Falsches Bild aus der Dortmunder Nordstadt
Mit einem Bild, das angeblich aus Dortmund stammen soll, versuchen Nutzer im Internet Stimmung gegen Dieselfahrverbote zu machen. Tatsächlich hat ein Redakteur der Ruhrnachrichten das Bild in Bulgarien aufgenommen.
Eine gelbe Kinderrutsche, umgeben von Müll vor einem heruntergekommenen Plattenbau. Das Bild, das der Redakteur Peter Bandermann im Jahr 2011 in der bulgarischen Stadt Plovdiv fotografierte, sollte die Armut der Roma in dem Viertel für die deutschen Leser begreifbar machen. Doch seit dem das Bild im Internet veröffentlicht wurde, wird es immer wieder im falschen Kontext verbreitet.
Aktuell teilt ein Nutzer auf Facebook wieder eine Fotomontage des Bildes und verortet es fälschlicherweise in Dortmund. Den Beitrag vom 8. Januar 2018 teilten bisher 229 Nutzer.
Die falsche Behauptung: Das Bild sei in der Dortmunder Nordstadt entstanden. Das stimmt nicht. Richtig ist aber: Die Recherche, bei der das Bild entstand, hatte indirekt mit Dortmund zu tun.
Verbindung zwischen Bulgarien und Dortmund
Anfang 2011 reiste der Redakteur Peter Bandermann im Auftrag der Ruhr Nachrichten in die bulgarische Stadt Plovdiv. Aus dem dortigen Armutsviertel Stolipinovo wandern viele Menschen in die Dortmunder Nordstadt aus. Bandermann wollte herausfinden, warum. So beschreibt er es in einem Artikel, den er im März 2018 als Reaktion auf die falschen Behauptungen über das Foto veröffentlichte.
Schon damals gab es eine identische Fälschung. Bandermann schrieb: „Benutzt wird das Foto auch, um die Diskussion um Diesel-Fahrverbote zu bebildern. Unter der Überschrift ‘Dortmund Nord 2018’ berichtet im Internet ein Autor über die ‘Inquisition gegen den Diesel’. Sein Fazit unter dem Foto: ‘Aber Gott sei Dank fährt hier bald kein dreckiger Diesel mehr durch! Danke Deutschland!’” Bandermann verweist in seinem Artikel auch darauf, dass das Foto urheberrechtlich geschützt sei.