Patriotisch, Deutschland, Jugend: So soll der AfD-Nachwuchs heißen
Die verfassungsfeindliche „Junge Alternative“ hat sich aufgelöst, der Nachwuchs wird nun stärker in die AfD integriert. Diese drei Namen hat die AfD für ihre Parteijugend im Visier.

Im Laufe dieses Jahres wird die AfD-Jugendorganisation sich neu gründen und offiziell über ihren Namen abstimmen. Bislang stand im Raum, ob der Name „Junge Alternative“ fortgeführt wird. Die Tagesschau berichtete zuletzt: „Vielleicht kommt ein neuer Name, vielleicht bleibt es auch beim Namen ‚Junge Alternative‘.“
Doch der Name „Junge Alternative“ ist nicht mehr markenrechtlich geschützt, das zeigt ein Blick in die Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA). Es liegt auch keine neue Anmeldung beim DPMA vor, wie ein Sprecher bestätigt. Das deutet darauf hin, dass die Partei entschieden hat, den Namen nicht fortzuführen.
AfD-Jugend: „Junge Alternative“ nicht mehr markenrechtlich geschützt
Der Name „Junge Alternative“ wurde 2014 als geschützte Wortmarke angemeldet. Der Schutz lief 2024 aus. Die „Junge Alternative“ hätte im Juli 2024 eine Gebühr zahlen müssen, um die Rechte zu verlängern, was laut einem DPMA-Mitarbeiter nicht geschah.
Das ist insofern bemerkenswert, da im Sommer 2024 öffentlich noch nicht klar war, dass sich die „Junge Alternative“ ein halbes Jahr später unter Druck der Mutterpartei auflösen würde. Die AfD-Bundesgeschäftsstelle hat auf eine schriftliche Presseanfrage nicht reagiert.
Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) hat die Marke „Junge Alternative“ nach einer mehrmonatigen Kulanzfrist im April 2025 endgültig gelöscht.
„Das heißt aber nicht unbedingt, dass der Name frei verfügbar ist“, schreibt ein DPMA-Sprecher auf Anfrage. „Im Rahmen des Schutzhindernisses der Bösgläubigkeit können bekannte Marken, die die Inhaber aufgegeben haben, zurückgewiesen oder wieder gelöscht werden. Das war bei anderen Marken schon der Fall.“
„Patriotische Jugend“ als neuer Name für den AfD-Nachwuchs?
Für die neue AfD-Parteijugend stehen die Namen „Patriotische Jugend“ oder „DeutschlandJugend“ zur Auswahl. Für beide Namen hat der AfD-Bundesverband vorsorglich umfangreiche Markenrechte angemeldet, wie die Datenbank des Patent- und Markenamtes zeigt.
Auf dem AfD-Parteitag im Januar in Riesa hat der Bundesvorstand öffentlich angeboten, dass der Name „Patriotische Jugend“ von der zukünftigen Parteijugend übernommen werden könne. Die Parteijugend wird selbst über ihren Namen entscheiden.
Für „Patriotische Jugend“ wurde auch schon die Internet-Domain gesichert. Die Webseite „patriotische-jugend.de” leitet seit Dezember 2024 direkt auf den Internetauftritt der „Jungen Alternative“ weiter.
Streit in der AfD um neuen Namen für Parteijugend
Innerhalb der AfD gab es zuvor Streit über den Namen der künftigen Parteijugend. Während einer Besprechung soll eine Person die Markenrechte für einen der diskutierten Namen gesichert haben, berichtete der AfD-Bundesschriftführer und ehemaliges JA-Mitglied Dennis Hohloch auf dem AfD-Parteitag in Riesa. Um das zu verhindern, sollte die Namensdebatte nun vertraulich bleiben.
Der von Hohloch geschilderten Konflikt, ging offenbar um den Namen „Junge Patrioten“. Die AfD-Spitze hatte sich laut Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland diesen Namen für die JA-Nachfolgeorganisation gewünscht. Doch die Markenrechte für „Junge Patrioten“ wurden bereits am 3. Dezember 2024 von der Firma Uudet UG angemeldet.
Die Firma gehört Torsten Görke, der der „Jungen Alternative“ nahesteht. Er betreibt den Online-Shop „Patria Laden“, der vom Verfassungsschutz Brandenburg als „offiziellen Materialversand der ‚Jungen Alternative Deutschland’“ bezeichnet wird. Weshalb Görke die Marke angemeldet hat, geht aus den Dokumenten nicht hervor.
Nachdem der Name „Junge Patrioten“ der AfD offenbar vor der Nase weggeschnappt wurde, hat die AfD-Spitze sich innerhalb von wenigen Tagen über die Kanzlei Höcker die Markenrechte an „DeutschlandJugend“ und „Patriotische Jugend“ gesichert.
„Patriotische Jugend“ scheint der neue Favorit der AfD-Spitze für ihre Jugendorganisation zu sein – und das kann ihnen jetzt niemand mehr wegnehmen.
Redigat und Faktencheck: Martin Böhmer
Foto: Ivo Mayr