Gesellschaft

Mann schlägt Scheiben ein: Dieses Video aus Donauwörth ist echt

Innerhalb eines Tages wurde ein Video mehr als 30.000 Mal auf Facebook geteilt. Es zeigt einen verwirrten Mann, der in einer Unterkunft für Geflüchtete Autofenster einschlägt.

von Tania Röttger

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Zerstörte Windschutzscheiben, Symbolbild (Adrian van Leen for openphoto.net)
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Richtig. Die Polizei hat bestätigt, dass das Video einen Vorfall vom 10. Juli in Donauwörth zeigt.

Dort, wo die Kamera ist, sind auch Frauen, die flehend „mein Auto, mein Auto“ sagen. Gefilmt wird ein Mann, der von Auto zu Auto geht und mit einem Holzstück Windschutz- und Heckscheiben zerschlägt. 

Mehrere Facebook-Seiten und -Nutzer teilten das Video, insgesamt mehr als 30.000 Mal. Darunter die Seite „AfD wirkt – Heike Temel – Frauenalternative“, mit einem Kommentar, der die Tat mit dem Ankerzentrum für Geflüchtete in Donauwörth in Zusammenhang bringt. Laut Koalitionsvertrag soll in Ankerzentren „Ankunft, Entscheidung, kommunale Verteilung bzw. Rückführung stattfinden“.

Einer der Facebook-Beiträge mit dem Video. Darunter finden sich auch rassistische Kommentare. (Screenshot: CORRECTIV)

Einige Facebook-Nutzer haben das Video als potenzielle Falschmeldung gemeldet.

Polizei bestätigt Vorfall

Das zuständige Polizeipräsidium Schwaben-Nord bestätigte uns den Fall per E-Mail und verwies auf eine Pressemitteilung. Der Mann sei geistig verwirrt gewesen, habe den Beamten nicht antworten können und sei zunächst zur ärztlichen Untersuchung gekommen. Den Schaden schätzt die Polizei auf 50.000 Euro. 

Pressemitteilung der Polizei zu dem Fall. (Screenshot: CORRECTIV)

Die Polizei schreibt außerdem, der Mann wohne wohl nicht in Donauwörth, sondern in Augsburg. Das hat uns auch die Pressestelle der zuständigen Regierung von Schwaben bestätigt. Eine Sprecherin schrieb uns per E-Mail: „Der Flüchtling war seit August 2018 zur Durchführung seines Asylverfahrens in der ANKER-Einrichtung Donauwörth untergebracht und wurde Mitte April diesen Jahres in eine dezentrale Unterkunft im Landkreis Augsburg abverlegt. Zum Zeitpunkt der Tat hielt er sich unberechtigt auf dem Gelände der ANKER-Einrichtung auf.“

E-Mail der zuständigen Regierungsstelle Schwaben. (Screenshot: CORRECTIV)