Wirtschaft und Umwelt

Kronberg bei Frankfurt: Nein, es ist kein Komodowaran aus dem Opel-Zoo entlaufen

In einem Facebook-Post wird behauptet, ein Komodowaran sei aus dem Opel-Zoo in Kronberg bei Frankfurt entlaufen und treibe nun sein Unwesen in Taunus. Doch im betroffenen Zoo werden gar keine Warane gehalten.

von Till Eckert

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Ein Komodowaran auf der Insel Rinca. Foto: Markofjohnson / Wikimedia Commons / CC0
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Frei erfunden
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Völlig falsch. Die Meldung ist frei erfunden. Der Opel-Zoo in Kronberg hält keine Warane.

Wer in der Taunus-Region lebt und über einen Facebook-Post vom 19. März stößt, könnte es sich zweimal überlegen, ob er oder sie wirklich das Haus verlassen will: Zu sehen ist das Foto eines Plakats, das vor einem entlaufenen Komodowaran aus dem Opel-Zoo in Kronberg warnt. Er sei durch ein Loch im Elektrozaun entkommen.

Der hessische Tierschutzverband habe die Suche nach Willi, einem fünfjährigen Waran-Männchen, nach „einer zweistündigen Suche mit einem Helikopter“ aufgegeben. Wer von dem „giftigen Tier“ angegriffen werde, solle sich flach auf den Boden legen und auf Hilfe warten. Das Posting wurde bisher 423 Mal bei Facebook geteilt. Der Hessische Rundfunk berichtet außerdem, dass die Plakate in und um Königstein im Taunus aushingen und über Whatsapp die Runde machten.

Frei erfunden: Das Plakat, das in Königstein im Taunus aushängt und über Facebook und Whatsapp verbreitet wird. Screenshot: CORRECTIV

Mit dem Plakat hat sich aber offenbar jemand einen „schlechten Scherz erlaubt“, wie der Opel-Zoo auf seiner Webseite schreibt. Demnach halte der Zoo gar keine Warane. Willi ist eine Erfindung.

Die Meldung auf der Webseite des Opel-Zoos. Screenshot: CORRECTIV

Unter dem Posting mit der Falschmeldung schreiben mittlerweile Nutzer, die den Sachverhalt richtigstellen und den Initiator ermuntern, das Posting zu löschen – dieser schrieb dazu jedoch nur, dass das bei dem Teil mit der Hubschraubersuche klar sein sollte. Der Post steht weiterhin öffentlich in der Facebookgruppe „Kronberger“.

Die Polizei Westhessen bezeichnete die Meldung als „Fake“ und schrieb in einem Facebook-Post: „Wenn ihr diese Nachricht bekommt: bitte NICHT teilen und gerne die Versendenden mit unseren Tipps aufklären.“ Einer dieser Tipps: „Vermeidet es, Informationen ungeprüft und ungefiltert weiterzugeben oder zu teilen! Es kann schnell Panik entstehen.“