Keine Belege: Altes Gerücht über vergiftete Fressnapf-Futterproben kursiert wieder
Eine alte Meldung aus dem Jahr 2016 wird aktuell wieder in Sozialen Netzwerken verbreitet: Unbekannte würden angeblich Proben mit Tierfutter der Firma Fressnapf in Briefkästen stecken – und diese seien giftig. Weder damals noch kürzlich gab es Hinweise, dass das stimmt.
Mehrere Facebook-Beiträge (hier, hier, hier und hier) verbreiten aktuell ein Gerücht über angebliche Futterproben von Fressnapf, die Gift enthielten. Die Proben würden in Briefkästen geworfen.
Die Beiträge wurden zusammen mehr als 1.000 Mal geteilt. In manchen wird behauptet, Fressnapf habe selbst vor den Futterproben gewarnt. Das stimmt nicht. Das Gerücht ist bereits mehrere Jahre alt und es gibt keine Hinweise, dass vergiftetes Tierfutter verteilt wurden.
Die Warnung kursierte erstmals vor fünf Jahren. CORRECTIV.Faktencheck hat dazu 2018 einen Artikel veröffentlicht. 2016 hatten offenbar tatsächlich einige Menschen im Raum Hamburg Futterproben bei Fressnapf gemeldet, die ihnen ungefragt zugeschickt wurden.
Fressnapf erstattete damals Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Hamburg – diese teilte uns jedoch mit, dass nicht verifiziert werden konnte, ob die Proben wirklich Gift enthielten, da diese bereits alle vernichtet worden seien. Einen bestätigten Fall gebe es nicht. Die Ermittlungen wurden am 29. April 2016 durch die Staatsanwaltschaft eingestellt, weil keine tatverdächtige Person ermittelt werden konnte.
Fressnapf: Keine Hinweise auf Gefährdung von Mensch oder Tier
Nun kursiert also die identische Behauptung erneut. Fressnapf hat dazu am 6. Mai eine Pressemitteilung auf seiner Webseite veröffentlicht (hier archiviert). Darin erklärt das Unternehmen, dass die Meldung ihren Ursprung im Frühjahr 2016 hatte und in unregelmäßigen Abständen im Internet auftauche. Bis heute sei kein bestätigter Fall festgestellt worden.
„Der aktuelle Ursprung ist uns unbekannt. Tatsache ist, dass es weder damals noch heute ungefragt von Fressnapf versendete Futterproben gab oder gibt“, heißt es in der Mitteilung weiter. „Auch derzeit liegen uns keinerlei Informationen oder Behördenansprachen vor, die auf eine Gefährdung von Mensch oder Tier schließen lassen.“
Redigatur: Uschi Jonas, Steffen Kutzner