Dresden: gefälschter Brief zu Islam-Woche an Grundschule
Eine Facebookseite veröffentlicht einen Brief, den die Schulleiterin einer Grundschule in Dresden an die Eltern der Schüler geschrieben haben soll. Darin heißt es unter anderem, dass der Islam den Schülern in einer Themenwoche näher gebracht werden soll. Der Brief ist eine Fälschung.
Die Facebookseite „Merkel Muss Weg“ veröffentlichte am 26. Januar 2019 einen abfotografierten Brief. Bei dem Brief soll es sich um eine Mitteilung an die Eltern einer Grundschule in Dresden handeln. Darin empfiehlt die Schulleiterin vermeintlich den Kauf eines Korans für eine Themenwoche „im Sinne des Korans“. Sie kündigt außerdem angeblich den Besuch von vier Imamen an, und bittet die Eltern „an diesem Tag kein Schweinefleisch als Frühstück“ mitzugeben. Wir haben die Echtheit des Schreibens überprüft.
Zu dem abfotografierten Brief schreibt die Seite „Soweit ist es gekommen!!“. Der Beitrag wurde bisher über 200 Mal geteilt. Die Reaktionen in der Kommentarspalte unter dem Brief sind unterschiedlich. Einige Nutzer bezweifeln, dass der Brief echt ist und kommentieren: „Bei den ganzen Grammatik und Rechtschreibfehlern kann das unmöglich eine Schulleiterin geschrieben haben. Fake…“. Andere glauben an die Echtheit und schreiben: „Die kack schule würde ich boykottieren und meine kinder sofort an einer anderen schule anmelden.“
Briefkopf teilweise entschwärzt
Wir haben uns den geschwärzten Briefkopf näher angesehen. Mit einem einfachen Bildbearbeitungsprogramm haben wir den Kontrast und die Helligkeit erhöht und konnten so einen Teil des Briefkopfs sichtbar machen. Statt eines Namen oder der Adresse der Schule sieht man Buchstabenreihen wie: „ssdhdfsdf“ oder „dsdkjsdlf“.
„Das Schreiben ist ein Fake.“
Der Brief wurde auf verschiedenen Sozialen Netzwerken verbreitet. Ein Twitter-Nutzer wandte sich direkt an den offiziellen Twitter Account des sächsischen Bildungsministeriums. Er adressierte einen Tweet mit dem Brief an das Ministerium, die Stadt Dresden und die Polizei in Sachsen. In seinem Tweet verwies er darauf, dass mit dem Brief „Stimmung“ gemacht werde. Die Pressestelle des sächsischen Bildungsministeriums antwortete auf Twitter: „Liebe Nutzer, das LaSuB hat mit allen infrage kommenden Grundschulen gesprochen. Ergebnis: Das Schreiben ist ein Fake. Beste Grüße aus der Pressestelle!“