Polizei

Nein, der Polizist, der an Silvester in Leipzig verletzt wurde, ist nicht gestorben

Auf Facebook behaupten Nutzer, ein Polizist, der bei Krawallen in der Silvesternacht in Leipzig-Connewitz verletzt wurde, sei gestorben. Das ist eine Falschmeldung. 

von Alice Echtermann

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In der Nacht vom 31. Dezember 2019 auf den 1. Januar 2020 kam es in Leipzig laut Polizei zu Ausschreitungen, bei denen auch Polizisten verletzt wurden. (Symbolfoto: Torsten Töller / Pixabay)
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Völlig falsch. Der Polizist, der in der Silvesternacht in Leipzig verletzt wurde, ist nicht gestorben.

Am 5. Januar veröffentlichte ein Facebook-Nutzer ein Bild mit Text, in dem behauptet wird, der Polizist, der in Leipzig von Linken attackiert worden sei, sei laut seiner Schwester gestorben. Das Bild wurde von mehreren Nutzern verbreitet; allein dieser Beitrag wurde mehr als 1.700 Mal geteilt. 

In den Kommentaren weisen andere Nutzer bereits darauf hin, dass es sich um eine Falschmeldung handelt. Der Polizist ist nicht gestorben.

Einer der Facebook-Beiträge mit der Behauptung. (Screenshot: CORRECTIV)

Ein Sprecher der Polizei Leipzig, Uwe Voigt, bestätigt uns in einer E-Mail, die Meldung sei ein „Fake“. „Der Beamte konnte das Krankenhaus verlassen und befindet sich auf dem Weg der Besserung.“ Der 38-Jährige sei aber durch den Einsatz von Gewalt bewusstlos gewesen, habe stark geblutet und habe danach operiert werden müssen. 

Am frühen Morgen des 1. Januar 2020 hatte die Polizei Leipzig per Pressemitteilung bekannt gegeben, ein 38-jähriger Beamter sei bei den Einsätzen in der Silvesternacht schwer verletzt worden. Er habe das Bewusstsein verloren und sei im Krankenhaus angeblich notoperiert worden. 

Erste Polizeimeldung erweckte falschen Eindruck 

Einen Tag später wurde klar, dass damit ein falscher Eindruck erweckt wurde. In einer Pressemeldung des Landeskriminalamts vom 2. Januar ist von der Notoperation keine Rede mehr. Darin heißt es, der Beamte und seine Kollegen seien von 20 bis 30 teils vermummten Personen angegriffen worden. Ein Beamter sei dabei schwer verletzt worden. Er „musste zur Behandlung in das Universitätsklinikum Leipzig verbracht werden, wo er stationär aufgenommen wurde“.

Daraufhin berichtete die Taz (2. Januar) unter Berufung auf Krankenhauskreise, es habe keine Not-OP, sondern einen Eingriff am Ohr des Beamten mit lokaler Betäubung gegeben. Ein Polizeisprecher, Andreas Loepki, bestätigte gegenüber dem Spiegel, dass der Mann am Ohr operiert wurde.

Uwe Voigt stellt in seiner E-Mail an CORRECTIV klar: „Eine Not-OP im engeren Sinne der ärztlichen Handlung gegen eine lebensgefährliche Verletzung lag nicht vor. Hier ist unsere Pressemeldung offenkundig nicht ganz eindeutig und es wäre besser gewesen, von einem dringlich erforderlichen Eingriff zu sprechen […].“ Allerdings sei die Verletzung nicht geringfügig gewesen. Die Versorgung sei sofort nötig gewesen, um bleibende Schäden zu vermeiden.

Die E-Mail des Polizeisprechers Uwe Voigt. (Screenshot: CORRECTIV)

Auch die Faktenchecker von Mimikama haben den Facebook-Beitrag mit der Behauptung, der Polizist sei gestorben, bereits geprüft und als Falschinformation eingestuft.