
Diese für Audio optimierte Kompaktfassung des täglichen Spotlight-Newsletters ist von einer KI-Stimme eingelesen und von Redakteuren erstellt und geprüft.
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist zurzeit wahnsinnig heiß draußen, und es wird in den nächsten Tagen noch schlimmer. Die Nachrichten sind voll von Gefahrenwarnungen: Es geht um die gesundheitlichen Gefahren für Seniorinnen und Senioren in Pflegeheimen oder für Obdachlose. Oder um die Frage, wie Schulen damit umgehen.
Angesichts der Temperaturen mag unser heutiges Thema des Tages einige überraschen: Heizungen. Eine neue Recherche unseres Klima-Teams zeigt: Das Versprechen der Gaslobby, dass unsere Heizungen bald mit „grünem Wasserstoff“ laufen werden, lässt sich kaum halten.
Außerdem heute wichtig: Wir brauchen Ihr Feedback. Seit ein paar Tagen gibt es den SPOTLIGHT zum Hören. Haben Sie schon reingehört? Und wenn ja, was gefällt Ihnen, was nicht? Helfen Sie uns, unseren kleinen Nachrichten-Podcast zu verbessern und schicken Sie Ihr Feedback an: samira.joy.frauwallner@correctiv.org.
Thema des Tages: Das falsche Versprechen vom Wasserstoff
Der Tag auf einen Blick: Das Wichtigste
Faktencheck: KI-Videos auf Tiktok verbreiten Fake zu angeblichem „internationalen“ Soli-Zuschlag
CORRECTIV-Werkbank: Kein grüner Stahl in Eisenhüttenstadt
Grafik des Tages: Diese Landkreise rufen zum Wassersparen auf
Grüner Wasserstoff wird gern als Lösung für die Energiewende angepriesen. Doch immer mehr Fachleute zweifeln daran, dass er in Privathaushalten künftig eine große Rolle spielen wird.
Davon handelt die heute veröffentlichte Recherche unseres Klimateams.

Darum geht es in unserem Text:
Eine Menge Lobbyisten der Erdgasindustrie sind seit Jahren damit beschäftigt, bei Politikern und in Medien eine zentrale Botschaft zu platzieren: Grüner Wasserstoff sei DIE Lösung für die Energiewende – zum Beispiel für Heizungen. Privathaushalten werden sogenannte „wasserstofffähige“ Heizungen angeboten, die man sich jetzt einbauen solle.
Doch eine Reihe von Expertinnen und Experten sagt uns, das solle man besser sein lassen:
„Viel zu teuer und ineffizient.“
Ehemaliger Beamter
Bundeswirtschaftsministerium
„Für PrivatkundInnen wird Wasserstoff als Energieträger in absehbarer Zeit in München keine Rolle spielen.“
Sprecher
Stadtwerke München
Woran das liegt:
Zunächst mal: In Deutschland gibt es bisher so gut wie gar keinen grünen Wasserstoff – also solchen, für dessen Herstellung ausschließlich erneuerbare Energien eingesetzt wurden.
Am Standort Deutschland müssten erst einmal viele zusätzliche Wasser-, Wind- oder Solaranlagen gebaut werden. Doch auch dann gäbe es es noch nicht genug Kapazitäten, um eine größere Menge an Privathaushalten mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Denn die Stahl- und Chemieindustrien brauchen das grüne Gas erstmal dringender.
Zum zweiten ist Wasserstoff derzeit – und auch auf absehbare Zeit – für Privathaushalte eben sehr teuer.
Was sollten Hausbesitzer jetzt tun?
Auf keinen Fall eine sogenannte „wasserstofffähige“ Heizung einbauen, das sagen uns Experten. Stattdessen lieber auf Fernwärme oder Wärmepumpen setzen. Diese Energiequellen sind zum jetzigen Zeitpunkt auf jeden Fall günstiger.
Haben Sie Erfahrungen mit dem Thema?
Sind Sie Hausbesitzerin oder -besitzer und wurde Ihnen schon mal eine „wasserfähige Heizung“ angeboten? Dann schreiben Sie unserer Klima-Reporterin: katarina.huth@correctiv.org.
EU-Ratspräsidentschaft: Dänemark übernimmt
Für die nächsten sechs Monate ist die Regierung in Kopenhagen für EU-Ministertreffen sowie die Vermittlung zwischen den Mitgliedstaaten zuständig. Thematisch will Dänemark den Fokus auf Aufrüstung und Wettbewerbsfähigkeit legen.
deutschlandfunk.de
Anschläge auf jüdische Menschen in Deutschland geplant? Festnahme eines Iraners
In Dänemark wurde ein Mann festgenommen, der jüdische Einrichtungen und Personen in Deutschland ausgespäht haben soll. Eine iranische Eliteeinheit soll ihn dazu beauftragt haben. Das Ziel könnten möglicherweise Anschläge auf Juden in Deutschland gewesen sein.
tagesspiegel.de
Magdeburg: Büros von CDU, SPD und AfD wegen Verdacht auf Veruntreuung durchsucht
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden unzulässige Funktionszulagen gezahlt. Durch eine Anzeige des Bundes der Steuerzahler wurden Ermittlungen eingeleitet. Die Sprecher der Parteien äußerten sich vorerst nicht zu den Anschuldigungen.
zeit.de
Recherche: Massive Sicherheitslücken in fehlerhaften Workflows
Die Sicherheitsplattform Sysdig schlägt Alarm: Bei der Analyse einer wichtigen Funktionalität der Entwicklerplattform GitHub wurden schwerwiegende Sicherheitslücken in zahlreichen Online-Speicherorten aufgedeckt. Dadurch könnten Cyberangreifer hochsensible Informationen von Nutzern stehlen und sogar die Kontrolle über Systeme übernehmen.
security-insider.de

Faktencheck

In mehreren Videos auf Tiktok wird behauptet, ab August 2025 werde in Deutschland ein Solidaritätszuschlag erhoben. Damit sollten von Krieg betroffene Länder wie die Ukraine, Israel oder der Iran unterstützt werden, heißt es in den Beiträgen, die KI-generierte Bilder von Friedrich Merz nutzen. Doch die vermeintliche Nachricht ist ausgedacht.
correctiv.org
Endlich verständlich
Seit Mai werden die deutschen Grenzen verschärft kontrolliert – eine Bilanz haben wir dazu am letzten Freitag gezogen. Anfang Juni hat ein Gericht festgestellt, dass die Zurückweisung einiger Geflüchteter an den Grenzen rechtswidrig war. Denn in diesen Fällen greife das Dublin-Verfahren. Wie das genau abläuft und was das für Geflüchtete bedeutet, zeigt unsere Jugendredaktion Salon5 in diesem Feedpost.
instagram.com
So geht’s auch
Die Sonne ballert, die Städte sind heiß. Mit den Temperaturen dieser Tage haben besonders jene zu kämpfen, die kein Zuhause haben. Nicht in allen Städten gibt es Hilfe für Obdachlose – etwa in Form von mobiler Betreuung mit Bussen, Trinkwasser und Sonnenschutz wie in Berlin und Stuttgart. Doch auch andere städtische Maßnahmen können helfen. Zum Beispiel das Verfügbarmachen von Wasser durch Brunnen oder Wasserhähne an öffentlichen Plätzen.
hitzeservice.de / tagesspiegel.de
Fundstück
Riechen wie Donald Trump? Das ist der Duft von Sieg, Stärke und Erfolg – zumindest wenn man seiner eigenen Reklame dafür glauben möchte. Wohl noch kein US-Präsident hat so unverfroren mit seinem Amt Geld gescheffelt (Kryptowährung und Autokratendeals inklusive). Zu seinem Set gehört auch eine Parfumserie, die er derzeit in den Sozialen Netzwerken bewirbt. Für den schmalen Taler von nur 249 US-Dollar pro Fläschchen.
independent.co.uk (Englisch) / news.de
„Dieser Stahl ist hier gekocht. So wird es bleiben!“ So steht auf einem schwarzen Klotz an einer zentralen Kreuzung in Eisenhüttenstadt. Das Stahlwerk ist identitätsstiftend für die Stadt in Ost-Brandenburg. Entsprechend groß ist der Widerstand gegen Veränderungen – ebenso wie in der krisengeschüttelten Branche selbst. Der Standort gehört zum niederländisch-luxemburgischen Betreiber ArcelorMittal, dem weltweit zweitgrößten Stahlproduzenten. Dem Umstieg auf grüne Energie in Eisenhüttenstadt hat er gerade eine Absage erteilt.
In der Stadt haben fast alle eine Verbindung zum Werk – kein Wunder: Zu DDR-Zeiten haben bis zu 16.000 der damals gut 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner dort gearbeitet. Und einige der heute nur noch 2.700 Mitarbeitenden fürchten, dass mit dem Umstieg auf grünen Stahl weitere Arbeitsplätze verloren gehen würden. Andere gut bezahlte Industriejobs gibt es hier kaum.
Die latente Angst vor der Transformation konnte die AfD bei der Wahl erfolgreich instrumentalisieren. Mit ihrer Absage an grünen Stahl holte die Partei das Direktmandat und mit rund 36 Prozent auch die meisten Zweitstimmen. Der gestoppte Umstieg scheint ihr nun recht zu geben, schützt aber niemandes Job. Ohnehin will der Konzern an der Dekarbonisierung festhalten, sie nur später erreichen.
Die gesäten Zweifel aber, sie könnten nun aufgehen – und die Anti-Dekarbonisierungsstimmung weiter befeuern.

Temperaturrekorde in Spanien, auch in Deutschland, Frankreich oder Belgien wird geschwitzt. Umso wichtiger ist daher: Wasser. Doch vielerorts gibt es bereits Sorge, dass der Sommer insgesamt sehr warm und trocken werden könnte. Deutschlandweit rufen daher inzwischen über 50 Kreise zum Wassersparen auf – deutlich mehr als noch vor knapp einem Monat. Wir haben die Karte aus der Recherche Anfang Juni daher nun aktualisiert.
An der heutigen Ausgabe haben mitgewirkt: Till Eckert, Samira Joy Frauwallner, Katarina Huth, Sebastian Haupt und Jule Scharun.
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