8 Millionen Euro in Nicastro beschlagnahmt
Die Antimafia-Staatsanwaltschaft im kalabrischen Catanzaro hat heute morgen Besitztümer im Wert von acht Millionen Euro beschlagnahmt. Der Beschlagnahme waren sechs Jahre dauernde Ermittlungen gegen den Bauunternehmer Francesco C. vorausgegangen.
Von den Behörden beschlagnahmt wurden ein Bauunternehmen, ein Erdbewegungsunternehmen sowie ein landwirtschaftlicher Betrieb, dazu 15 Gebäude sowie bewegliche Güter und Barvermögen. Die Ermittlungen untersuchten Verstrickungen zwischen der ’ndrangheta und lokalen Unternehmern und basieren wesentlich auf den Aussagen mehrerer Kronzeugen.
Die Ermittler haben auch die Kontobewegungen von C. näher analysiert und dabei festgestellt, dass die Ausgaben, die er getätigt hat, etwa für den Ankauf von Gütern, nicht in Einklang mit dem Ertrag standen, die seine Unternehmen erbrachten. Es ist also von kriminellem Kapital im Hintergrund und damit von Geldwäsche auszugehen.
Der Clan Giampà stammt aus Nicastro, einem Teilort von Lamezia Terme. Mehrere Unternehmer dort arbeiten eng mit dem Clan zusammen und profitieren etwa von Einschüchterungen der Konkurrenz. Für Francesco C. hat sich die Zusammenarbeit indes jedoch offensichtlich nicht gelohnt: Er steht seit Januar unter Hausarrest und kann nun nur noch gegen die Beschlagnahme klagen. Solche Klagen sind aber selten erfolgreich, zumal die Anordnung der Beschlagnahme nur durch einen Richter oder eine Richterin erfolgen kann und damit der Maßnahme als solcher immer eine rechtliche Prüfung vorausgeht.