Mafia

Geldwäsche in der Schweiz: Güter der ‘Ndrangheta beschlagnahmt

Die Schweiz ist ein Standort der ‘Ndrangheta. Auch der mächtige Bellocco-Clan hatte dort seine Strukturen aufgebaut. Güter der Familie im Wert von 4,5 Millionen wurden heute in Kalabrien konfisziert.

von Margherita Bettoni

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Immobilien, Grundstücke und Gewerbe im Wert von 4,5 Millionen Euro. So viel hat das Gericht Reggio Calabria heute in Kalabrien beschlagnahmen lassen. Die Güter waren zum größten Teil im Besitz des ‘Ndrangheta-Bosses Michele Bellocco aus Rosarno (Kalabrien).
Die Polizei hatte ihn 2012 gemeinsam mit rund zwanzig Clan-Mitgliedern festgenommen. Carlo Antonio Longo, der ab 2008 mit seiner Familie im Tessin lebte, wurde verhaftet. Die italienische Staatsanwaltschaft verdächtigte ihn, Geldwäsche für die Bellocco zu betreiben.
Die Schweizer Fedpol und die italienische Polizei hatten weitere kriminelle Geschäfte aufgedeckt, die mit Longo zusammenhingen: Ein italienischer Callcenter -Unternehmer hatte Schutz vor einem anderen Mafia-Clan gesucht und sich an die Belocco gewandt. Das Angebot des Clans: Schutz gegen Unternehmensanteile, die von Longo vermittelt worden waren. Zu einem späteren Zeitpunkt hatte der Clan versucht, das ganze Unternehmen an sich zu reißen.
Die von der italienischen Polizei und der Fedpol geführte Aktion hatte damals gezeigt, wie die ‘Ndrangheta auch außerhalb Italiens aktiv ist.