abriss und Neubau jedes Jahr allein in Deutschland 3,3 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen werden.
Der Abriss Atlas möchte darüber aufklären – und sichtbar machen, wo überall abgerissen wird. Denn längst nicht in jedem Fall ist dies genehmigungspflichtig. Wir wollen diese Informationslücke schließen und Transparenz schaffen.
Neu bauen heißt nämlich auch oft, dass es für Mieterinnen und Mieter deutlich teurer wird, wie wir hier gezeigt haben.
Welche Alternativen es gibt:
Sanieren statt Abreißen und neu bauen. Das Wuppertal Institut, das sich mit Klimafragen beschäftigt, hat ausgerechnet, dass dieser Weg deutlich klimafreundlicher ist.
Durch unser Rechercheprojekt wollen wir dazu beitragen, die politische Diskussion zu diesem Thema anzukurbeln. Und wir zeigen in der heute erschienenen Story, welche Initiativen es dazu schon in Kommunen gibt – in diesem Fall in Freiburg.
Trumps Zolldrohung: Preise für Arzneimittel könnten drastisch steigen
US-Präsident Donald Trump hat damit gedroht, ab Oktober Zölle auf Arzneimittel einzusetzen. Das könnte zu erheblich erhöhten Preisen für Medikamente in Deutschland führen. Um die Zölle abzuwenden, forderte Trump die Pharmahersteller dazu auf, Produktionsstätten in den USA zu bauen.
merkur.de
Bundestag wählt drei neue Richter fürs Bundesverfassungsgericht
Sigrid Emmenegger, Günter Spinner und Ann-Katrin Kaufhold wurden gestern im zweiten Anlauf vom Bundestag als neue Richter und Richterinnen des Bundesverfassungsgerichts gewählt. Im Juli war der erste Versuch gescheitert: Aus der Union gab es Vorbehalte gegen die von der SPD nominierte Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf.
tagesschau.de
Regional: AfD muss Bundesgeschäftsstelle in Berlin räumen
Das Berliner Landgericht hat entschieden, dass die AfD 2026 ihre Bundesgeschäftsstelle in Berlin räumen muss. Der Vermieter hatte geklagt, nachdem die Partei eine unangekündigte Wahlparty im Bürogebäude gefeiert hatte.
tagesspiegel.de
Recherche: Menschen mit Behinderung werden vom Schweizer Nachtleben ausgeschlossen
Kaum ein Club in der Schweiz ist barrierefrei. Für Menschen mit Behinderung ist es deshalb so gut wie unmöglich, feiern zu gehen. Betroffene haben CORRECTIV von ihren Erfahrungen berichtet.
correctiv.org

CORRECTIV Events

CORRECTIV auf Tour: Wie Putin Europa angreift, Tübingen
Seit Jahren nimmt der Einfluss von Russland auf den Westen zu – immer wieder vertreten AfD-Politiker prorussische Positionen und nähern sich ideologisch Russland an. Darüber diskutiert morgen, am 27. September, unser CORRECTIV-Journalist Alexej Hock mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort in Tübingen.
Zu den Tickets
Desinformation im Netz erkennen und verstehen, online
Desinformation ist überall im Alltag Thema – am Frühstückstisch, in Whatsapp-Gruppen und auch bei Wahlen. Unsere CORRECTIV-Reporterfabrik möchte deswegen gemeinsam mit Interessierten in einem Online-Webinar am 30. September alle Seiten von Desinformation beleuchten. Wo sie herkommen, wie man sie erkennt und wie man ihnen entgegnen kann.
Zum Webinar
Wie geht es nach der Wahl weiter?, Gelsenkirchen
Die Kommunalwahlen in NRW sind vorbei und die Koalitionsverhandlungen laufen. Über die politischen Herausforderungen und wie es jetzt nach der Wahl in Gelsenkirchen weitergeht, sprechen Kommunalpolitiker und -politikerinnen am 2. Oktober in unserer Lokalredaktion SPOTLIGHT Gelsenkirchen.
Zur Anmeldung

CORRECTIV.Faktenforum

Mit angeblichen Eilmeldungen erreicht ein Youtube-Kanal immer wieder hunderttausende Aufrufe. Die Slowakei habe die EU verlassen, heißt es etwa in einem Video. Doch das ist – wie vieles auf dem Kanal – frei erfunden.
faktenforum.org
Endlich verständlich
Die „Stiftung Familienunternehmen“ setzt sich als Lobbyverein für Familienunternehmen ein. Das verleiht ihr ein mittelständisches Image. Doch anders als es der Name vermuten lässt, vertritt sie nach Recherchen von Panorama und Greenpeace eher die Interessen superreicher Familien und Konzerne, von denen sie finanziert wird.
ndr.de
So geht’s auch
Museumsbesuche auf Rezept? In Großbritannien gibt es das schon für Menschen mit Demenz. Eine Studie aus Dresden schlägt vor, ein solches Angebot auch in Deutschland einzuführen. Warum? Führungen, die auf Demenzkranke abgestimmt sind, können deren Lebensqualität verbessern. Das fanden die Forschenden in einem mehrjährigen Pilotprojekt heraus. Die Kunstwerke helfen den Betroffenen demnach, sich an eigene Erlebnisse zu erinnern und darüber zu sprechen.
mdr.de
Fundstück
Der Gasometer in Oberhausen, das Fußballmuseum in Dortmund und das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum – sie stehen für Kultur im „Pott“. Für ein „Ruhrgebiet Spezial“ hat unsere Jugendredaktion Salon5 diese Orte besucht. Ihre Eindrücke teilen die Reporterinnen und Reporter auf Instagram.
Gasometer / Fußballmuseum / Bergbaumuseum
Es war diese Geste, die mich frösteln ließ: Carla Bruni, Sängerin und Ehefrau von Nicolas Sarkozy, schnappte sich den roten Mikrofonaufsatz von Mediapart und schmiss ihn mit verächtlichem Blick auf den Boden.
Gerade war der Ex-Präsident verurteilt worden – auch dank der jahrelangen Recherchearbeit von Mediapart, einer Investigativredaktion, die wie CORRECTIV werbefrei und unabhängig arbeitet. Mit dieser Geste zeigte Bruni ihre Verachtung für kritische Recherchen – und ahmte damit US-Präsident Donald Trump nach, der bei Kritik wahlweise gegen Journalisten oder Ermittler austeilt.
Für mich sind die Journalisten von Mediapart wahre Vorbilder. Über ein Jahrzehnt hinweg deckten sie Details zu Sarkozys Geschäften mit dem diktatorisch geführten Libyen auf – und mussten dafür oft heftige Angriffe einstecken. Selbst nach dem Urteil warfen einige Kommentatoren der Redaktion vor, sie stecke hinter einer angeblich „roten“ Justiz. Auch das erinnert an Trump.
Sarkozy wird dennoch ins Gefängnis gehen, und das ist gut so: Eine Justiz, die selbst Präsidenten akribisch Straftaten nachweist, stärkt unser Vertrauen in die Demokratie. Kleinkriminelle und verwahrloste Banditen zu verurteilen – das schafft auch der schwächste Staat.

Viele Jugendliche sind täglich mehrere Stunden in den Sozialen Netzwerken unterwegs. Das sehen die meisten davon selbst kritisch, wie aus einer Studie im Auftrag der Vodafone Stiftung hervorgeht. Etwa 73 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich auf den Plattformen länger aufhalten, als ihnen lieb ist. Zwar verbinden sie mit Social Media überwiegend positive Gefühle. Allerdings gibt rund ein Drittel an, sich durch den Medienkonsum gestresst, neidisch oder sogar einsam zu fühlen.
br.de
An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Max Billhardt, Till Eckert, Leonie Georg, Samira Joy Frauwallner und Sebastian Haupt.
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