
Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.
Liebe Leserinnen und Leser,
wir dachten doch, das sei überwunden: die Angst, dass es in Europa irgendwann noch einmal Krieg geben könnte. Seit aber Putins Regime in die Ukraine eingedrungen ist, wächst die Sorge wieder. Noch mehr, seit immer regelmäßiger Aggressionen wie Drohnenüberflüge in Europa verzeichnet werden.
Deutschland ist im Umbruch, die Bundeswehr rüstet auf, die Kommunen bereiten sich auf den schlimmsten denkbaren Fall vor, der Bundesinnenminister kündigt an, Schülerinnen und Schüler auf Notlagen vorbereiten zu wollen. Und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz ruft Bürgerinnen und Bürger zum Preppen auf. Unser Team hat sich angeschaut: Was ist Panikmache, was sinnvoll? Darum geht es im Thema des Tages.
Und dazu passt auch unsere Cartoon-Woche – in der unser Karikaturisten-Team das Thema Wehrpflicht aufs Korn nimmt. Danke für Ihre vielen zustimmenden Zuschriften! Wir freuen uns, dass Ihnen die Idee gefällt.
Heute außerdem im SPOTLIGHT: Unsere Jugendredaktion Salon5 hat sich angeschaut, weshalb immer noch junge Leute auf sogenannte „Multi-Level-Marketing“-Firmen reinfallen. Und in der Grafik des Tages lesen Sie, wie erschreckend häufig KIs wie ChatGPT falsch liegen.
Noch ein Hinweis: Unser Klimateam eröffnet heute – zusammen mit dem SWR – das nächste PopUp-Studio zur Wärmewende, in Vaihingen an der Enz. Es gibt viele spannende Veranstaltungen. Heute zum Beispiel mit dem „Energiesparkommissar“ Carsten Herbert. Viel Spaß beim Lesen und schreiben Sie mir gern: anette.dowideit@correctiv.org.
Thema des Tages: Preppen wird zur Bürgerpflicht
Cartoon-Arena: Die Wehrpflicht-Debatte im Cartoon
Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste
Faktencheck: Kein Auto nach 22 Uhr? Angebliches Fahrverbot ist erfunden
CORRECTIV-Werkbank: Wie die Juryarbeit am Salon5-Jugendbuchpreis abläuft
Grafik des Tages: So häufig geben KI-Chatbots fehlerhafte Antworten
Vor ein paar Tagen erhielten wir eine Leser-Mail mit der Frage: Müssen wir uns auf den Krieg einstellen in Deutschland? Kann CORRECTIV herausfinden, was es dafür braucht?
Das haben wir gemacht: Wir haben uns informiert, welche Maßnahmen die zuständigen Ministerien und Behörden momentan konkret ergreifen, was den Bürgerinnen und Bürgern empfohlen wird – und was wirklich sinnvoll ist. Wenn Sie es ganz genau wissen wollen, lesen Sie unseren heute veröffentlichten Artikel. Ansonsten hier die Zusammenfassung:
Was sagt die Politik?
Geht es nach Bundesinnenminister Alexander Dobrindt, dann sollte das Bewusstsein in der Bevölkerung für einen möglichen Konflikt auf europäischem Boden jetzt massiv geschärft werden. Dobrindt kündigte an, zehn Milliarden Euro für den Bevölkerungsschutz bereitstellen zu wollen. Und er schlug kürzlich vor, „Krisenvorsorge“ in Schulen zu behandeln.

In der bundespolitischen Opposition war diese Aussage umstritten. Die Linken sprachen von Panikmache, die Grünen dagegen begrüßten im Grunde, dass das Bewusstsein schon bei Schülerinnen und Schülern geschärft werden soll – und schlugen vor, den bundesweiten Warntag zu einem Übungstag für Krisenvorsorge auszubauen.
Was plant die Regierung bereits?
Für die beiden wichtigsten beteiligten Institutionen werden die Budgets im Bundeshaushalt aufgestockt: für das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und für das Technische Hilfswerk (THW).
Mit diesem Geld soll unter anderem Folgendes passieren:
- Die Trinkwassernotversorgung soll verbessert werden.
- Die Katastrophenwarnsysteme sollen ausgebaut werden.
- Das Bewusstsein in der Bevölkerung soll geschärft werden.
- In den Kommunen sollen Schutzräume geschaffen werden.
Es geht dabei nicht nur um den theoretischen Fall eines Kriegs auf europäischem Boden – sondern zum Beispiel auch um Extremwetterkatastrophen, deren Gefahr ja ebenfalls immer weiter steigt (was zuletzt etwas aus dem Blick geriet).
Was für Privathaushalte empfohlen wird:
Das Bundesamt für Katastrophenschutz hat vor wenigen Tagen einen neuen Ratgeber veröffentlicht (hier im Original nachzulesen), was wir Privatleute tun sollten, um uns auf einen Krisenfall vorzubereiten. Also, wie man „preppen“, welche Vorratshaltung man betreiben sollte:
- zwei Liter Trinkwasser pro Person und Tag lagern,
- persönliche Medikamente ausreichend vorhalten,
- haltbare Lebensmittel einbunkern (am effizientesten ist Reis).
Die Kernbotschaft lautet: Am besten sollte man sich so vorbereiten, dass man sich zehn Tage komplett selbst versorgen könnte. Aber auch drei Tage „würden schon sehr helfen“, schreibt die Behörde.
Ist das neu?
Im Grunde nicht, es gab schon vorher Vorsorge-Empfehlungen von der Behörde. Aber: Die Sprache, die das BBK in seinen Empfehlungen verwendet, ist drastischer.
„Selbst ein Krieg scheint nicht mehr so ausgeschlossen zu sein wie noch vor einigen Jahren.“
Aus der aktuellen Empfehlung
des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Das Motto des Ratgebers: Wer sich vorbereitet, hilft nicht nur sich selbst, sondern auch anderen: Er entlastet Rettungskräfte, die Menschen unterstützen, die sich nicht selbst helfen können.
Verantwortung beginne im eigenen Haushalt, schreibt das BBK. Mit anderen Worten: Preppen wird zur Bürgerpflicht. Wie sieht es bei Ihnen aus, „preppen“ Sie? Oder fühlen Sie sich – ähnlich wie viele aus unserer Redaktion heute Morgen bei der Themenbesprechung – ertappt, weil sie so gar keine Notfallvorsorge betreiben? Schreiben Sie unserer Reporterin: samira.joy.frauwallner@correctiv.org.

Cartoon-Arena

Soll eine neue Wehrpflicht kommen – oder nicht? Die Diskussion darüber ist diese Woche Thema unserer Cartoon-Arena. Der heutige Beitrag stammt von Stephan Rürup, der sonst unter anderem für die Titanic und die Welt am Sonntag zeichnet – und uns half, diese neue Kategorie der Cartoon-Arena zu entwickeln. Karikaturisten treten eine Woche lang hier im SPOTLIGHT zum Wettstreit an. Am Freitag können Sie abstimmen, welcher Cartoon Ihnen am besten gefallen hat.
Mitarbeiter einer ZDF-Kooperationsfirma war offenbar Hamas-Mitglied
Ein externer Mitarbeiter des ZDF soll der Terrormiliz Hamas angehört haben. Seine Mitgliedschaft bei der Terrororganisation sei dem Sender nicht bekannt gewesen. CDU und CSU-Mitglieder fordern nun Aufklärung.
spiegel.de / zdfheute.de
Eskalation im Sudan: Hunderttausende Zivilisten in Gefahr
Der Militärherrscher des Sudan, Abdel Fattah al-Burhan, bestätigte den Rückzug der Armee aus Al-Faschir. Die paramilitärische Gruppe RSF nimmt somit die letzte Großstadt im Südwesten des Landes ein. 300.000 Bewohnern drohen Vertreibung oder gar Folter.
t-online.de
Lokal: Keine Entwarnung in Brandenburg – Vogelgrippe breitet sich weiter aus
Die Infektionslage in Brandenburg verschärft sich weiter. Immer mehr Vögel infizieren sich mit der sogenannten Vogelgrippe, durch Wildvögel wird die Seuche schnell verbreitet. Erste Helfer sammeln die verstorbenen Tiere ein, um die Infektionsgefahr einzudämmen.
stern.de / rbb24.de
„Ein erschreckendes Bild“: Gemeinde-Webseiten sind nicht barrierefrei
Bereits 2020 haben sich Schweizer Städte und Gemeinden dazu verpflichtet, ihre Webseiten und Apps barrierefrei zu machen. Eine Recherche von CORRECTIV.Schweiz in Kooperation mit der Stiftung Zugang für alle zeigt nun: Keine einzige der untersuchten Gemeinde-Webseiten ist vollkommen barrierefrei.
correctiv.org

Faktencheck

Anders als auf Tiktok behauptet, gibt es ab Dezember kein nächtliches Fahrverbot in Deutschland. Ein vermeintliches Zitat von Friedrich Merz dazu ist erfunden. Hinter der Falschbehauptung steckt eine bekannte Masche.
correctiv.org
Endlich verständlich
Ein riesiges Überlaufbecken soll künftig verhindern, dass die Berliner Kanalisation bei Starkregen überlastet wird – und dadurch schmutziges Abwasser in die Spree gelangt. In den gigantischen Tank, der derzeit im Stadtteil Mitte entsteht, passen fast 17 Millionen Liter Regenwasser. Das Projekt ist Teil der Klimastrategie der Stadt und soll die Wasserqualität schützen.
rbb24.de
So geht’s auch
Irland will 2026 ein dauerhaftes Grundeinkommen für Künstlerinnen und Künstler einführen. Zuvor hatten rund 2.000 Kreative im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts monatlich umgerechnet 1.400 Euro erhalten. Laut den Teilnehmenden verbesserte die Unterstützung spürbar ihre Lebenssituation. Die Regierung kündigte nun an, das erfolgreiche Programm im kommenden Jahr fortzusetzen.
businessinsider.de
Fundstück
„Lieber Kunde, Ihre Banking-App-Registrierung läuft ab. Bitte verlängern Sie Ihre Legitimierung.“ Nachrichten wie diese kennen Sie bestimmt auch. Oft wird der Empfänger mit einem skurrilen Link auf eine Webseite verwiesen. Grund genug, skeptisch zu werden. Zumal, wenn Sie nicht Kunde bei der Bank sind, die Sie da kontaktieren möchte. Dann wird schnell klar: Die Nachricht ist Spam. Die Jugendredaktion Salon5 hat sich mit dem Thema Internet-Scams beschäftigt. Im Beitrag können Sie lesen, woran Sie Betrugsmaschen erkennen.
instagram.com
Sonntag, 18 Uhr, ein anonymer Zoom-Raum – wer denkt, hier könne man nicht leidenschaftlich über Bücher diskutieren, unterschätzt die Jugendlichen, die sich für den Salon5-Jugendbuchpreis engagieren. Egal von wo, ob aus dem Urlaub oder aus der Bahn: Die eingereichten Bücher werden gemeinsam diskutiert und bewertet. Am Ende stehen sieben Preisträger.
Dieses Jahr durfte ich das Projekt erstmals unterstützen und den Jugendlichen zur Seite stehen. Sie gestalten den Preis selbst, von den ersten Buchvorschlägen über die Juryarbeit bis zur Moderation der Preisverleihung. Sie führen Gespräche mit Autorinnen und Autoren und entscheiden über das Programm. Das macht diesen Preis einzigartig in Deutschland.
In der Juryphase wurde viel über das Gelesene reflektiert, Eindrücke wurden geteilt und am Ende eine gemeinsame Entscheidung getroffen. Wenn die Jugendlichen erzählen, warum sie ein Buch bewegt oder warum sie es für gesellschaftlich relevant halten, spüre ich die Freude an Literatur, die auch wir teilen.
Der sechste Jugendbuchpreis wird der bisher größte. So viele Autorinnen und Autoren wie noch nie sind dabei.
Feiern Sie gemeinsam mit uns die Stimme von Jugendlichen im Literaturbetrieb. Wir laden Sie herzlich zur Preisverleihung am 28. November 2025 um 19 Uhr in den Kammerkonzertsaal nach Bottrop ein. Die Anmeldung unter diesem Link ist kostenlos.

Schnell mal bei ChatGPT oder Gemini nachfragen – für viele inzwischen ein gewohnter Schritt, um Informationen zur Politik oder zum Tagesgeschehen einzuholen. Doch wie korrekt sind die Antworten der KI-Modelle? Eine neue Auswertung zeigt: Die Chatbots sind sehr fehleranfällig. Besonders häufig gibt es Fehler zu den Quellen – etwa erfundene Links oder falsche Zuschreibungen. Doch auch falsche Behauptungen, das Verwechseln von Fakt und Meinung oder fehlerhafte Zitate finden sich massenhaft. Behauptungen von KI also lieber noch einmal nachprüfen. Die Studie gibt es hier:
ebu.ch (Englisch)
An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Leonie Georg, Sebastian Haupt und Jule Scharun.
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