Diese Geschichte über einen Mann, der in Quarantäne mit einer Kellnerin fremdgegangen sei, ist Satire
Im Netz verbreitet sich die angebliche Geschichte einer Frau, die aus Angst, sich anzustecken, ihren an Covid-19 erkrankten Mann in ein Hotel in Quarantäne geschickt habe. Dort sei er mit einer Kellnerin fremdgegangen. Die Geschichte stammt von einem Twitter-Profil, das offenbar Satire veröffentlicht.
Update 14. April 2022: Der Account bestreitet auf Twitter, dass es sich um Satire handle.
Auf Facebook kursiert der Screenshot eines Tweets. Demnach beschreibt eine Nutzerin angeblich, dass sie ihren Mann, als er Corona-positiv war, in ein Hotel geschickt hatte. „Dort ist er dann mit der Kellnerin fremdgegangen. Würde die Polizei die verdammten Quarantänen ordentlich kontrollieren, wäre das nicht passiert.“ In den Kommentaren wird diskutiert, ob die Geschichte echt sein könne oder ein Fake ist.
Was auf den ersten Blick nicht klar wird: Der auf Facebook verbreitete Screenshot stammt von einem Twitter-Account, der offenbar Satire verbreitet.
Das zugehörige Twitter-Profil trägt den Namen „Tina Hand“. Es ist zwar nicht direkt in der Profilbeschreibung als Satire-Account gekennzeichnet, aber ein Blick in den Original-Tweet deutet stark daraufhin. So kommentiert das Profil die angebliche Fremdgeh-Geschichte mit „Das schlimmste [sic] daran: Die Kellnerin war ungeimpft“ oder „Er meint er könnte mit seinem Penis impfen und dass das ja in meinem Interesse wäre. Stimmt das? Geht so etwas?“
Weitere Beiträge des Twitter-Profils und Nutzer-Kommentare deuten ebenfalls auf Satire
Auch ein Blick auf andere veröffentlichte Beiträge des Accounts lässt stark vermuten, dass es sich um Satire handelt. Dort finden sich überspitzt und unplausibel formulierte Aussagen wie „Habe heute auf der Lauer gelegen und gesehen dass mein Mieter keine Maske auf dem Balkon trägt und ich vermute er ist ungeimpft“ oder „Meine Tochter wünscht sich unbedingt zwei Hamster. Suchen jetzt einen Arzt, der sich bereit erklärt, die Tiere zu impfen, habe sonst zu große Angst. Kennt ihr jemanden, der jemanden kennt?“.
Auch in Kommentaren zu den Tweets weisen Nutzerinnen und Nutzer immer wieder darauf hin, dass es sich um einen Account handelt, dessen Beiträgen nicht ernst zu nehmen seien. Ein Nutzer schreibt zum Beispiel: „Nimmst du den Post etwa ernst? Ich denke, das sollte witzig sein“, ein anderer „Ach jetzt kapier ichs. Das ist ein Satire-Account“.
Dass sich die Fremdgeh-Geschichte also so zugetragen hat, ist sehr unwahrscheinlich.