Gesellschaft

Nein, der Begriff „Black Friday“ entstand nicht durch Sklavenhandel

Der „Black Friday“ wird auch in Deutschland immer bekannter. Aber warum heißt der Tag eigentlich so? Seit mehreren Jahren taucht immer wieder eine Behauptung auf: Ursprünglich seien an diesem Tag Sklaven verkauft worden. Das ist falsch.

von Cristina Helberg

No Black Friday
Der Begriff „Black Friday“ hat nichts mit der Geschichte des Sklavenhandels zu tun.
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Völlig falsch. Der Begriff „Black Friday“ hat nichts mit der Geschichte des Sklavenhandels zu tun.

Auf Facebook teilte ein Nutzer am 26. November die Zeichnung eines Sklavenmarktes mit der Überschrift „The Original Black Friday“. Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Bezeichnung „Black Friday“ und Sklavenhandel?

Wir haben mit einem Historiker gesprochen. Norbert Finzsch ist Professor für Nordamerikanische Geschichte an der Universität Köln. Wir haben ihn gefragt, ob die Behauptung im Netz stimmt.

Screenshot Facebook

Norbert Finzsch schreibt auf Nachfrage von CORRECTIV: „An dem Gerücht ist nichts dran. Der innere Sklavenhandel wurde 1865 abgeschafft und der Begriff ‘Black Friday’ taucht zum ersten Mal 1951 auf. Er stammt aus der Praxis amerikanischer Arbeiter, sich am Freitag nach Thanksgiving krank zu melden, um vier hintereinander liegende Feiertage zu haben.“

Außerdem gibt es laut dem Professor für Nordamerikanische Geschichte noch eine weitere Herleitung. Demnach stammt der Begriff von der Verkehrspolizei des Philadelphia Police Department. Die Polizisten bezeichneten damit den Tag der schlimmsten Staus im Jahr, zu denen es immer am Freitag nach Thanksgiving kam. Das schrieb Joseph P. Barrett am 25. November 1994 in der Zeitung The Philadelphia Inquirer.

Auch die  Faktenchecker von Snopes haben die Behauptung schon 2013 geprüft und für falsch befunden.