Hauptstadtmafia: Weitere Güter beschlagnahmt
Die Finanzpolizei ist heute erneut gegen Salvatore Buzzi vorgegangen. Er gilt, zusammen mit Mafia-Boss Massimo Carminati, als Drahtzieher der organisierten Kriminalität der Hauptstadt.
Die Finanzpolizei Roms hat heute Güter der Immobilienfirma Sarim Immobiliare im Wert von 16 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Firma war unter anderem im Besitz von Salvatore Buzzi und von zwei Unternehmen, die ihm und dem Mafia-Boss Massimo Carminati angehörten: Das 29 Giugno Coop.Sociale Onlus und das Formula Sociale a.r.l. Onlus. Die Sarim Immobilare besaß eine Immobilie mit 3000 Quadratmeter Fläche in dem Umland Roms. Hier wurden Flüchtlinge, Frauen und Minderjährige aufgenommen.
Bereits im Dezember 2014 hatten Ermittler den Skandal um die Mafia Capitale, die Hauptstadtmafia, aufgedeckt. Im Rahmen der Operation Mondo di mezzo, hatte die Polizei Dutzende Verdächtigte festgenommen. Dabei war eine enge Verbindung zwischen der Mafia, Politikern, Verwaltern und Unternehmern ans Licht gekommen. Die Ermittlungen drehten sich vor allem um den römischen Mafiaboss Massimo Carminati, der sich selbst „König von Rom“ nannte. Der ehemaliger neofaschistischer Terrorist sitzt seitdem im Gefängnis.
Carminatis Partner war Salvatore Buzzi, ein Unternehmer mit einer Vergangenheit als Häftling. Bis 1991 hatte Buzzi im Knast gesessen und bereits während der Gefangenschaft eine Genossenschaft zur Resozialisierung von Straftätern gegründet. Buzzi hatte einen Genossenschaftsimperium aufgebaut und verdiente Geld unter anderem mit Roma- und Flüchtlingscamps.