Blutbehandlung in der Bundesliga
Studie: Verbotene Substanzen erhöht
Bei der PRP-Methode entnimmt der Arzt zunächst zehn Milliliter Blut, trennt dieses Blut mit einer Zentrifuge in seine Bestandteile und injiziert dann fünf Milliliter des angereicherten, thrombozytenreichen Blutes wieder in den Spieler – genauer gesagt direkt in den Muskel. Das Verfahren war im Jahr 2010 von der WADA als Doping eingestuft und verboten. Laut n24.de ist diese Methode „das große Ding im deutschen Profifußball“. Auch wenn nicht ganz klar ist, wie der Autor zu dieser Aussage kommt, lohnt sich die Lektüre des Artikels: Das Verfahren und die strittigen wissenschaftlichen Ergebnisse werden gut beschrieben.
Auch in England wird die Methode eingesetzt. Zuletzt gab es mehrere Berichte über den Einsatz von PRP bei den Tottenham Hotspurs. Auch in Norwegen nutzen mehrere Spitzenklubs die Methode. Dies berichtete vor kurzem die Zeitung VG.
Studie: Verbotene Substanzen erhöht
Fraglich ist nach wie vor, wie viel PRP wirklich bringt. Eine aktuelle wissenschaftliche Studie der Uni Stanford im American Journal of Sports Medicine legt nun Nahe, dass PRP deutlich mehr bringt, als bisher gedacht. Die Wissenschaftler schreiben: „Wir präsentieren Beweise, dass PRP die Ausschüttung bislang verbotener Substanzen in Athleten systematisch erhöht.“ Zudem liefern die Autoren der Studie gleich eine Möglichkeit mit, Athleten auf den Gebrauch von PRP zu testen. Die WADA schreibt auf Anfrage, dass sie die Studie kenne, diese sogar von Anti-Doping-Institutionen mitfinanziert sei. Wie sich die Ergebnisse der Studie auf das Verbot oder Nicht-Verbot von PRP auswirke, wollte die WADA nicht sagen. Zu laufenden Verfahren nehme man keine Stellung.
Dass PRP im Fußball offenbar vergleichsweise häufig eingesetzt wird, zeigt vor allem eines: Dass im Fußball fast alles dafür getan wird, um die Spieler so schnell wie möglich fit zu bekommen. Und dass die Methoden hierfür teilweise im medizinischen Graubereich liegen.
Mitarbeit: Jonathan Sachse