Teaser Bild des CORRECTIV Spotlight Newsletters

Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.

Autor Bild Anette Dowideit

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist zurzeit wahnsinnig heiß draußen, und es wird in den nächsten Tagen noch schlimmer. Die Nachrichten sind voll von Gefahrenwarnungen: Es geht um die gesundheitlichen Gefahren für Seniorinnen und Senioren in Pflegeheimen oder für Obdachlose. Oder um die Frage, wie Schulen damit umgehen.

Angesichts der Temperaturen mag unser heutiges Thema des Tages einige überraschen: Heizungen. Eine neue Recherche unseres Klima-Teams zeigt: Das Versprechen der Gaslobby, dass unsere Heizungen bald mit „grünem Wasserstoff“ laufen werden, lässt sich kaum halten.

Außerdem heute wichtig: Wir brauchen Ihr Feedback. Seit ein paar Tagen gibt es den SPOTLIGHT zum Hören. Haben Sie schon reingehört? Und wenn ja, was gefällt Ihnen, was nicht? Helfen Sie uns, unseren kleinen Nachrichten-Podcast zu verbessern und schicken Sie Ihr Feedback an: samira.joy.frauwallner@correctiv.org.

Thema des Tages: Das falsche Versprechen vom Wasserstoff

Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste

Faktencheck: KI-Videos auf Tiktok verbreiten Fake zu angeblichem „internationalen“ Soli-Zuschlag

Gute Sache(n): Das Dublin-Verfahren erklärt • Hitzeschutz für Menschen ohne Obdach • So riecht Donald Trump (vielleicht)

CORRECTIV-Werkbank: Kein grüner Stahl in Eisenhüttenstadt

Grafik des Tages: Diese Landkreise rufen zum Wassersparen auf

Davon handelt die heute veröffentlichte Recherche unseres Klimateams.

Collage: Ivo Mayr/CORRECTIV (Fotos: picture alliance, istock, unsplash.com)
Sie wird die Weichen stellen: Die Bundeswirtschaftsministerin und ehemalige Erdgas-Managerin Katherina Reiche (CDU) wirbt für Wasserstoff. Collage: Ivo Mayr/CORRECTIV (Fotos: picture alliance, istock, unsplash.com)

Darum geht es in unserem Text:
Eine Menge Lobbyisten der Erdgasindustrie sind seit Jahren damit beschäftigt, bei Politikern und in Medien eine zentrale Botschaft zu platzieren: Grüner Wasserstoff sei DIE Lösung für die Energiewende – zum Beispiel für Heizungen. Privathaushalten werden sogenannte „wasserstofffähige“ Heizungen angeboten, die man sich jetzt einbauen solle.

Doch eine Reihe von Expertinnen und Experten sagt uns, das solle man besser sein lassen:

„Viel zu teuer und ineffizient.“
Ehemaliger Beamter
Bundeswirtschaftsministerium

„Für PrivatkundInnen wird Wasserstoff als Energieträger in absehbarer Zeit in München keine Rolle spielen.“
Sprecher
Stadtwerke München

Woran das liegt:
Zunächst mal: In Deutschland gibt es bisher so gut wie gar keinen grünen Wasserstoff – also solchen, für dessen Herstellung ausschließlich erneuerbare Energien eingesetzt wurden.

Am Standort Deutschland müssten erst einmal viele zusätzliche Wasser-, Wind- oder Solaranlagen gebaut werden. Doch auch dann gäbe es es noch nicht genug Kapazitäten, um eine größere Menge an Privathaushalten mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Denn die Stahl- und Chemieindustrien brauchen das grüne Gas erstmal dringender.

Zum zweiten ist Wasserstoff derzeit – und auch auf absehbare Zeit – für Privathaushalte eben sehr teuer.

Anschläge auf jüdische Menschen in Deutschland geplant? Festnahme eines Iraners 
In Dänemark wurde ein Mann festgenommen, der jüdische Einrichtungen und Personen in Deutschland ausgespäht haben soll. Eine iranische Eliteeinheit soll ihn dazu beauftragt haben. Das Ziel könnten möglicherweise Anschläge auf Juden in Deutschland gewesen sein.
tagesspiegel.de

Magdeburg: Büros von CDU, SPD und AfD wegen Verdacht auf Veruntreuung durchsucht
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden unzulässige Funktionszulagen gezahlt. Durch eine Anzeige des Bundes der Steuerzahler wurden Ermittlungen eingeleitet. Die Sprecher der Parteien äußerten sich vorerst nicht zu den Anschuldigungen. 
zeit.de 

Recherche: Massive Sicherheitslücken in fehlerhaften Workflows 
Die Sicherheitsplattform Sysdig schlägt Alarm: Bei der Analyse einer wichtigen Funktionalität der Entwicklerplattform GitHub wurden schwerwiegende Sicherheitslücken in zahlreichen Online-Speicherorten aufgedeckt. Dadurch könnten Cyberangreifer hochsensible Informationen von Nutzern stehlen und sogar die Kontrolle über Systeme übernehmen.
security-insider.de

Mit KI-generierten Bildern von Friedrich Merz wird in Tiktok-Videos die Falschbehauptung verbreitet, in Deutschland werde ein „internationaler Solidaritätszuschlag“ eingeführt (Quelle: Tiktok; Screenshots und Collage: CORRECTIV.Faktencheck)

So geht’s auch
Die Sonne ballert, die Städte sind heiß. Mit den Temperaturen dieser Tage haben besonders jene zu kämpfen, die kein Zuhause haben. Nicht in allen Städten gibt es Hilfe für Obdachlose – etwa in Form von mobiler Betreuung mit Bussen, Trinkwasser und Sonnenschutz wie in Berlin und Stuttgart. Doch auch andere städtische Maßnahmen können helfen. Zum Beispiel das Verfügbarmachen von Wasser durch Brunnen oder Wasserhähne an öffentlichen Plätzen.
hitzeservice.de / tagesspiegel.de 

Fundstück
Riechen wie Donald Trump? Das ist der Duft von Sieg, Stärke und Erfolg – zumindest wenn man seiner eigenen Reklame dafür glauben möchte. Wohl noch kein US-Präsident hat so unverfroren mit seinem Amt Geld gescheffelt (Kryptowährung und Autokratendeals inklusive). Zu seinem Set gehört auch eine Parfumserie, die er derzeit in den Sozialen Netzwerken bewirbt. Für den schmalen Taler von nur 249 US-Dollar pro Fläschchen.
independent.co.uk (Englisch) / news.de


In der Stadt haben fast alle eine Verbindung zum Werk – kein Wunder: Zu DDR-Zeiten haben bis zu 16.000 der damals gut 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner dort gearbeitet. Und einige der heute nur noch 2.700 Mitarbeitenden fürchten, dass mit dem Umstieg auf grünen Stahl weitere Arbeitsplätze verloren gehen würden. Andere gut bezahlte Industriejobs gibt es hier kaum.

Die latente Angst vor der Transformation konnte die AfD bei der Wahl erfolgreich instrumentalisieren. Mit ihrer Absage an grünen Stahl holte die Partei das Direktmandat und mit rund 36 Prozent auch die meisten Zweitstimmen. Der gestoppte Umstieg scheint ihr nun recht zu geben, schützt aber niemandes Job. Ohnehin will der Konzern an der Dekarbonisierung festhalten, sie nur später erreichen. 

An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Katarina Huth, Sebastian Haupt und Jule Scharun.