Naher Osten

Krank und dennoch unterernährt: Fotos von Kindern aus Gaza sind kein Beleg gegen eine Hungerkrise

Mehrere Fotos abgemagerter palästinensischer Kinder haben online eine Debatte über die Hungerkrise in Gaza ausgelöst. Einige meinen, die Kinder litten nicht an Unterernährung, sondern an chronischen Krankheiten. Das israelische Außenministerium nennt die Bilder als Beweis für Hunger eine „Lüge“. Medizinische Fachleute widersprechen.

von Paulina Thom

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Im Gazastreifen hungern Menschen. Bilder von kranken, aber unterernährten Kindern werden online dazu genutzt, um an der Hungerkrise zu zweifeln. (Symbolbild: Abdalhkem Abu Riash / Anadolu / Picture Alliance)

Hinweis: In diesem Artikel werden hungernde und kranke Kinder beschrieben sowie Bildmaterial von ihnen gezeigt. 

Ein Großteil der Bevölkerung in Gaza hungert – das berichten Journalisten vor Ort sowie mehr als hundert Hilfsorganisationen, die Weltgesundheitsorganisation und andere Experten und Expertinnen. Ende Juli warnte die globale von der UN und WHO unterstützte Initiative Integrated Food Security Phase Classification (IPC), die das Ausmaß von Ernährungskrisen einstuft, vor einer Hungersnot in Gaza – dem schlimmsten der definierten Szenarien. Durch zahlreiches Bildmaterial von Nachrichtenagenturen, wie der European Press Agency, der Associated Press oder Reuters, ist die Krise belegt. 

Während die UN und zahlreiche Staaten den Druck auf Israel erhöhen und Israel wieder erste Hilfslieferungen nach Gaza lässt, weisen Premierminister Netanjahu und andere aus der Regierung die Vorwürfe einer Hungersnot zurück. Es handle sich um eine falsche Kampagne der Terrororganisation Hamas mit Bildern von unheilbar erkrankten Kindern. 

Auch online gibt es solche Vorwürfe. Bei einem Foto eines abgemagerten palästinensischen Kleinkindes im Arm seiner Mutter, das Ende Juli durch internationale Medien ging, reduzieren einige den Zustand des Kindes auf eine chronische Krankheit. Gestützt werden solche Behauptungen durch den Vergleich mit angeblich „wohlgenährten“ Müttern oder „völlig normal und gesund“ aussehenden Geschwistern. In den Beiträgen und Kommentaren: Zynismus, Hetze, Menschenverachtung. 

Wir haben uns weitere solcher Fälle angeschaut und mit medizinischem Personal über die spezielle Situation von Kindern in Gaza gesprochen. Anders als von einigen dargestellt, sind die Aufnahmen kein Beleg gegen den Hunger in Gaza.

Hungerkrise in Gaza

Zwischen Anfang März und Ende Mai blockierte die israelische Regierung völkerrechtswidrig Hilfslieferungen nach Gaza vollständig. Seitdem kommt wieder Nahrung, aber bei Weitem nicht in ausreichendem Maße, durch die UN und die von Israel und den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF). Die israelische Regierung hatte der umstrittenen privaten Hilfsorganisation im Mai die Ausgabe von Hilfslieferungen übertragen. In der Nähe ihrer Verteilzentren wurden in den letzten Monaten laut UN-Angaben hunderte Palästinenser getötet

Zwischen Mai und Juli 2025 hat sich laut IPC der Anteil der Haushalte, die unter extremem Hunger leiden, verdoppelt. Im selben Zeitraum seien mehr als 20.000 Kinder wegen akuter Unterernährung behandelt worden, davon mehr als 3.000 schwer unterernährt. Krankenhäuser hätten seit dem 17. Juli mindesten 16 hungerbedingte Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren gemeldet.

Laut einem UN-Spezialkomitee und mehreren Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen setzt die israelische Regierung in Gaza Hunger gezielt als Waffe gegen die Zivilbevölkerung ein. Israels Armee geht seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem mehrere hundert Menschen als Geiseln genommen wurden, militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben Israels befinden sich noch 20 lebende Geiseln in der Gewalt der Hamas. Die Terrororganisation veröffentlichte kürzlich Videos mehrerer ausgehungerter Geiseln.  

Hungerndes Kind im Arm der Mutter in Gaza hat Vorerkrankung 

Am meisten Aufmerksamkeit in den Medien und der Debatte bekam der anderthalbjährige Muhammad Zakariya Ayyoub al-Matouq. Zwei Fotos von ihm von unterschiedlichen Fotografen und unterschiedlichen Tagen kursieren seit Juli. Mehrere Medien nutzen die Fotos, wie CNN, die New York Times oder die Zeit. In einem der Fotos trägt das Kind nur eine schwarze Plastiktüte als Windel, in beiden Aufnahmen ist Muhammad extrem abgemagert, seine Mutter hält ihn im Arm.

Screenshot eines X-Beitrages, der der New York Times vorwirft ein Foto falsch zu verwenden
Die New York Times hat – wie auch andere Medien – in einem Artikel die Vorerkrankung eines Jungen in Gaza nicht erwähnt. Online führt dies zu zynischen Zweifeln an der realen Hungerkrise in Gaza. (Quelle: X; Foto: Ali Jadallah / Anadolu Pictures; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Laut einem britischen Blogger leidet Muhammad an einer Zerebralparese und Hypoxämie (Sauerstoffmangel im Blut), was womöglich mit einer genetischen Erkrankung zusammenhänge. Er beruft sich auf einen nicht-öffentlichen medizinischen Bericht einer Hilfsorganisation, der ihm vorliege. Wir konnten die Angaben des Bloggers nicht überprüfen – die Hilfsorganisation antwortete nicht auf unsere Anfrage. Ob das Kind tatsächlich genau diese Krankheiten hat, ist ungeklärt  

Muhammads Mutter erklärte gegenüber der Faktencheck-Redaktion Misbar, ihr Sohn sei ohne chronische Krankheiten und normalgewichtig geboren. Ärzte hätten ihm nach der Geburt im Dezember 2023 eine Makrozephalie (eine überdurchschnittliche Größe des Schädels) diagnostiziert, die ihrer Aussage nach durch Nährstoffmängel während der Schwangerschaft verursacht worden sei. „In den letzten vier Monaten der Vertreibung verschlechterte sich sein Zustand aufgrund der schweren Nahrungsmittelknappheit. Damals entwickelte er eine akute Unterernährung“, erklärte die Mutter. In einem Interview mit BBC erwähnt die Mutter, dass Muhammad bereits vor der Unterernährung an Muskelhypotonie litt. Die New York Times spricht nach Kontakt zu seinem Arzt von „Gesundheitsprobleme, die sein Gehirn und seine Muskelentwicklung beeinträchtigen“, CNN von einer „Muskelerkrankung“. 

Wie Medien das Foto von Muhammad verwendeten

Mehrere Medien veröffentlichten die Fotos ursprünglich ohne Hinweis auf eine Vorerkrankung. Einige haben ihre Artikel und/oder Bildunterschriften mittlerweile korrigiert oder ergänzt, wie CNN, Daily Express oder die Zeit. Die New York Times hatte zunächst geschrieben, dass Muhammad laut Aussage der Mutter zuvor gesund gewesen sei und erklärte später auf X: „Nach der Veröffentlichung erfuhr die Times, dass er auch schon vorher gesundheitliche Probleme hatte.“ 

Online nahmen einige die Vorerkrankung des Kindes zum Anlass, zu behaupten, der Zustand Muhammads auf dem Foto habe nichts mit der Hungersnot in Gaza zu tun. Die Politikerin der Kleinstpartei Ökologische Linke und Aktivistin Jutta Ditfurth fragte auf X, warum „Fotos von schwerkranken Kindern gezeigt werden, deren furchtbare Krankheiten nichts mit Unterernährung zu tun haben“. 

Das rechtspopulistische Portal Nius von Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt schrieb in einem Text zwar, es stehe außer Frage, dass kranke Kinder von der Lage in Gaza schwer mitbetroffen seien. Über das Foto hieß es dann aber konkret: „Das Kleinkind mit der Müllsack-Windel: krank – und kein Opfer der Hungersnot.“ Auf eine Anfrage von uns reagierten weder Ditfurth noch Nius.

Muhammad leidet unter schwerer Mangelernährung

Während solche Beiträge eine missbräuchliche Verwendung der Fotos anprangern, verbreiten sie selbst damit falsche Behauptungen. Ärzte vor Ort bestätigten gegenüber der New York Times und der Nachrichtenagentur Anadolu, von der die Fotos stammen, dass Muhammad an Mangelernährung leidet. Auch der Kinderarzt Nicolas Aschoff, der auf Mangelernährung bei Kindern spezialisiert ist und für Ärzte ohne Grenzen und die Hilfsorganisation L’appel Deutschland e.V. in verschiedenen Ländern betroffene Kinder behandelt hat, schreibt uns, Muhammad leide an schwerer Mangelernährung, weil Nahrung und medizinische Versorgung fehle. 

Grundsätzlich ließen sich Erkrankungen nicht von Fotos diagnostizieren, schreibt Aschoff. Zudem seien die in diesen Fällen vermuteten Krankheiten relativ selten und könnten „die hohe Zahl an mangelernährten Menschen, die wir sehen, absolut nicht erklären“. 

„Die aktuellen Spekulationen darüber, ob einige Fotos möglicherweise Kinder zeigen, die an genetischen Erkrankungen oder Behinderungen leiden, sind aus meiner Sicht argumentative Blendgranaten“, schreibt uns Aschoff. Zwar stimme es, dass sich Mangelernährung bei vorerkrankten Kindern tatsächlich schneller und früher zeige, aber auch bei ihnen sei Mangelernährung kein „Naturgesetz“, sondern ein „unmissverständliches Zeichen“ für einen Kalorien-, Vitamin- und Nährstoffmangel. Von Muhammad gibt es ältere Aufnahmen, die das Kind in normalgewichtigem Zustand zeigen. 

Die von dem Blogger aufgeworfene Erkrankung Zerebralparese sei zudem keine Muskel-, sondern eine Nervenerkrankung, die nicht erklären könne, warum das Kind deswegen abgemagert und mangelernährt sein sollte, erklärte Aschoff dem Magazin Übermedien

Zweifel daran, dass Muhammad mangelernährt sei, werden online auch mit dem äußerlichen Zustand seines Bruders begründet, die angeblich gesund aussähen. Doch Kinder würden nicht gleich auf Hunger reagieren, erklärte Aschoff dem Bayerischen Rundfunk. Manche entwickelten beispielsweise sogenannte „Hungerbäuche“, andere sähen ausgemergelt aus. „Auf den ersten Blick mag das eine Kind gesünder aussehen als das andere, ohne gesünder zu sein. Hier dürfen keine falschen Rückschlüsse gezogen werden“, warnt Aschoff. 

Auch mit seiner Mutter wird Muhammad verglichen. Auf X trendete der Begriff „Doppelkinn“, nachdem ein Nius-Reporter den Artikel der Zeit entsprechend kommentiert hatte

Bei Kleinkindern sieht man Auswirkungen von Hunger besonders schnell

Ähnliche Unterstellungen gab es in Sozialen Netzwerken nach einem Artikel und Videobericht des CNN über den Tod eines vierjährigen Mädchens. Zynisch wird online an dem Tod des Mädchens gezweifelt und gefragt, ob die Mutter ihrem Kind kein Essen übrig gelassen habe. Nius schreibt zu dem Videoausschnitt: „Ein Kind soll verhungert sein – während die Mutter sichtlich wohlgenährt ist.“

Screenshot aus dem Nius-Artikel, der einen CNN-Beitrag kommentiert
Nius zweifelt an dem Hungertod einer Vierjährigen (Quelle: Nius / CNN; Screenshot und Verpixelung: CORRECTIV.Faktencheck)

Aus dem CNN-Bericht geht jedoch hervor, dass das Kind durch Unterernährung an einer Mobilitätseinschränkung litt und daher besonders betroffen war. Und: „Nur weil Eltern von mangelernährten Kindern normalgewichtig aussehen, heißt es nicht, dass sie nicht ebenfalls hungern“, schreibt uns Kinderarzt Aschoff. Erwachsene könnten Mangelsituationen wegen mehr Reserven länger kompensieren. 

Bei Kindern, insbesondere Kindern unter fünf Jahren, sehe man die Auswirkungen von Mangelernährung besonders schnell. „Wenn ein Kind hungert, gerät es viel schneller als ein Erwachsener in eine Negativspirale aus kataboler Stoffwechsellage, Krankheit und Appetitlosigkeit.“ 

Auch Simone Pott, Pressesprecherin der Welthungerhilfe, schreibt uns, dass man Kleinkinder nicht mit durchschnittlichen Erwachsenen vergleichen könne. „Die Folgen der Mangelernährung sind bei Kindern im Wachstum am gravierendsten: eine kleine Infektion oder Durchfallerkrankung kann sehr schnell zum Tod führen“, schreibt Pott. Zudem wirke sich Mangelernährung auf alle bestehenden Krankheiten äußerst negativ aus, weil dem Körper Kalorien und Nährstoffe fehlen würden, um diese zu überwinden.  

Italienische Zeitung verwendete altes Foto von unterernährtem Kind aus Gaza

Auf ein weiteres Foto, das angeblich die Hungersnot widerlegen soll, wies das israelische Außenministerium am 28. Juli auf X hin. Es warf Medien vor, ein altes Bild eines abgemagerten Jungen mit der genetischen Krankheit Mukoviszidose zu benutzen, um Israel zu diffamieren. Der Junge namens Osama al-Raqab sei mittlerweile in Behandlung in Italien, schreibt das Außenministerium. Gegenübergestellt sind in dem Beitrag zwei Aufnahmen des Jungen, einmal im abgemagerten Zustand auf der Titelseite der italienischen Zeitung Il Fatto Quotidiano und daneben in einem deutlich besseren Zustand in einem grünen Kittel. 

Screenshot des X-Beitrags des israelischen Außenministeriums
Das israelische Außenministerium behauptet auf X, Osama sei ausschließlich wegen einer genetischen Erkrankung abgemagert – sein Arzt aus Italien widerspricht (Quelle: X; Foto links: Haitham Imad / EPA;
Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Das Foto ist in der Printversion der italienischen Zeitung am 24. Juli 2025 erschienen, die Zeitung verwendete es auch in einem Online-Artikel. Das Foto stammt laut Datenbank der European Press Agency von Ende Mai, Anfang Juni tauchte es in Medienberichten auf. Wir haben keine Belege dafür gefunden, dass abgesehen von der italienischen Zeitung andere Medien das Foto aktuell verbreiten. Im Gegenteil: Mehrere Medien berichteten im April und Mai zuvor über Osama und erwähnten eine mögliche Vorerkrankung. 

Auf unsere Nachfrage bei der Il Fatto Quotidiano, warum und in welchem Kontext die Redaktion das alte Foto verwendete, erhielten wir bis zur Veröffentlichung keine Antwort. In einem Statement schrieb die Zeitung einige Tage nach der Veröffentlichung: Die schnelle Genesung des Jungen zeige, dass sein Zustand mit angemessener Pflege und einem Krankenhaus hätte verbessert werden können.

Osama leidet zusätzlich an einer bislang ungeklärten Erkrankung 

Richtig ist, dass sich Osama al-Raqab seit Mitte Juni in Behandlung in Italien befindet. Das bestätigte uns sein Arzt Simone Cesaro aus dem Krankenhaus in Verona, auch Medien berichteten von seiner Ankunft. Anders als vom israelischen Außenministerium dargestellt, sei bislang unklar, an welcher Erkrankung der Junge leide. Cesaro schreibt uns, er gehe von einer angeborenen Veranlagung aus, die die Auswirkungen der Nahrungsmittelknappheit verschlimmere. Osama sei auch vor dem Krieg in Gaza medizinisch untersucht worden. 

 Auch in diesem Fall lässt sich der Zustand des Jungen nicht auf seine mögliche Erkrankung reduzieren. Laut Cesaro litt Osama al-Raqab bei seiner Ankunft im Krankenhaus an schwerer Unterernährung. Auch Kinderarzt Aschoff schreibt uns, eine Mangelernährung bei dem Jungen sei offensichtlich. Ebenso sieht das der Lungenarzt Cihan Çelik in einem Gastbeitrag der FAZ

Das israelische Außenministerium reagierte nicht auf eine Anfrage unserer Redaktion. 

Auch anderes Bildmaterial von hungernden Kindern und Erwachsenen wird fälschlich angezweifelt 

Auch Aufnahmen von nicht vorerkrankten Kindern und Erwachsenen werden online als „fake“ bezeichnet. So wurde etwa ein Foto von mehreren Menschen an einer Essensausgabe als KI-generiert bezeichnet, wie wir hier berichten. Angeblich soll eine Frau im Foto drei Arme beziehungsweise Hände haben, doch das stimmt nicht. Wir haben mit dem Fotografen geschrieben und die Metadaten des Fotos vorliegen. Es ist echt, wie auch ein Abgleich mit mehreren Fotos und einem Video derselben Szene belegt. 

Screenshot eines Tiktok-Beitrags
Auf Tiktok heißt es dieses Foto aus Gaza sei KI-Generiert, doch die Aufnahme ist echt (Quelle: Tiktok / Foto: Ahmed Jihad Ibrahim Al-arini; Screenshot: CORRECTIV.Faktencheck)

Über ein Foto eines Mädchens an einer Essensausgabe, das auf X Millionen Aufrufe erreichte, behaupten mehrere Nutzer, es sei aus dem Irak und zeige ein jesidisches Mädchen 2014. 

Screenshot eines X-Beitrags, der an dem Foto des Mädchens in Gaza zweifelte
Nutzer auf X und das rechtspopulistische Portal Nius behaupteten, dieses Foto eines Mädchens sei alt und nicht aus Gaza. Beides stimmt nicht. (Quelle: X; Foto: Abdel Kareem Hana/ Associated Press; Screenshot, Schwärzung und Verpixelung: CORRECTIV.Faktencheck)

Doch das Foto ist aktuell und aus Gaza. Es wurde am 26. Juli 2025 an einer Gemeinschaftsküche in Gaza-Stadt vom Fotografen Abdel Kareem Hana aufgenommen und findet sich in der Datenbank der Associated Press. Es gibt weitere Aufnahmen des Mädchens am selben Tag aus einer anderen Perspektive von einem anderen Fotografen. Laut dem israelischen Faktenchecker Tal Hagin und der Deutschen Welle hatte zunächst Grok, der KI-Chatbot von X, die falsche Information über das Foto verbreitet. 

Auch Nius behauptete in einem Artikel, das Foto sei alt und aus dem Irak. Mittlerweile ist das Foto samt dazugehörigem Text aus dem Artikel gelöscht. Auf unsere Anfrage dazu antwortete das Portal nicht. Einen Korrekturhinweis – wie normalerweise im Journalismus üblich – setzte es auch nicht.

 Alle Faktenchecks zu Falschmeldungen und Gerüchten zum Krieg im Nahen Osten finden Sie hier.

Redigatur: Max Bernhard, Gabriele Scherndl

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