Dieses Video zeigt kein brennendes Polizeiauto in Schweden, sondern Dreharbeiten in Nordirland
Ein Video soll angeblich zeigen, wie Geflüchtete in Schweden ein Polizeiauto in Brand setzen. Das komme „mit den Flüchtlingen“ auch auf Deutschland zu, heißt es in Beiträgen auf Telegram und Facebook. Doch die Aufnahmen entstanden bei Dreharbeiten für eine Serie in Nordirland.
„Schweden ist ein Vorgeschmack auf das, was noch auf Deutschland zukommt mit den Flüchtlingen“, heißt es auf Telegram zu einem knapp einminütigen Video. Es zeigt zwei Männer, die Brandsätze, vermutlich Molotowcocktails, auf ein Polizeiauto werfen, welches daraufhin Feuer fängt. Die Männer flüchten, zwei Frauen geraten in Panik und laufen davon – eine von ihnen mit einem Kinderwagen. Wenige Momente später wirft sich ein brennender Mann aus der Beifahrerseite des Polizeiautos. Ein Passant eilt herbei und versucht, ihn zu löschen.
Doch die dramatischen Szenen haben weder mit Geflüchteten noch mit Schweden etwas zu tun. Das Video zeigt Dreharbeiten in Nordirland für eine fiktionale Serie.
Das Video zeigt keinen echten Vorfall, sondern Dreharbeiten für die BBC-Serie Bloodlands
Eine Bilderrückwärtssuche mit einem Standbild aus dem Video führt zu einem Artikel der nordirischen Nachrichtenseite Belfast Live vom 30. Januar 2020. Darin sind mehrere Bilder zu sehen, die eindeutig dieselbe Szene zeigen wie im aktuell kursierenden Video, das angeblich aus Schweden kommt.
Im Artikel steht, dass die Bilder Dreharbeiten für die fiktionale BBC-Serie Bloodlands zeigen. Die Szenen seien in der nordirischen Stadt Ballyclare gefilmt worden. Im Trailer für die erste Staffel der Serie sieht man die Szene mit dem brennenden Auto ebenfalls (Sekunde 0:43).
Redigatur: Matthias Bau, Max Bernhard