Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters
Autor Bild Anette Dowideit

Thema des Tages: Auge um Auge, Zoll um Zoll

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Bundestagswahl-Spezial: Robert Habeck im Kandidaten-Check von Salon5

Faktencheck: Abgemildert statt verschärft? Falsche Behauptungen über das „Heizungsgesetz“

Gute Sache(n): Erklärt: Ursachen der aktuellen Feinstaubbelastung • Stammtisch für leichte Sprache zur Bundestagswahl • Die Wahrheit über Erika Mustermann

CORRECTIV-Werkbank: Geht es um Gerechtigkeit – oder um etwas ganz anderes?

Grafik des Tages: Klimapolitik: Nur 13 von 195 Staaten mit neuem Klimaplan

Stahlwerk der Salzgitter AG in Niedersachsen
Foto: Christophe Gateau / Picture Alliance / DPA

Was bedeuten die neuen Zölle für uns?
Stahl und Aluminium sind für Deutschland ein wichtiges Exportgut. Innerhalb der EU sind wir der größte Stahlproduzent – mit Konzernen wie Thyssenkrupp. Die Zusammenhänge sind beim Branchenportal ingenieur.de ausführlicher erklärt

Dort wird die „Wirtschaftsvereinigung Stahl“ zitiert: Die USA seien der wichtigste Absatzmarkt für Stahl. Allein aus Deutschland werden demnach jedes Jahr rund eine Million Tonnen Spezialstahl dorthin exportiert. Und europaweit gingen rund 20 Prozent der Exporte in die USA. Das heißt: Es kommen ganz beträchtliche Belastungen auf den Wirtschaftszweig zu. 

Wie wichtig ist die Stahlbranche für Deutschland?
Zunächst mal hat sie eine Schlüsselrolle, weil ja derzeit viel die Rede von der „Deindustrialisierung“ Deutschlands ist. Also davon, dass immer mehr Arbeitsplätze in der Industrie wegfallen – dem Sektor, in dem handfeste Waren hergestellt werden, die nicht aus der Land- oder Forstwirtschaft stammen.

Zwar wächst im Gegenzug die Zahl der Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor (zum Beispiel in der Pflege) und im öffentlichen Dienst. Aber, das erklärt hier ein Ökonom: Dort sind die Löhne im Schnitt niedriger – und somit ist das insgesamt ein Problem für unseren Wirtschaftsstandort.

In der Stahlbranche, einem der wichtigsten Industriesektoren, arbeiten rund 90.000 Menschen (Stand: 2022). Fallen infolge der Trump-Zölle Arbeitsplätze weg, wäre das also ein neuer empfindlicher Schlag für uns.

Ist das erst der Anfang?
Das kann gut sein: Trump hat bereits angekündigt, neue Zölle auf weitere Warengruppen einführen zu wollen, die aus der EU kommen: Autos, Arzneimittel und Computerchips kommen demnach dafür infrage.

Gaza: Was Donald Trumps Pläne für die Menschen vor Ort bedeuten
US-Präsident Trump bekräftigt erneut die Pläne, das zerstörte Küstengebiet für die USA zu beanspruchen. Er will dort Hotels, Wohnungen und Büros bauen – die Palästinenser, die dort leben, sollen ins Umland umgesiedelt werden. Die Vereinten Nationen warnen vor einer „ethnischen Säuberung“, Experten sprechen von einer völkerrechtswidrigen Vertreibung.
tagesspiegel.de / ipg-journal.de (Reaktionen aus Nachbarstaaten)

Lokal: Berlinerin vererbte Millionen an die AfD
Finanziell hat die rechte Partei bislang ein gutes Jahr – mehrere Spenden in siebenstelliger Höhe gingen auf ihr Konto. Der Rechenschaftsbericht für das Jahr 2023 zeigt, wie viel Geld die AfD bekommt: Eine Berlinerin vererbte der Partei fast sechs Millionen Euro – und zwei Luxus-Immobilien in der Hauptstadt.
morgenpost.de / spiegel.de

Unsere Jugendredaktion Salon5 hat sich deshalb genauer angeschaut, wofür Robert Habeck steht und was er politisch umsetzen will – hier geht es zum Reel:
instagram.com

Rauchender Schornstein eines Hauses
Symbolbild: Christian Ohde / Chromorange / Picture Alliance

So geht’s auch
Was ist der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme und was genau macht eigentlich eine Bundestagsfraktion? Viele Leute wissen das wohl nicht aus dem Kopf und müssten nachschauen. Für Menschen, die etwa aufgrund von Lernschwierigkeiten auf einfache oder leichte Sprache angewiesen sind, sind all die Begriffe eine enorme Herausforderung für politische Teilhabe. Wie können sie trotzdem gut informiert in die Bundestagswahl gehen? Eine Initiative in Berlin versucht, das mit einem Stammtisch zu lösen. 
taz.de

Fundstück
Alle kennen sie, doch niemand hat je mit ihr gesprochen: Erika Mustermann. Was hat es mit ihr auf sich? Das klärt Arte
youtube.com


Man müsste annehmen, dass Menschen, denen das Wohl der Wirtschaft am Herzen liegt, eher für Zuwanderung sind. Viele Unternehmer sind auf ausländische Fachkräfte angewiesen und bekennen sich daher zur Vielfalt und Willkommenskultur – zumindest als Zeichen nach außen. Wie bei der Kampagne „Zusammenland“, der sich 2024 rund 800 Unternehmen angeschlossen haben.

Trotzdem stehen die großen Lobbyverbände aktuell für andere Prioritäten. Eine der Hauptforderungen ist: Weg mit dem Bürgergeld, runter mit den Sozialabgaben, vor allen den Renten. Wirklich um Gerechtigkeit geht es nicht, nur um „Leistungsgerechtigkeit“, die auch ihren Weg in den CDU-Wahlkampf gefunden hat. 

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Robin Albers, Till Eckert und Sebastian Haupt.