Gesellschaft

Falschmeldung über Zahlung von Jens Spahn an Anwälte

Das Team Wallraff hat in einer Dokumentation Missstände in Psychiatrien aufgedeckt. In dem Zusammenhang kursiert seit Tagen die Meldung, Jens Spahn habe Millionen an Anwälte gezahlt, damit diese die Ausstrahlung verhindern. Das stimmt aber nicht.

von Tania Röttger

GERMANY-POLITICS-CDU-CONGRESS
Eine Falschmeldung bringt Jens Spahn in Verbindung mit Millionen-Ausgaben für Anwälte. (Bild vom 7. Dezember 2018; John MACDOUGALL / AFP)
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Falsch. Jens Spahn hat keine Anwälte bezahlt, um die Wallraff-Dokumentation zu verhindern. Die Anwaltsschreiben kamen vor allem von im Beitrag genannten Krankenhäusern.

Die RTL-Dokumentation „Undercover in Psychiatrien und Jugendhilfe“ vom 18. März erreichte ein Millionen-Publikum – viele waren entsetzt über die Zustände in den gezeigten Psychiatrien.

Am 19. März veröffentlichte ein Nutzer einen Facebook-Beitrag, laut dem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) „ungefähr 2,5 Millionen Euro“ ausgegeben habe, um die Ausstrahlung der Sendung zu verhindern. Bisher wurde der Beitrag mehr als 2.600 Mal geteilt.

Screenshot vom Facebook-Post

Tatsächlich hatte Wallraff selbst erzählt, dass so viele Anwaltschreiben wie noch nie versucht hätten, die Sendung zu stoppen. „Aber wir senden ja jetzt erst recht“, so der Journalist.

Die Bild berichtete darüber – daher kommt auch ein Teil der Bildmontage in dem Facebook-Beitrag. Allerdings hat Jens Spahn oder das Ministerium damit nichts zu tun – sie haben kein Geld an Anwälte gezahlt. Das waren die Psychiatrie-Betreiber.

Artikel in der Bild (Screenshot: CORRECTIV)

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums wies die Behauptungen entschieden zurück. Auch RTL entkräftete das Gerücht per E-mail. So habe es ungefähr 30 Anwaltsschreiben gegeben, allerdings keines vom Gesundheitsministerium oder Jens Spahn. Die meisten kamen demnach von einem Vivantes Krankenhaus.

Email der RTL-Sprecherin