Faktencheck

Nein, Mike Tyson hat keinen Kampf mit algerischer Boxerin Imane Khelif angekündigt

Die Boxerin Imane Khelif aus Algerien hat bei den Olympischen Spielen in Paris eine Goldmedaille gewonnen. Im Netz verbreitet sich gegen sie Hass, Hetze und erfundene Behauptungen. Beispielhaft dafür ist eine angebliche Ankündigung von Mike Tyson, gegen Khelif kämpfen zu wollen – das ist erfunden.

von Viktor Marinov

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Über die algerische Boxerin Imane Khelif verbreiteten sich während ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris im Netz Hass und Hetze (Quelle: Ariana Cubillos / Picture Alliance / Associated Press)
Behauptung
Der ehemalige Profiboxer Mike Tyson habe erklärt, er sei bereit gegen die algerische Boxerin Imane Khelif zu kämpfen. Der gesamte Erlös solle an eine Wohltätigkeitsorganisation für misshandelte Frauen gehen.
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Frei erfunden
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Frei erfunden. Es gibt keinerlei Belege, dass sich Tyson je so geäußert hat. Sein Management dementiert die Behauptung.

Die algerische Boxerin Imane Khelif hat bei den Olympischen Spielen in Paris Gold in ihrer Gewichtsklasse gewonnen. Über sie kursieren zahlreiche Behauptungen, die ihr Geschlecht in Frage stellen. Wie sich Desinformation und Hetze gegen die Boxerin verbreiten, fassten wir hier zusammen.

In Sozialen Netzwerken macht unter anderem eine angebliche Aussage des ehemaligen Profiboxers Mike Tyson die Runde. Er soll gesagt haben, dass er bereit sei, gegen Khelif zu kämpfen. Der Erlös solle an eine Wohltätigkeitsorganisation für misshandelte Frauen gehen. Die Behauptung kursiert international auf X, Threads, Facebook und Telegram. Hunderttausende haben sie gesehen. Sie ist frei erfunden.

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Auf X verbreitet sich die Behauptung, Tyson wolle gegen Imane Khelif im Boxring antreten (Quelle: X; Screenshot und Schwärzung: CORRECTIV.Faktencheck)

Keine Belege für eine Aussage Tysons über Kampf mit Khelif – ein Sprecher dementiert die Behauptung

Für die angebliche Aussage von Tyson finden sich online keinerlei Belege. Weder eine Google-Suche noch eine Abfrage in der Pressedatenbank Genios mit den Namen Tyson und Khelif führen zu einem solchen Ergebnis. Auch auf den offiziellen Kanälen von Mike Tyson auf Youtube, Instagram oder X hat sich Tyson (Stand 14. August) nicht über Khelif und einen angeblichen Kampf mit ihr geäußert. 

Auf eine Anfrage von CORRECTIV.Faktencheck antwortete das Management von Tyson bis zur Veröffentlichung dieses Faktenchecks nicht. Anfragen von Reuters und Lead Stories beantwortete ein Sprecher von Tyson jedoch mit den Worten: „Das ist absolut falsch. Herr Tyson hat sich noch nicht öffentlich zu dieser Situation geäußert.“

Viele Beiträge zitieren als Beleg einen X-Nutzer, der offenbar den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump unterstützt und häufig erfundene Nachrichten verbreitet. Am 4. März veröffentlichte er auf X zwei „Eilmeldungen“ darüber, dass im Fall eines Trump-Gewinns die Schauspielerin Whoopi Goldberg ihren Kopf in einen Ofen stecken würde und Taylor Swift nie wieder singen würde. Seinen Beitrag über Tyson und Khelif löschte der Nutzer offenbar. Eine weitere „Eilmeldung“ über Khelif findet sich aber noch dort: Die fiktive Figur Rocky Balboa würde aus der Rente zurückkommen, um gegen die algerische Boxerin zu kämpfen.

Redigatur: Paulina Thom, Sophie Timmermann