Justiz

Staatsanwaltschaft Hamburg: Kein bestätigter Fall vergifteter Futterproben von Fressnapf

Seit 2016 geistert eine Warnung durchs Netz: Angeblich werden vergiftete Futterproben in Briefkästen verteilt. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat dazu ermittelt. Einen bestätigten Fall gibt es nicht.

von Cristina Helberg

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Bürger meldeten 2016 Futterproben bei Fressnapf, die sie ungefragt zugeschickt bekommen hatten.(Symbolfoto: kalhh / pixabay)
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Fehlende Belege. Laut Staatsanwaltschaft Hamburg und Fressnapf gibt es „keinen bestätigten Fall“ von vergifteten Proben.

„Achtung!!!!!!!!! Es liegen Muster für Tierfutter in Briefkästen. Angeblich von ‘Fressnapf’ Inhalt ist giftig.“ Mit diesen Worten warnte ein privater Account am 29. August auf Facebook andere Nutzer. Mehr als 126.000 Mal wurde der Beitrag seitdem geteilt. Das Gerücht der vergifteten Futterproben von Fressnapf kursiert bereits seit 2016. Bürger meldeten damals Futterproben bei Fressnapf, die sie ungefragt zugeschickt bekommen hatten. Die Proben stammten, anders als angegeben, nicht von dem Unternehmen. Wir haben recherchiert, was dahinter steckt.

Screenshot Facebook

Wir haben bei Fressnapf nachgefragt. Der Konzern schrieb uns: „Erstmals kam die Thematik Anfang März 2016 auf. Zuletzt dann Ende August dieses Jahres. Bisher gab es glücklicherweise keinen bestätigten Fall. Wir haben Strafanzeige bei der Polizei Hamburg erstattet.“

Staatsanwaltschaft Hamburg: „Kein bestätigter Fall“

Wir haben bei der Polizei Hamburg nachgefragt, die uns an die Staatsanwaltschaft Hamburg verwiesen hat. Die Staatsanwaltschaft teilte auf Nachfrage von CORRECTIV mit: „Die Strafanzeige wurde am 29.02.2016 durch einen Mitarbeiter der Firma Fressnapf erstattet. Ob es sich bei den im Namen von Fressnapf versandten Futterproben tatsächlich um vergiftete Tiernahrung gehandelt hat, konnte im Zuge der Ermittlungen nicht verifiziert werden, da sämtliche Proben bereits vernichtet waren. Die Ermittlungen wurden am 29.04.2016 durch die Staatsanwaltschaft eingestellt, weil ein Täter nicht ermittelt werden konnte.“ Die Oberstaatsanwältin Nana Frombach betonte am Telefon: „Es gibt keinen bestätigten Fall“. Offenbar seien Futterproben an Bürger versandt worden. Ob sie vergiftet waren und von wem sie stammten, konnte nicht ermittelt werden.