Menschen im Fadenkreuz

Der WEISSE RING – Tun, was getan werden kann

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von Karsten Krogmann und Tobias Großekemper 

Am 9. Oktober 2019 in der Mittagszeit geht Maja Metzger schnell zur Post. Ob sie dort etwas aufgegeben oder abgeholt hat, weiß sie später nicht mehr. Sie weiß nur, dass sie ihr Handy im Büro liegen ließ – und dass 50 Nachrichten drauf sind, als sie von der Post zurückkommt. Wo bist Du? Geht es Dir gut? Solche Sachen. Sie schaut in den Rechner und liest dann etwas von Schüssen in der Hallenser Innenstadt, von einer unklaren Anzahl an Opfern. Und ist fassungslos. 

Sie sucht weiter nach Informationen, irgendwann steht da etwas von einem jungen Mann, der in einem Dönerladen erschossen worden sei. 

Und ihr Sohn? 

Der ist doch auch ein junger Mann.

Der isst doch auch gerne Döner.

Mit den Folgen von Verbrechen kennt Maja Metzger sich aus, sie hat ab und an beruflich damit zu tun, sie ist Anwältin. Neben dem Beruf leitet sie die Außenstelle Halle des WEISSEN RINGS, Deutschlands größter Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer. Hier betreut sie vornehmlich Frauen, die Opfer von Verbrechen oder Gewalttaten geworden sind. Das, was an diesem Tag in Halle geschehen ist, ist jedoch nicht vergleichbar mit anderen Gewaltakten, die ihr bislang begegnet sind. Sie lässt die Jalousien herunter und bleibt in ihrem Büro. Dazu wird auch öffentlich aufgerufen: Die Menschen sollen nicht auf die Straße gehen.

An diesem Tag hat der Terror die Gestalt eines 27-jährigen Mannes. Ein Rechtsextremer, der bei seiner Mutter im Kinderzimmer lebt und der von dort aus eine Revolution starten will. Gegen Muslime, gegen Frauen und vor allen Dingen gegen Juden. Die Tat: ausgeführt mit selbst gebauten Waffen, die Baupläne dazu stammen aus dem Netz. Und sein Hass wurde dort, im Netz, mindestens verstärkt. Bestätigt. Zwei Menschen sterben an diesem Tag. Hätten seine selbst gebauten Waffen nicht so oft geklemmt, wäre die Zahl der Opfer deutlich höher gewesen. In sein eigentliches Ziel, die Hallenser Synagoge, kann er nicht eindringen. Er erschießt eine 40-jährige Frau vor der Synagoge, kurz darauf einen Mann in einem Dönerladen. Auf der Flucht schießt er außerhalb von Halle ein Ehepaar an. Wegen versuchten Mordes in zahlreichen Fällen und Mordes in zwei Fällen wird der Täter später zu lebenslänglicher Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Sein rechtsextremes Weltbild legt er im Gerichtssaal nie ab, ein Zeichen der Reue geht von ihm nie aus. 

Solch eine Terrorattacke ist ein sogenanntes Großschadensereignis. „Pläne, wie damit umzugehen ist, haben wir ja in der Schublade“, sagt Maja Metzger heute. Bis zu diesem Tag im Oktober 2019 hatte sie aber keine Idee davon, welche Folgen ein Großschadensereignis hat. Am nächsten Morgen kommen die Mitarbeiter des WEISSEN RINGS in der Außenstelle zusammen und machen sich an ihre Arbeit. Vor dem Büro, vor der Glasscheibe des Ladenlokals, stand am Tag zuvor noch ein Polizist mit einer Maschinenpistole.

Maja Metzger nimmt die Anrufe entgegen, die nun eingehen. Zunächst melden sich viele Eltern, die ihre Kinder nicht erreichen können, Halle ist eine Studentenstadt. Dazwischen rufen Menschen aus der Stadt an, die einfach mal reden wollen, über Ängste oder Sorgen. „So ein Angriff aus dem Nichts erschüttert Menschen in ihren Grundfesten“, sagt Maja Metzger. Diese „normale“ Sorglosigkeit, die so alltäglich ist, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen, ist von heute auf morgen weg. Und an ihre Stelle tritt ein Gefühl: „Ich kann auf die Straße gehen und komme vielleicht nicht wieder nach Hause.“ Das mache etwas mit den Menschen, ob sie nun persönlich Zeuge wurden oder nicht. Und das sei auch nicht nach ein paar Wochen oder Monaten vorbei, „der Ausnahmezustand hat hier schon ein halbes Jahr gedauert, viele wollten das erst einmal mit sich selbst ausmachen“. Dann melden sie sich doch telefonisch. Oder kommen einfach vorbei.

Der WEISSE RING betreut in Halle insgesamt 36 Menschen, Opfer, Angehörige von Opfern, das Großschadensereignis zeigt viele Facetten. Dreierlei kommt der Außenstelle dabei zugute: Zum einen ist ihr Sitz in der Innenstadt auch der Sitz des Landesverbandes. Es gibt also eine Anlaufstelle, einen großen Raum, einen kleinen Raum, Platz für die Arbeit, die getan werden muss. Metzger: „Einen Raum, in dem wir uns besprechen können und wo das Besprochene bleiben kann.“ 

Zum anderen haben sie hier, in der Studentenstadt, viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Wer Metzger heute fragt, was eine Außenstelle aus einem Ereignis wie diesem lernen kann, erhält folgende Antwort: dass das, was getan werden muss, auf möglichst viele Schultern verteilt wird. Helfen heißt nämlich: da sein, beraten, Anwälte oder materielle Hilfe vermitteln, auch wenn die Kameras wieder weg sind. Was sie selbst gelernt hat? „Dass es gut ist, etwas tun zu können. Und nicht hilflos danebenzustehen.“

Und schließlich drittens: Der WEISSE RING als bundesweite Opferschutzorganisation, die viele Menschen vielleicht eher mit Einbruchdiebstahl oder Handtaschenraub in Verbindung bringen, hat zu diesem Zeitpunkt bereits Pläne für einen Umgang mit Großschadensereignissen ausgearbeitet, weil Halle nicht die erste Tat dieser Art war. Und nicht die letzte sein wird. Die Gesellschaft radikalisiert sich zunehmend. Und die Folgen werden für die Opfer immer radikaler. 

Die Opfer nämlich sind auch dann noch Opfer, wenn niemand mehr über die Tat spricht oder schreibt. Noch heute unterstützt der WEISSE RING zum Beispiel Opfer des Anschlags vom Breitscheidplatz drei Jahre zuvor. Dieser war für den Verein der Auslöser, für kommende Großschadensereignisse Strukturen zu schaffen.

Berlin, 19. Dezember 2016: Ein Lastwagen ist in den Weihnachtsmarkt gerast, überall liegen Trümmer, Blaulichter blinken, immer neue Rettungswagen fahren vor. Menschen sind verletzt, Menschen wurden getötet. Die Journalisten im Fernsehen sprechen von einem Anschlag.

Sabine Hartwig, 66 Jahre alt, arbeitet seit mehr als 20 Jahren für den WEISSEN RING, seit 2002 ist sie die Berliner Landesvorsitzende. Sie versteht sofort: Dies ist eine Größenordnung, die alles sprengt, was wir kennen im Verein. Sie geht ins nahe Landesbüro, allein steht sie dort im Flur und sagt sich: Okay, der Verein kennt das vielleicht noch nicht, aber du kennst es. Das ist eine Großlage, so wie damals bei der Polizei. Und du ziehst das jetzt an dich, so wie damals bei der Polizei. 

30 Jahre lang war Sabine Hartwig leitende Kriminalbeamtin bei der Berliner Polizei, 20 Jahre davon arbeitete sie im Mobilen Einsatzkommando. Oft genug hat sie eine BAO errichtet, wie es im Polizeideutsch heißt, eine „Besondere Aufbauorganisation“. Eine BAO braucht die Polizei, wenn die üblichen Zuständigkeiten und Mittel nicht ausreichen für einen komplexen Einsatz. So etwas braucht jetzt auch der WEISSE RING, entscheidet Hartwig. Hier im Landesbüro an der Berliner Bartningallee. 

Zwölf Menschen sind gestorben auf dem Breitscheidplatz, Dutzende sind verletzt, körperlich oder seelisch oder beides, es gibt traumatisierte Augenzeugen und Ersthelfer. Die Opfer kommen aus verschiedenen deutschen Bundesländern, sie kommen aus dem Ausland: aus Israel, Italien, Polen, Tschechien oder aus der Ukraine. Die Opfer haben Angehörige, die nicht wissen, an wen sie sich wenden können. Schon am Morgen des 20. Dezember klingeln die Telefone im Landesbüro Sturm. Eine Studentin sucht ihre Mutter. Kinder, Eltern, Geschwister beklagen sich, dass sie bei den Hotlines nicht durchkommen oder zu falschen Krankenhäusern geschickt wurden. Die Presse ruft an, Journalisten wollen Informationen, Interviews, Opferkontakte, Fotos.

Helfen kann grundsätzlich bedeuten: zuhören, mitfühlen. Hilfe kann aber auch materiell sein. Bloß welche materielle Hilfe ist für wen die richtige? Eingeübte Mechanismen können in so einer Situation ins Leere laufen. Oft brauchen Kriminalitätsopfer anwaltliche Unterstützung, da kann der WEISSE RING mit Erstberatungsschecks helfen. Doch zeitnah nach einem Terroranschlag lindern solche Schecks keine Not, wenn der Täter zuerst auf der Flucht ist und wenig später von der Polizei erschossen wird. Der Familie eines toten Terroropfers hilft es auch nichts, wenn der Verein zerstörte Kleidung und Schuhe ersetzt. Aber sie braucht vielleicht Reisekosten. Heilbehandlungen müssen finanziert werden, Finanzengpässe aufgefangen. Jemand muss die Koordination der verschiedenen angebotenen Hilfen aus unterschiedlichen Quellen übernehmen. Und das geschieht nun in Berlin: Für die Weihnachtstage werden Sonderschichten im Landesbüro des WEISSEN RINGS eingeteilt.

Nur, so die weiterführenden Überlegungen in der Opferschutzorganisation: Was wäre, wenn so etwas woanders passiert wäre? In einer Kleinstadt zum Beispiel, wo es nicht so viele Mitarbeiter gibt und kein großes Landesbüro? Müssen wir nicht damit rechnen, dass so etwas wieder geschieht? Auf jeden Fall müssen wir vorbereitet sein. Wir brauchen Leitlinien, wir brauchen ein Ausbildungsprogramm, wir brauchen ein Netz von Koordinatoren für solche Ereignisse.

Seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt musste der WEISSE RING die neu geschaffenen Leitlinien für Großereignisse bislang fünf Mal anwenden: 

Am 7. April 2018 lenkt ein Mann in Münster, Westfalen, einen Kleinbus in eine Gruppe Menschen; vier Menschen sterben, mehr als 20 werden verletzt. 

Am 9. Oktober 2019 die Tat von Halle. 

Am 19. Februar 2020 erschießt ein Mann in Hanau, Hessen, neun Menschen mit Migrationshintergrund in und vor Shisha-Bars. Anschließend tötet er in seinem Elternhaus zuerst seine Mutter und dann sich selbst. 

Am 24. Februar 2020 fährt ein Mann in Volkmarsen, Hessen, mit seinem Auto in eine Zuschauergruppe beim Rosenmontag. Mehr als 150 Menschen werden verletzt. 

Zuletzt die Amokfahrt am 1. Dezember 2020 in Trier, Rheinland-Pfalz: Ein Mann tötet mit seinem Wagen fünf Menschen, 24 weitere verletzt er. 

All diese Taten kommen für die Opfer aus dem Nichts. Mit dramatischen Folgen.  

Maria Wagner-Monsees aus dem Team Medizin/Psychologie des WEISSEN RINGS beschreibt die Folgen so: Gewalt, die ein Mensch erfährt, ist ein einschneidendes Erlebnis von Ohnmacht. Das Gefühl des völligen Ausgeliefertseins löst im Gehirn eine Schutzreaktion aus, der Mensch nimmt die Umgebung und sich selbst verändert wahr. Die Orientierung im Hier und Jetzt geht unter dem starken Stress der traumatischen Erfahrung vorübergehend oder dauerhaft verloren. Er erlebt sich als „eingefroren“. 

Dies führt dazu, dass das bedrohliche Ereignis nicht als Ganzes im Gedächtnis gespeichert wird, sondern in einzelnen Bruchstücken. Für einige Stunden können sich die Betroffenen oft in einer Art Schockzustand befinden. Darauf kann für vier Tage oder bis zu vier Wochen eine akute Belastungsphase folgen, mit starken Gefühlen von Hoffnungslosigkeit und einem anhaltenden Gefühl der Ohnmacht. Danach beginnt die Verarbeitung. 

Das Erlebte wird nach und nach in Form von Ereignisfragmenten in die eigene Lebensgeschichte eingebaut. Die Verarbeitungsmöglichkeiten sind dabei von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, das gilt auch für die benötigte Zeit. Letztlich geht es darum, verloren gegangene Sicherheit zurückzugewinnen. Und sich von der Angst zu befreien. Um die Angst zu kontrollieren, können Menschen versuchen, Situationen zu vermeiden, die der traumatischen ähnlich sind. Eine andere Form des Vermeidungsverhaltens ist das vollständige oder teilweise Vergessen des Erlebten. Schlafstörungen sind nicht selten, weil die Person sich in einem ständigen Erregungszustand der Wachsamkeit befindet, was auch Konzentrationsprobleme zur Folge hat. Oder im Traum tauchen immer wieder Bilder des Erlebten auf. Diese Wiederholungsträume sind Versuche des Gehirns, das Geschehene zu verarbeiten. 

In den ersten Monaten nach dem traumatischen Ereignis sind das alles normale Reaktionen auf das „unnormale“ traumatisierende Ereignis. Gelingt die Verarbeitung nicht, kann sich eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln. Nach einem einmaligen traumatischen Erlebnis entwickeln etwa 25 Prozent der Betroffenen eine solche Störung, die nach sechs Monaten noch anhält.

All das macht Gewalt mit Menschen. Insbesondere dann, wenn sie sich zuvor daran gewöhnt hatten, dass Gewalt in ihrem Leben keine Rolle spielt. So ist es auch in Halle. Nach dem Anschlag verändert sich die Stadt. In den Tagen danach ist das am ehesten zu spüren: Menschen rücken näher zusammen, sprechen oder schweigen gemeinsam. Spenden, die in der Stadt gesammelt werden, gehen an die Opferhilfeorganisation und werden weitergereicht. Rund 31.000 Euro. Ein Ehepaar, niedergeschossen vom Täter, wird vor Gericht aussagen, dass die einzige Institution, die die ganze Zeit an ihrer Seite war, nicht der Staat war. Sondern der WEISSE RING.  

Die Tat ist Vergangenheit, ein Urteil wurde gefällt. Von den Verletzten, den Geschockten, den Traumatisierten wird heute nur noch wenig gesprochen. Von der Hilfe, die sie brauchten und brauchen werden, noch weniger. Wenn von Halle oder Hanau gesprochen wird, von Volkmarsen oder dem Breitscheidplatz, dann sind die Täter im Fokus. Das ist im ersten Moment nachvollziehbar, weil die Justiz den Täter in den Mittelpunkt stellt: Warum hat er das getan, wie konnte er so werden, was waren seine Motive? Doch die Menschen, die attackiert wurden, müssen mit den Folgen der Taten, für die sie nichts konnten, ein Leben lang klarkommen. Ein Leben kann sehr lang sein. Die Opfer bekommen lebenslänglich.

Inzwischen spaltet sich die Gesellschaft immer weiter auf, zersplittert in den Echokammern des Internets, in denen Grautöne Mangelware sind, wo es heißt: „die“ gegen „uns“. Um sich heute zu radikalisieren, muss man gar nicht mehr vor die Tür gehen und Kontakte suchen. Es reicht, wie im Fall von Halle, ein Internetanschluss. So hat Maja Metzger die Taten gar nicht mit eigenen Augen gesehen. Dennoch wird sie später Augenzeugin werden, denn der Täter hat seine Taten gefilmt und live ins Netz gestellt. Dieses Video wird Metzger kommentarlos auf WhatsApp zugeschickt, fünf, sechs Mal kommt das bei ihr an. Wie oft es wohl andere bekommen haben?

Das Internet, sagt die Politikerin Dorothee Bär von der CSU, ist erst einmal nur ein Werkzeug. Wie zum Beispiel ein Messer zum Brotschneiden. Was Menschen damit machen, ist dann wieder eine andere Frage. Doch Hass und Hetze im Netz haben nicht nur Konjunktur, weil Menschen schlecht oder gut sind. Gerüchte, Desinformation und andere Inhalte, die besonders starke Emotionen wie Wut oder Angst auslösen, sind der Renner in den sozialen Medien oder auf der Videoplattform YouTube, weil sie Menschen dazu bringen, mit ihnen zu interagieren. So befördert die Videoplattform zum Beispiel polarisierende Prozesse, weil sie besonders extreme Inhalte bevorzugt präsentiert. Die extreme Rechte profitiert davon besonders, weil sie dem Algorithmus zuverlässig liefern kann, was er braucht: Zuspitzung, Wut. Menschen, die gegeneinander kämpfen. 

YouTube ist keine Ausnahme – und nicht der alleinige Schuldige. Gerade rechte Propaganda und Verschwörungserzählungen verbreiten sich häufig in „Informations-Ökosystemen“: Ein YouTube-Video wird in einer Facebook-Gruppe geteilt, gelangt von dort in einen Telegram-Chat und so weiter. Die „Infodemie“ – die massive Verbreitung von Desinformation in Zeiten der Pandemie zum Beispiel – macht nur etwas deutlich, was wir schon zuvor hätten wissen können: Social-Media-Plattformen machen uns selten schlauer, machen nicht bessere Diskussionsteilnehmerinnen aus uns. Sie zielen einfach auf die größtmögliche Reichweite – und sorgen für Menschen, die sich radikalisieren. Wenn Taten wie in Hanau oder Halle die Spitze eines Eisbergs sind, liegen darunter Tonnen von Drohmails, Vernichtungsfantasien und Einzelattacken, die es nicht prominent in die Medien schaffen. Aber jede Attacke hat ein Opfer. 

Wer sich gegen Hass und Hetze stellt, betreibt aktiven Opferschutz. Er oder sie beschützt Menschen – und gleichzeitig auch die Demokratie, die nach wie vor beste, sicherste und freieste Staatsform, die wir je hatten. Ein wesentlicher Grund dafür, dass der WEISSE RING „Hass und Hetze“ zu seinem Jahresthema 2021 gemacht hat und in diesem Projekt hier mit dem Recherchezentrum CORRECTIV kooperiert.

Hass und Hetze sind ein Gift, das unsere Demokratie schleichend zu zersetzen droht. Und das jedes Opfer schädigt. Im WEISSEN RING arbeiten rund 3.000 ehrenamtliche Opferhelferinnen und -helfer in knapp 400 Außenstellen bundesweit. Diese Helfer sind geschult, haben vielleicht auch schon das Seminar für Großereignisse besucht. In allen Außenstellen liegen entsprechende Pläne bereit – dass wir sie in Zukunft brauchen werden, daran besteht im WEISSEN RING kaum ein Zweifel.