Satire-Artikel ernst genommen: Nein, ein „schwangerer Ken“ ist nicht bald als Barbie-Puppe erhältlich
Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook glauben einem Artikel über die angebliche Ankündigung eines schwangeren Kens. Der Artikel stammt jedoch von einer Satire-Webseite.
Am 19. Mai verbreitete sich auf Facebook die Meldung, eine neue Barbie-Puppe, ein „schwangerer Ken“, sei bald im Handel erhältlich. Dazu wird das Foto einer männlichen Puppe mit Schwangerschaftsbauch geteilt. Zudem wird auf eine Webseite verlinkt, die als Beleg dienen soll. Es handelt sich um einen Artikel der Satire-Webseite Babylon Bee.
Einige Nutzerinnen und Nutzer nahmen den Inhalt ernst. Auf Facebook etwa schreiben sie mit Verweis auf die angeblich neue Puppe: „Jetzt drehen sie völlig am Rad“ oder „Bitte nicht!!!“
Die Nachricht ist jedoch frei erfunden.
Satire-Artikel hat offensichtliche Unstimmigkeiten – Nutzer nahmen ihn jedoch ernst
Am 10. Mai veröffentlichte Babylon Bee die angebliche Ankündigung der neuen Barbie-Puppe. Der Artikel bezieht sich auf Aussagen einer angeblichen Führungskraft des Spielzeugherstellers Mattel, Andrew Schiewe. Dieser Name ist auf der Unternehmensseite von Mattel – zu dem Barbie gehört – jedoch nicht zu finden.
Das Unternehmen Mattel hatte zum Zeitpunkt des Artikels tatsächlich neue Barbie-Puppen eingeführt, wie Medien berichteten, darunter Puppen mit Hörgerät oder einer Beinprothese. Eine schwangere Puppe ist auf der Webseite nicht zu finden. Es gab im Jahr 2002 eine schwangere Barbie-Puppe namens Midge – diese war jedoch weiblich. Sie wurde nach Kundenbeschwerden bei Walmart aus den Regalen genommen.
Redigatur: Viktor Marinov, Steffen Kutzner
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