Faktencheck

Nein, Angela Merkel sagte nicht, dass Pleiten und Insolvenzen hingenommen werden müssten bis ein Corona-Impfstoff da ist

Angela Merkel wird ein falsches Zitat zugeschrieben: Angeblich habe sie in der Bundespressekonferenz am 28. August gesagt, dass Pleiten und Insolvenzen hingenommen werden müssten, bis ein Impfstoff gegen Covid-19 verfügbar ist. Das stimmt nicht.

von Steffen Kutzner

Merkel bei der Sommer-Pressekonferenz 2020
Angela Merkel bei der Bundespressekonferenz am 28. August 2020. (Quelle: picture alliance/REUTERS)
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Falsch. Angela Merkel sagte in der Bundespressekonferenz am 28. August nicht, dass Pleiten und Insolvenzen wegen der Corona-Maßnahmen hingenommen werden müssten.

Auf Facebook kursiert ein Bild von Angela Merkel (CDU) mit einem angeblichen Zitat: „Die Pandemie ist erst vorbei, wenn wir einen Impfstoff haben. Pleiten und Insolvenzen müssen wir dabei hinnehmen.“ Das habe die Bundeskanzlerin auf der Bundespressekonferenz am 28. August 2020 gesagt. Diese Behauptung ist falsch.

Das auf Facebook verbreitete Bild von Angela Merkel mit dem falschen Zitat. (Quelle: Facebook / Screenshot: CORRECTIV)

Die jährliche Sommer-Pressekonferenz 2020 ist auf Youtube in voller Länge verfügbar. Es wurden zwar von Journalisten Fragen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die deutsche Wirtschaft gestellt (beispielsweise bei Minute 38:22). Und Angela Merkel antwortete beispielsweise auf die Frage, wann die Maßnahmen gelockert werden: „Es wird nicht so wie früher, solange wir keinen Impfstoff und kein Medikament haben“ (Minute 51:55). Von hinzunehmenden Insolvenzen und Pleiten sprach sie jedoch an keiner Stelle. 

Auch in der Mitschrift der Konferenz taucht die Äußerung nicht auf.